Kommentar
17:45 Uhr, 01.08.2019

US-Industrie im Stimmungstief - Trump verzweifelt an der Fed

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  • Bank of England wartet weiter ab
  • Stärkster Wachstumsrückgang der Eurozone-Industrie im Juli seit 2012
  • Fed senkt Leitzins wie erwartet
  • Fed-Chef Powell sorgt mit einem Satz für Chaos
  • Infineon behauptet sich in schwierigem Marktumfeld
  • Zalando hebt Gewinnerwartung für das Gesamtjahr an
  • General Motors verdient mehr
  • Dupont wird optimistischer
  • Siemens wird pessimistischer
  • Qualcomm enttäuscht die Börse
  • BMW: Umsatz hui, Gewinn pfui

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag mit einem mageren Plus aus dem Handel gegangen. Die Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte zu senken, hatte gestern an der Wall Street für Enttäuschung gesorgt. Zudem gab Notenbank-Chef Powell wenig Anlass auf weitere baldige Zinsschritte nach unten zu spekulieren. Die Lustlosigkeit in Übersee schwappte über Nacht über den Atlantik und setzte sich heute zu Beginn am deutschen Aktienmarkt fort. Doch schnell drehte sich der Wind, denn die Worte Powells sorgten für eine Aufwertung des Dollars gegenüber dem Euro, was den deutschen Markt stützte. Der Kurs von EUR/USD ist deutlich unter 1,11 US-Dollar gerutscht und gab damit ein Signal für eine weitere Abwertung in den Bereich einer offenen Kurslücke von 1,08 US-Dollar. Ein schwächerer Euro ist gut für exportlastige Werte, und von denen gibt es zahlreiche im DAX. Die Industrie in der Eurozone schwächelt unterdessen weiter. Im Juli schrumpften die Geschäfte so deutlich wie seit Ende 2012 nicht mehr, wie das Institut IHS Markit mitteilte. Der Markit-Einkaufsmanagerindex fiel um 1,1 auf 46,5 Zähler. Das Barometer bleibt damit deutlich unter der Wachstumsmarke von 50 Punkten. Dabei drückt insbesondere Deutschland auf den Index wegen der kriselnden Automobilindustrie und wegen der weltweit rückläufigen Nachfrage nach Ausrüstungsinvestitionen. Konkret lässt sich das etwa in der Quartalsbilanz von Siemens ablesen. Der Gewinn des Konzerns sank im vergangenen Quartal und auch die Prognose fürs Gesamtjahr wankt. Die Siemens-Aktie ist der größte Verlierer im DAX.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Bayer-Anteilseigner und als Experte für gute Unternehmensführung bekannte Christian Strenger will die umstrittene Übernahme des US-Konzerns Monsanto durch Monsanto im Rahmen einer gerichtlichen Sonderprüfung prüfen lassen und sucht dafür Mitstreiter, wie Strenger der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte. Strenger wirft Bayer vor, die rechtlichen Risiken der Monsanto-Übernahme unterschätzt zu haben. In den USA sind mehr als 18.000 Klagen wegen des unter Krebsverdacht stehenden glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup eingegangen.
  • General Motors hat den Quartalsgewinn dank robuster, margenträchtiger SUV-Verkäufe gesteigert. Der Überschuss legte um 1,6 Prozent auf 2,4 Mrd. Dollar zu, wie GM am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz sank aber um knapp 2 Prozent auf 36,1 Mrd. Dollar. Die Ergebnisse zeigten „die gesamte Ertragskraft" des Truck-Geschäfts, sagte CEO Mary Barra.
  • Verizon hat im zweiten Quartal die Zahl der Vertragskunden um 451.000 gesteigert - deutlich mehr als von Analysten erwartet. Der Umsatz ging um 0,4 Prozent auf 32,1 Mrd. Dollar zurück. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 4,1 Mrd. Dollar nach 4,2 Mrd. vor einem Jahr. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 1,23 Dollar nach 1,20 Dollar vor Jahresfrist.
  • Deftige Verluste müssen erneut die Aktionäre von Beyond Meat einstecken. Wenige Monate nach dem raketenartigen Börsenstart wurde nun eine zweite Aktientranche an die Börse gebracht, mit 160 US-Dollar allerdings nur mit einem deutlichen Abschlag zum letzten Kurs vom Donnerstag, der bei fast 200 Dollar lag.
  • Der Spezialchemiekonzern Dupont hat beim Umsatz im zweiten Quartal einen Rückgang um 7 Prozent auf 5,5 Mrd. Dollar verzeichnet. Unter dem Strich fiel ein Verlust im fortgeführten Geschäft von 1,1 Mrd. Dollar an. Ein Jahr zuvor hatte hier noch ein Gewinn von 31 Mio. Dollar gestanden. Dupont zeigt sich trotz einer eingetrübten Konjunktur für das laufende Jahr optimistischer als Analysten.
  • Qualcomm hat mit seinem Ausblick auf das laufende Quartal enttäuscht. Der Konzern verwies auf eine schwächere Nachfrage nach LTE-Geräten angesichts des anstehenden Übergangs zum 5G-Technologie. Qualcomm rechnet für das 4. Quartal mit Erlösen zwischen 4,3 und 5,1 Mrd. Dollar - ein Rückgang von bis zu 26 Prozent im Jahresvergleich.
  • Der Agrarchemie-Konzern Corteva hat im zweiten Quartal unter den widrigen Wetterbedingungen in Nordamerika gelitten. Corteva wurde zum 1. Juni von dem im Jahr 2017 fusionierten Chemiekonzern DowDupont abgespalten. Im ersten Quartal als eigenständiges Unternehmen sei Corteva in nahezu allen Regionen aus eigener Kraft gewachsen, sagte CEO Jim Collins. Die anhaltenden Wetterkapriolen forderten das Unternehmen allerdings in Nordamerika heraus. Der Umsatz schrumpfte um 3 Prozent auf 5,6 Mrd. Dollar.
  • Der Industriekonzern Siemens muss angesichts einer schwächelnden Konjunktur um seine Ziele im laufenden Geschäftsjahr 2018/19 bangen. Die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebita-Marge) werde in der unteren Hälfte der angepeilten Spanne von elf bis zwölf Prozent liegen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Unter dem Strich rechnet Siemens weiterhin mit einem Gewinn auf 6,30 bis 7,00. Im Vorjahr waren es noch 6,01 Euro je Aktie gewesen. Im dritten Quartal per Ende Juni ging das operative Ergebnis (Ebita) im Industriegeschäft um zwölf Prozent auf 1,94 Mrd. Euro zurück. Analysten hatte mit 2,19 Mrd. Euro gerechnet. Der Konzernumsatz stieg auf vergleichbarer Basis um zwei Prozent auf 21,3 Milliarden Euro. Der Auftragseingang wuchs um sechs Prozent auf 24,5 Mrd. Euro. Die Schlüsselmärkte für Siemens hätten sich in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres, erheblich eingetrübt, vor allem für kurzzyklische Geschäfte. „Geopolitik und deren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft schaden einer ansonsten positiven Geschäftsneigung", sagte Vorstandschef Joe Kaeser.
  • Der Chiphersteller Infineon hat sich im dritten Quartal gut behauptet. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 4 Prozent auf knapp 2 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorquartal verzeichnete Infineon ein Plus von zwei Prozent. Das operative Ergebnis ging im Jahresvergleich allerdings um elf Prozent auf 317 Millionen Euro zurück. Im Quartalsvergleich wurde ein Minus von fünf Prozent ausgewiesen. „Infineon hält Kurs. Obwohl die Weltwirtschaft weiterhin schwächelt, ist der Konzernumsatz im dritten Quartal weiter gewachsen“, sagt Vorstandschef Reinhard Ploss laut Mitteilung. „Die Nachfrage war insgesamt solide, größere Wachstumsimpulse blieben jedoch aus. Trotz des anhaltend schwierigen makroökonomischen Umfelds gehen wir davon aus, dass wir unsere Ziele für das laufende Geschäftsjahr erreichen. Die strukturellen Treiber in unseren Zukunftsmärkten sind intakt und die langfristige Wachstumsperspektive von Infineon ist weiterhin gut.“
  • BMW hat im vergangenen Quartal einen Gewinneinbruch erlitten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank im zweiten Quartal um rund 20 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro. In der Autosparte fiel die viel beachtete operative Marge von 8,6 Prozent auf 6,5 Prozent zurück. Hohe Entwicklungskosten für neue Modelle und Technik belasteten. Der Konzernumsatz erhöhte sich dagegen um drei Prozent auf 25,7 Mrd. Euro an. Die Prognosen bestätigte der Vorstand.
  • Der Spezialchemie-Konzern Evonik sieht sich in einem weiterhin schwierigen Umfeld auf Kurs zu seinen Jahreszielen. „Die Abkühlung im Welthandel und die zunehmende Schwäche in wichtigen Industrien machen es uns nicht leichter", sagte Konzernchef Christian Kullmann laut Mitteilung am Donnerstag. „Dennoch bleiben wir auf Jahressicht zuversichtlich." Kullmann rechnet für das Gesamtjahr weiterhin mit einem Umsatz von 13,3 Mrd. Euro sowie einem bereinigten Ebitda von 2,15 Mrd. Euro.
  • Die Deutsche Bank stellt im Rahmen ihres Umbaus laut „Handelsblatt“ auch ihre aktuelle Struktur auf den Prüfstand: Der Vorstand erwägt, das deutsche Privatkundengeschäft, das bislang in einer eigenständigen Aktiengesellschaft mit eigener Banklizenz gebündelt ist, wieder in die Muttergesellschaft zu reintegrieren. Das böte die Chance, die Sparte effizienter und weniger komplex aufzustellen, heißt es in dem Bericht.
  • Der Onlinehändler Zalando zeigt sich für das Gesamtjahr optimistischer als bisher. Zalando erwartet den bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) nun in der oberen Hälfte der Spanne von 175 bis 225 Mio. Euro. Das Umsatzplus soll rund um das untere Ende der Spanne von 20 bis 25 Prozent liegen (zuvor: am unteren Ende).
  • Wacker Chemie wurde auch im zweiten Quartal von einem weiterhin schwierigen Polysilizium-Geschäft mit der Solarbranche ausgebremst. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte im Gesamtjahr laut Konzernchef Rudolf Staudigl nun eher am unteren Ende der insgesamt bestätigten Spanne liegen. So wird es voraussichtlich um 10 bis 20 Prozent fallen, nach 930 Mio. Euro im Vorjahr. Der Umsatz soll weiterhin um einen mittleren einstelligen Prozentsatz zulegen.
  • Die Commerzbank-Tochter Comdirect hat im zweiten Quartal ein deutliches Gewinnplus erreicht. Der Überschuss stieg um 30 Prozent auf 17,6 Mio. Euro. Für die ersten sechs Monate steht nach einem schwachen Jahresstart unterm Strich aber immer noch ein Gewinnrückgang um neun Prozent auf 32 Mio. Euro. Im ersten Halbjahr habe die Bank netto 128.000 neue Kunden gewonnen und damit deutlich mehr als ein Jahr zuvor, sagte Bankchef Arno Walter.
  • Wegen einer schwachen Nachfrage aus der Autoindustrie kappt der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub seine Ziele für das Gesamtjahr. Fuchs erwartet nun einen Rückgang beim operativen Ergebnis (Ebit) von 20 bis 30 Prozent. Der Umsatz soll um bis zu drei Prozent zurückgehen. Zuvor hatte das Unternehmen beim Umsatz ein Plus von zwei bis vier Prozent erwartet und beim operativen Ergebnis mit einem Rückgang von nur fünf bis acht Prozent gerechnet.
  • Der Autozulieferer und Rüstungskonzern Rheinmetall hat im ersten Halbjahr mehr verdient. Bei einem Umsatzplus von 2,2 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro legte das operative Ergebnis um 5,8 Prozent auf 163 Mio. Euro zu. Konzernchef Armin Papperger rechnet aber beim Umsatzzuwachs im Gesamtjahr nur noch mit einem Plus von vier Prozent, was dem unteren Ende der bisherigen Prognose von vier bis sechs Prozent entspricht. Die operative Marge von rund acht Prozent bleibt unverändert.
  • Sinkende Öl- und Gaspreise haben Shell im zweiten Quartal einen Einbruch beim Gewinn beschert. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn ging im Jahresvergleich um gut ein Viertel auf knapp 3,5 Milliarden US-Dollar zurück, Das war der tiefste Stand seit fast drei Jahren.
  • Hugo Boss-Konzernchef Mark Langer erwartet für das Gesamtjahr nur noch, das untere Ende der Prognose zu erreichen. Die sah ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich vor und einen Anstieg des operativen Ergebnisses (Ebit) im hohen einstelligen Prozentbereich.
  • Der Gesundheitsdienstleister Rhön-Klinikum hat sich im ersten Halbjahr ungeachtet der Folgen aus der verschärften Regulierung und der zunehmenden Bürokratisierung im Gesundheitswesen sowie des Trends zur Ambulantisierung besser als der Gesamtmarkt entwickelt. „Rhön-Klnikum entwickelt sich weiter positiv gegen den Markttrend. Dies ist unter anderem auf den Erfolg der Trennungsrechnung und höhere Erlöse bei Hochschulambulanzen zurückzuführen“, sagte Vorstandschef Stephan Holzinger. „Allerdings kann sich auch unser Unternehmen nicht den wachsenden Herausforderungen entziehen, die sich aus dem weit verbreiteten Fachkräftemangel und der Bürokratisierung beziehungsweise der Regulierung des Geschäfts ergeben.“ Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 3,9 Prozent auf 644,2 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) kletterte um rund 19,2 Prozent auf 60,9 Mio. Euro. D

Konjunktur & Politik

  • Der Einkaufsmanagerindex ISM für die Industrie in den USA ist im Juli um 0,5 Punkte auf 51,2 Zähler gesunken, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit drei Jahren. Volkswirte hatten mit einer leichten Verbesserung auf 52,0 Punkte gerechnet. Der Wert signalisiert damit weiterhin Wachstum, aber mit einer deutlich geringeren Dynamik.
  • Die Bauinvestitionen in den USA sind im Juni gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent zurückgegangen, wie das US-Handelsministerium mitteile. Analysten hatten dagegen mit einem Anstieg von 0,3 Prozent gerechnet. Der Rückgang im Vormonat wurde von 0,8 auf 0,5 Prozent revidiert.
  • Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der vergangenen Woche um 8.000 auf 215.000 gestiegen, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 214.000 Erstanträge erwartet.
  • US-Präsident Trump kritisiert die Zinssenkung der Fed als unzureichend. Die Märkte hätten darauf gehofft, dass dies der „Beginn eines langen und aggressiven Zyklus von Zinssenkungen" sei, erklärte er auf Twitter. Dies sei nötig, um die um die Wettbewerbsfähigkeit der USA zu stärken. Fed-Chef Powell habe die USA einmal mehr „im Stich gelassen“.
  • Der Iran hat die neuen US-Sanktionen gegen seinen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif als „Gipfel der Dummheit" bezeichnet. „Die Amerikaner haben einfach nur Angst vor Sarifs diplomatischen Fähigkeiten", sagte Außenamtssprecher Abbas Mussawi. Durch die Maßnahmen werden mögliche Vermögen Sarifs in den USA eingefroren, außerdem dürfen US-Bürger fortan keine Geschäfte mit ihm machen.
  • Die britische Notenbank hält an ihrem abwartenden Kurs fest. Wie die Bank of England (BoE) am Donnerstag mitteilte, liegt der Leitzins weiterhin bei 0,75 Prozent. Als Hauptgrund für die vorsichtige Herangehensweise gilt die Ungewissheit über den Brexit-Verlauf. Die BoE sieht in einem Austritt Großbritanniens aus der EU ohne Abkommen ein großes Risiko. In den Wirtschaftsprognosen kommen die Möglichkeiten eines "No-Deal-Brexit" noch immer nicht vor. Ein geregelter Brexit könnte aber weiter graduelle Zinsanhebungen mit sich bringen. Für dieses Jahr erwartet die BoE ein Wachstum von nur noch 1,3 Prozent anstatt 1,5 Prozent.
  • Die britische Notenbank hält an ihrem abwartenden Kurs fest. Wie die Bank of England (BoE) am Donnerstag mitteilte, liegt der Leitzins weiterhin bei 0,75 Prozent. Als Hauptgrund für die vorsichtige Herangehensweise gilt die Ungewissheit über den Brexit-Verlauf. Die BoE sieht in einem Austritt Großbritanniens aus der EU ohne Abkommen ein großes Risiko. In den Wirtschaftsprognosen kommen die Möglichkeiten eines "No-Deal-Brexit" noch immer nicht vor. Ein geregelter Brexit könnte aber weiter graduelle Zinsanhebungen mit sich bringen. Für dieses Jahr erwartet die BoE ein Wachstum von nur noch 1,3 Prozent anstatt 1,5 Prozent.
  • Der sechste Wachstumsrückgang des Eurozone-Industriesektors in Folge fiel im Juli so stark aus wie zuletzt im Dezember 2012. Dies signalisierte der finale IHS Markit Eurozone Einkaufsmanager Index, der binnen Monatsfrist um 1,1 auf 46,5 Punkte sank. Die Vorabschätzung wurde um 0,1 Punkte übertroffen. Während der Vorleistungsgüterbereich weiter schrumpfte und der Investitionsgüterbereich die stärksten Geschäftseinbußen seit November 2012 verbuchte, ging es bei den Konsumgüterherstellern weiter aufwärts. Besonders schwach verlief die Entwicklung in Deutschland, wo es mit dem verarbeitenden Gewerbe so rasant abwärts ging wie seit sieben Jahren nicht mehr. Auch in Österreich, Frankreich, Irland, Italien und Spanien schrumpften die jeweiligen Industriesektoren. „Angesichts fast durchweg im negativen Bereich notierender Eurozone-PMIs läuten alle Alarmglocken“, sagte Chris Williamson, Chef-Ökonom bei IHS Markit. „Wegen anhaltend hoher Auftragsverluste sanken Produktion und Beschäftigung im Juli so rasant wie zuletzt vor über sechs Jahren. Und die Preise gingen so stark zurück wie seit über drei Jahren nicht mehr, da die Unternehmen zunehmend im Preiswettbewerb standen und bemüht waren, Absatzverluste zu begrenzen“.
  • Die US-Notenbank Federal Reserve hat ihren Leitzins am Mittwoch wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Die Fed Funds Rate wird damit in einer Spanne von 2,00 bis 2,25 Prozent liegen. Fed-Präsident Powell begründete den Schritt mit den globalen Unsicherheiten, der gedämpften Inflation und den Handelsstreitigkeiten. US-Präsident Donald Trump, der im Vorfeld einen deutlichen Schritt nach unten gefordert hatte machte seinem Unmut über den kleinen Schritt via Twitter Luft. „Powell hat uns wieder hängen lassen“, kritisierte er. In der anschließenden Pressekonferenz betonte Powell, dass er die Fed nicht am Beginn eines „längeren Zinssenkungszyklus“ sehe. Er machte damit deutlich, dass er den Zinsschritt lediglich als „Midcycle Adjustment“ sieht. Gemeint ist damit ein Impuls durch die Geldpolitik, um eine temporärer konjunkturelle Eintrübung zu überwinden. Auch das hat Donald Trump nicht gefallen. Er warf Powell vor, das Land im Stich zu lassen, weil weitere Maßnahmen nicht in Aussicht gestellt worden seien. Auch der Finanzmarkt reagierte enttäuscht. Man hatte schließlich deutlich mehr erwartet. Der Dow Jones fiel in der Spitze um rund 500 Punkte und schloss mit dem größten Minus seit Mai.
  • Großbritannien hält unter dem neuen Finanzminister Sajid Javid mehr Geld für einen No-Deal-Brexit bereit. Zusätzlich stehen nun 2,1 Mrd. Pfund zur Verfügung, um das Land entsprechend vorzubereiten. „Wenn wir keinen guten Deal bekommen, müssen wir ohne gehen", sagte Javid laut Reuters.

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