Kommentar
17:45 Uhr, 22.08.2019

DAX geht schwächer aus dem Handel - Volkswagen weist Bericht über Tesla-Interesse zurück

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  • Frankreich will keine neuen Brexit-Verhandlungen
  • Italien sucht weiter nach einer Lösung aus der Regierungskrise
  • Markit: Weiterhin nur schwaches Wachstum in der Eurozone
  • Fed sieht keinen neuen Zinssenkungszyklus
  • Niedersachsen hofft auf Tesla
  • Thyssenkrupp reicht Klage gegen EU-Verbot der Stahlfusion ein
  • Osram: Bieterwettkampf ist eröffnet

DAX

  • Nach zwischenzeitlichen Kursgewinnen hat sich der DAX etwas schwächer aus dem Handel verabschiedet. Das am Vorabend veröffentlichte Fed-Protokoll zum jüngsten Zinsentscheid im Juli zeigt, dass die Währungshüter in den USA unentschlossen waren. Nur zwei Mitglieder des Offenmarktausschusses hatten sich für eine stärkere Zinssenkung als die vorgenommenen 25 Basispunkte ausgesprochen, dagegen waren mehrere der Meinung, den Leitzins überhaupt nicht anzufassen. Neue Hinweise über den weiteren Kurs könnte an diesem Freitag Fed-Chef Powell in seiner Rede auf der Notenbanktagung in Jackson Hole geben. Unentschlossenheit über den weiteren Kurs herrscht offensichtlich auch im Rat der Europäischen Zentralbank. Wie aus dem am Mittag veröffentlichten Protokoll der Beratungen zur letzten Zinssitzung hervorgeht, gab es zwar weitgehend Übereinstimmung darüber, dass die Geldpolitik für längere Zeit akkommodierend bleiben müsse. Ob der EZB-Rat im September deshalb gleich ein ganzes Paket an Maßnahmen verabschieden wird, oder auf Einzel-Stimuli setzt, geht aus dem Dokument jedoch nicht hervor. Deutschland hat eine Wirtschaft mit zwei Geschwindigkeiten, das analysierte das Marktforschungsunternehmen IHS Markit. Die exportabhängige deutsche Industrie steckt dem neuesten Einkaufsmanagerindex zufolge weiterhin in einer Rezession, auch wenn sich das Abwärtstempo verlangsamt hat. Gut dagegen laufen nach wie vor die Geschäfte der Dienstleister.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die VW-Tochter Audi will einer Kooperation von BMW und Daimler im Bereich selbstfahrender Autos beitreten, wie die "WirtschaftsWoche" berichtet. In der im Juli gegründeten Allianz geht es zunächst um Fahrassistenzsysteme, automatisches Parken und hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen. Bei Roboterautos kooperiert der VW-Konzern hingegen mit Ford.
  • Neue Spitzenmodelle des Apple iPhones der kommenden Generation sollen offenbar ein zusätzliches Ultra-Weitwinkel-Objektiv sowie den Namenszusatz "Pro" bekommen. Bloomberg bekräftigte damit entsprechende Marktgerüchte. Das verbesserte Kamerasystem werde auch neue Funktionen möglich machen, schrieb Bloomberg. Die neuen "Pro"-Modelle würden äußerlich weitgehend das Design der aktuellen iPhones XS und XS Max behalten. Die Vorstellung der neuen Modelle wird für den 10. September erwartet.
  • Im zweiten Quartal erzielte der norwegische Staatsfonds eine Rendite von 3 Prozent Insgesamt wuchs das Fondskapital im Berichtszeitraum um 256 Mrd. Kronen, knapp 26 Mrd. Euro. Den größten Beitrag zur Rendite des zweiten Quartals lieferten den Angaben zufolge die Aktien von Microsoft, gefolgt von Nestlé und dem Online-Netzwerk Facebook. Allein Microsoft-Aktien legten um knapp 14 % zu.
  • Apple und Goldman Sachs bringen in Zusammenarbeit die Apple Card auf den Markt. Das Produkt bedeutet für Goldman eine Annäherung an nicht-institutionelle Kunden. Apple selbst erhofft sich, auf dem Markt für digitale Bezahlmöglichkeiten aufzuholen.
  • Die Kaufhaus- und Versandhauskette Nordstrom hat für das vergangene Quartal zwar ein Umsatz- und Ergebnisminus ausgewiesen. Die Kennziffern fielen jedoch weniger schwach als befürchtet aus.
  • Bei dem Datenleck im Mastercard-Bonusprogramm "Priceless Specials" sind auch Listen mit vollständigen Kartennummern von Zahlungskarten an die Öfentlichkeit gelangt. Mastercard teilte Kunden mit, dass "möglicherweise" auch ihre Zahlungskartennummer betroffen sei, mit der sie sich bei dem Programm angemeldet hatten. In ersten Listen waren die Nummern noch bis auf die letzten vier und ersten zwei Ziffern unkenntlich.
  • Die Quartalsresultate des US-Messgeräte-Herstellers Keysight Technologies übertrafen die Markterwartungen. Zudem stufte die Investmentbank Robert W. Baird die Keysight-Titel von "Neutral" auf "Outperform" hoch.
  • Am Markt kursieren Gerüchte um ein mögliches Interesse von Volkswagen in Richtung des US-Elektroautobauers Teslas. VW-Chef Herbert Diess sei der Ansicht, dass VW "von Tes­las Bat­te­rie- und vor al­lem Soft­ware­kom­pe­tenz pro­fi­tie­ren kön­ne", sagte ein Diess-Vertrauter dem manager magazin. „Er wür­de so­fort ein­stei­gen, wenn er könn­te." Die Hürde sei nicht finanzieller Natur, sondern eine Zustimmung der VW-Großaktionäre. Volkswagen hat die Spekulationen über eine Beteiligung des Konzerns an Tesla inzwischen dementiert. Ein VW-Sprecher bezeichnete den Magazin-Bericht als „gegenstandslos".
  • Der Elektroautobauer Tesla hat sich in Niedersachsen nach einem Produktionsstandort umgesehen. Dies teilte das Wirtschaftsministerium in Hannover am Donnerstag mit und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Auf der Grundlage des Anforderungsprofils von Tesla seien potenzielle Standorte präsentiert worden, erklärte das Ministerium. Mit dem Unternehmen sei aber Vertraulichkeit vereinbart worden. Nach Informationen der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" hat Tesla insbesondere die Standorte Emden und das Emsland im Blick.
  • Der Industriekonzern Thyssenkrupp hat erwartungsgemäß Klage beim Gericht der Europäischen Union (EuG) gegen das Verbot der Stahlfusion mit Tata Steel eingereicht. Das Unternehmen halte die Entscheidung der EU-Kommission, den Zusammenschluss wegen Wettbewerbsbedenken zu untersagen, für nicht richtig, so das Unternehmen. „Die Konsolidierung der europäischen Stahlindustrie ist nach wie vor notwendig, das zeigt auch die aktuell für die Stahlhersteller kritische Marktsituation," sagte Vorstand Donatus Kaufmann. Die Überkapazitäten und der hohe Importdruck aus Asien schafften ein Umfeld, in dem das geplante Gemeinschaftsunternehmen mit Tata Steel den Wettbewerb nicht beeinträchtigt hätte. „Deshalb reichen wir Klage ein." Die EU-Kommission hatte den geplanten Zusammenschluss der Stahlsparte von Thyssenkrupp mit dem europäischen Geschäft von Tata Steel untersagt, weil sie den Wettbewerb bei bestimmten Stahlsorten für gefährdet hielt.
  • Der Entwicklungsdienstleister für die Auto- und die Luftfahrtbranche Bertrandt muss aufgrund der Schwächer der Autobranche zurückrudern. Die konjunkturelle Schwäche und die geplanten Sparprogramme der Hersteller und Zulieferer könnten zu kurzfristigen Projektverschiebungen führen, teilte der Konzern am Mittwochabend mit. Daher geht das Unternehmen nun nur noch ein operatives Ergebnis (Ebit) zwischen 52,1 und 80,3 Mio. Euro. Bislang hatte Bertrandt ein Ebit zwischen 72,9 und 96,4 Mio. Euro erwartet (zusätzlich lesenwert: BERTRANDT bricht nach Zahlen und Prognosesenkung ein).
  • Die Finanzaufsicht Bafin nimmt den Führungswechsel beim Autobauer BMW unter die Lupe. Fraglich ist, ob der Konzern die Öffentlichkeit rechtzeitig über den Wechsel des Vorstandsvorsitzenden informiert hat. Das teilte die Behörde mit. In der Mitteilung vom 18. Juli hatte der Autohersteller verkündet, dass Produktionsvorstand Oliver Zipse vom bisherigen Chef Harald Krüger „am 16. August 2019 das Amt des Vorsitzenden des Vorstands der BMW AG übernehmen" werde. Börsennotierte Unternehmen sind verpflichtet, die Öffentlichkeit und ihre Aktionäre rechtzeitig über Entwicklungen zu informieren, die den Aktienkurs potenziell beeinflussen können.
  • Der Lichttechnikkonzern Osram hat am Mittwochabend nach Börsenschluss bestätigt, was am Markt schon erwartet worden war: Der Weg für ein Übernahmeangebot des österreichischen Chipkonzerns AMS ist geebnet: Vorstand und Aufsichtsrat hätten das bestehende Stillhalteabkommen mit AMS aufgehoben und eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, teilte das Unternehmen mit. Das bis Anfang Oktober laufende Angebot soll bei 38,50 Euro in bar pro Aktie liegen und eine Mindestannahmeschwelle von 70 Prozent haben. Bis zum 5. September läuft gleichzeitig die Annahmefrist eines Gebots in Höhe von 35 Euro je Aktie der US-Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle. Tags zuvor gab es Gerüchte, dass sie wohl eine Aufstockung erwägen für den Fall, dass AMS formal bietet.
  • Sunrise Communications will trotz der Kritik des Großaktionärs Freenet die Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC Schweiz wie geplant durchziehen. Wegen einem angeblichen Interessenkonflikt wurden die Freenet-Vertreter im Sunrise-Verwaltungsrat zudem von den Beratungen zur Transaktion ausgeschlossen. Freenet hatte die Bedingungen der Transaktion als stark nachteilig für das Unternehmen bezeichnet und hält insbesondere den Kaufpreis für zu hoch.
  • Der Veranstalter und Ticketverkäufer CTS Eventim hat im ersten Halbjahr mehr Online-Tickets verkauft, was insgesamt zu einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg führte. Die Erlöse kletterten um 14,8 Prozent auf 696,6 Mio. Euro ,der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) legte um 18,7 Prozent auf 111,8 Mio. Euro zu.
  • Der Auto-und LKW-Hersteller Daimler will künftig mit dem Actros auch schwere Lkw der Marke Mercedes-Benz in China fertigen, wie Reuters berichtete. Die Produktion soll im Rahmen des Joint Ventures Beijing Foton Daimler Automotive (BFDA) erfolgen.

Konjunktur & Politik

  • Die Sozialdemokraten (PD) in Italien streben in der Regierungskrise keine Allianz "um jeden Preis" mit der Fünf-Sterne-Bewegung an. „Was wir brauchen, ist eine Regierung der Umkehr als Alternative zur Rechten, mit einem neuen Programm", sagte PD-Chef Nicola Zingaretti nach den Beratungen bei Staatspräsident Sergio Mattarella. Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt seien, dann sei eine Neuwahl notwendig.
  • Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren in den USA ist im Juli überraschend kräftig um 0,5 Prozent zum Vormonat gestiegen, teilte das private Forschungsinstitut Conference Board mit. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet.
  • Der britische Premierminister Boris Johnson ist mit seiner Bitte um Neuverhandlung des Brexit-Abkommens in Paris auf Granit gestoßen. Die Möglichkeit, Änderungen am Abkommen vorzunehmen, bestehe zwar, sagte sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Donnerstag. Innerhalb eines Monats werde kein neues Austrittsabkommen gefunden werden, das sich von dem bereits bestehenden groß entferne. Den Zeitraum von 30 Tagen für Änderungen hatte am Mittwoch zuvor die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel genannt. Johnson wiederholte, dass er eine Einigung für den Austritt seines Landes aus der EU erzielen wolle. „Ich möchte ein Abkommen". Er sei durch sein Treffen mit Merkel „sehr ermutigt" worden und denke, dass eine gute Einigung möglich sei.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 17. August im Vergleich zur Vorwoche auf saisonbereinigter Basis um 12.000 auf 209.000 gesunken, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 217.000 vorhergesagt.
  • In einem Interview mit MarketWatch hat der Stratege für US-Aktien von Morgan Stanley, Mike Wilson, fehlendes Vertrauen in die möglichen fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen geäußert. Laut Wilson bereitet sich der Markt auf ein schlechtes Ergebnis vor, weder der "Trump Put" noch der "Fed Put" seien stark genug, um die Märkte langfristig zu stützen.
  • Im Rat der Europäischen Zentralbank herrscht noch keine klare Linie über den weiteren Kurs. Wie aus dem am Donnerstagmittag veröffentlichten Protokoll der Beratungen zur letzten Zinssitzung hervorgeht, gab es zwar weitgehend Übereinstimmung darüber, dass die Geldpolitik für längere Zeit akkommodierend bleiben müsse. Ob der EZB-Rat im September deshalb gleich ein ganzes Paket verabschieden wird, oder auf Einzelmaßnahmen setzt, geht aus dem Dokument jedoch nicht hervor. Diskutiert wurde demnach über eine mögliche Kombination von Instrumenten wie Zinssenkungen und sogar erneuten Anleihenkäufen, auch ein Staffelzins für Banken war im Gespräch. Dieser müsse allerdings so ausgestaltet werden, dass er die Geldhäuser nicht überbelastet.
  • Die Eurozone verzeichnete auch im August nur schwaches Wirtschaftswachstum. Dies signalisiert der IHS Markit Flash Eurozone Composite Index Produktion, der binnen Monatsfrist zwar um 0,3 auf 51,8 Punkte zulegen konnte, damit aber weiterhin auf einem der tiefsten Werte seit sechs Jahren notiert. Während der Servicesektor weiter expandierte, wurde die Industrieproduktion ein weiteres Mal zurückgefahren. „Beim Wirtschaftswachstum trat die Eurozone im August weitgehend auf der Stelle“, kommentierte Andrew Harker, Associate Director bei IHS Markit. „So hielt sie sich erneut nur dank der soliden Zuwächse im Servicesektor über Wasser, während es mit der Industrieproduktion weiter abwärts ging. Trotz einer minimalen Beschleunigung rechnen wir auf Basis der bisher vorliegenden PMI-Daten im dritten Quartal 2019 nur mit einem BIP-Wachstum von 0,1 bis 0,2 Prozent.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel hielt es beim Besuch des britischen Premierministers Boris Johnson durchaus für möglich, dass es innerhalb der nächsten 30 Tage noch zu einer Lösung im Streit um den sog. Backstop kommen könnte. Das ist die größte Streitfrage zwischen Großbritannien und der EU im Rahmen des Brexit-Abkommens. Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat sich zurückhaltender geäußert. „Wunder sind nie auszuschließen, aber ich bin schon skeptisch, dass man da aus der Luft etwas rausgreift, wo wir dann eine Garantie haben, dass Irland keine harte Grenze hat und dass aber die EU eine Kontrolle hat, was in den Markt hineinkommt", sagte Asselborn in einem SWR-Interview am Donnerstag.
  • Die deutsche Elektroindustrie hat im Juni mit einem Export im Wert von 16,6 Mrd. Euro die Vorgabe des Vorjahresmonats um 4,9 Prozent unterlaufen, wie der Branchenverband ZVEI am Donnerstag berichtete. Vor allem Bestellungen aus China waren ausgeblieben. Im gesamten ersten Halbjahr erreichten die Ausfuhren mit 106,4 Mrd. Euro aber noch ein deutliches Plus von 3,5 Prozent gegenüber der ersten Jahreshälfte 2018.
  • Die US-Notenbank Fed hat am Mittwochabend ihr Protokoll zur letzten Zinssitzung veröffentlicht. Die meisten FOMC-Mitglieder sahen die jüngste Zinssenkung demnach als "Mid-Cycle-Anpassung". Gleichzeitig bewerteten einige Mitglieder den Handel und die globale Verlangsamung des Wachstums als Abwärtsrisiken und wollten deshalb stärkere Zinssenkungen auch nicht ausschließen.
  • In Rom hat Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella erste Gespräche über Auswege aus der Regierungskrise geführt. Er traf sich am Mittwoch mit Senatspräsidentin Casellati und Parlamentspräsident Fico. Heute will er mit den Vorsitzenden der großen Parteien sprechen. Nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Guiseppe Conte will Mattarella ausloten, ob die Bildung einer tragfähigen Regierungskoalition möglich ist. Andernfalls könnte er Neuwahlen ansetzen. Derzeit scheint es, als gehe die linkspopulistische Fünf Sterne-Bewegung mit der sozialdemokratischen PD in eine Regierungskoalition. Zuvor hatte sie einen Koalition mit der rechnet Lega um Innenminister Matteo Salvini. Diese zog sich Anfang August aber aus der Regierung zurück. „Im Fall einer neuen Koalition dürfte der schwelende Haushaltsstreit mit Brüssel weniger stark verlaufen oder sogar vermieden werden“, kommentierte die DZ-Bank. Bis Mitte Oktober muss der Budgetentwurf für 2020 der EU vorliegen und bis Ende des Jahres vom Parlament abgesegnet sein.
  • Bundesfinanzminister Olaf Scholz lässt prüfen, ob Negativzinsen auf Guthaben bis zu einer bestimmten Grenze per Gesetz verboten werden können. Scholz sagte der Funke Mediengruppe, es werde untersucht, ob es der Bundesregierung rechtlich möglich sei, Kleinsparer vor Negativzinsen zu schützen. Der Finanzminister reagierte damit auf einen Vorstoß des bayerischen Ministerpräsidenten Söder. Bayern will im Bundesrat beantragen, dass Beträge bis 100.000 Euro grundsätzlich von Strafzinsen ausgenommen werden. DIW-Chef Marcel Fratzscher hat die Forderung nach einem Verbot von Negativzinsen für Kleinsparer scharf kritisiert und als populistisch bezeichnet. „Im Extremfall könnte das zur Destabilisierung des deutschen Bankensystems führen", sagte er der "Passauer Neuen Presse". Sollten die Pläne umgesetzt werden, „dürften noch mehr Sparkassen, Volksbanken und Raiffeisen-Banken in die Verlustzone gleiten und abgewickelt werden müssen“.
  • Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben den Vorschlag von US-Präsident Trump zurückgewiesen, Russland wieder in den Kreis der G7-Länder aufzunehmen. Russland sei 2014 aus bestimmten Gründen ausgeladen worden, sagte Kanzlerin Angela Merkel am Mittwochabend. Diese Gründe bestünden nach wie vor, sagte sie vor dem Hintergrund der Annexion der ukrainischen Krim durch Russland und der russischen Hilfe für Separatisten in der Ostukraine, wie Reuters berichtete.
  • Im Jahr 2017 investierten Unternehmen des Produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) in Deutschland 8,4 Milliarden Euro in Sachanlagen für den Umweltschutz (-1,0 % gegenüber 2016). Solche Anlagen dienen der Verringerung, Vermeidung oder Beseitigung von Emissionen in die Umwelt oder ermöglichen eine schonendere Ressourcennutzung, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit entsprechen die Umweltschutzinvestitionen einem Anteil von 10,1 Prozent an allen 2017 getätigten Investitionen der Unternehmen im Umfang von insgesamt 83 Mrd. Euro.
  • Der Internationale Währungsfonds (IWF) will bis Anfang Oktober die Entscheidung fällen, wer Nachfolger von Christine Lagarde wird. Die Kandidatin Kristalina Georgiewa wird dafür heiß gehandelt. Zuvor müsste allerdings eine formale Hürde fallen. Gegenwärtig dürfen Kandidaten für den Chefposten nicht älter als 65 Jahre sein, Georgiewa ist vergangene Woche 66 Jahre alt geworden. Die 24 Mitglieder des Vorstandes hätten beschlossen, die Altersgrenze zu reformieren, teilte der IWF am Mittwoch mit.
  • Nach der Absage des Staatsbesuchs in Dänemark von US-Präsident Donald Trump hat US-Außenminister Mike Pompeo mit seinem dänischen Amtskollegen Jeppe Kofod telefoniert, sich um Schandelsbegrenzung bemüht und dabei die Zusammenarbeit beider Länder betont. Es sei auch um eine verstärkte Zusammenarbeit in der Arktis gegangen, hieß es. Dänemark sei ein geschätzter Verbündeter, hieß es nach dem Gespräch im US-Außenministerium.

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