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10:38 Uhr, 07.10.2009

FAZ: Sal. Oppenheim ist billiger als erwartet

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Kaufpreis, den die Deutsche Bank für den Einstieg bei der Privatbank Sal. Oppenheim zahlen wird, fällt offenbar deutlich niedriger aus als bisher erwartet. Zwar sei der Bewertungsprozess noch nicht abgeschlossen, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ), aber es zeichne sich ab, dass das aus verschiedenen Bausteinen geschnürte Gesamtpaket, das Deutschlands größte Bank übernimmt, eher einen Wert in Richtung einer Milliarde Euro haben dürfte. Bisher galten 1,5 Milliarden Euro als ein grober Richtwert für die um das Investmentbanking bereinigte Bank.

Wie die "FAZ" aus Verhandlungskreisen erfuhr, liegt jedoch das für die Bewertung relevante Eigenkapital aktuell bei noch rund 1,8 Milliarden Euro, nachdem es im Frühjahr noch mit 2,1 Milliarden beziffert wurde. In dem geschrumpften Kapital spiegele sich die Verarbeitung von im ersten Halbjahr angefallenen Verlusten wider. Sie resultieren dem Bericht zufolge aus einer hohen Einmalbelastung durch Wertberichtigungen im Kredit-, Beteiligungs- und Wertpapierportfolio. Ein großer Anteil davon dürften indirekte Folgen der Arcandor-Insolvenz sein. So habe die Bank nicht nur Kredite gegeben, sondern ist über die Oppenheim-Esch-Immobilienfonds auch Vermieter von Warenhausimmobilien.

Die Parteien dürften sich zunächst auf einen festen Kaufpreis einigen und darüber hinaus bestimmte Wertaufholungsklauseln wie beispielsweise Besserungsscheine vereinbaren. Von diesen können die Gesellschafter später bei wieder günstigerer Markt- und Geschäftsentwicklung profitieren, berichtet die Zeitung. "Ein Fixum plus x", laute die Lösung, heißt es. Speziell für das Oppenheim-Esch-Immobilienportfolio, das bisher mit grob 200 bis 300 Millionen Euro in der Bilanz stand, scheine sich ein sogenanntes Escrow-Modell abzuzeichnen, wonach für diese ein Treuhandkonto eingerichtet werde. Sollte sich der derzeit durch hohe Risikoabschläge behaftete Wert später erholen, gäbe es auch daraus eine Nachzahlung für die Gesellschafter.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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