Kommentar
08:00 Uhr, 23.11.2015

Fällt Öl auf 25 Dollar?

Erwähnte Instrumente

  • 4x Short ETC auf Brent Crude Rohöl ICE Rolling
    Aktueller Kursstand:   (Commerzbank)
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Die Bank of America denkt auch an überraschende Ereignisse. Ein Ende der Dollar-Bindung in Saudi-Arabien könnte den Ölpreis fallen lassen.

Saudi-Arabien ist einer der mächtigsten Ölförderer der Welt und hat zudem eine tragende Rolle im Ölpreis-Kartell OPEC inne. Doch die Rolle der OPEC hat während der vergangenen Jahre gelitten – Fracking- und Ölsand-Projekte in Nordamerika sind den Saudis gefährlich geworden. Seit einiger Zeit fährt Saudi-Arabien nun eine Niedrigpreis-Strategie und hofft, die Konkurrenz, die zu höheren Kosten Öl fördert, auf diese Weise loswerden zu können. Doch ist Saudi-Arabien doch nicht so stark, wie behauptet. Noch im vergangenen Jahr tönte man, auch einen Ölpreis von 20 Dollar aushalten zu können. Ein Blick auf die nackten Zahlen weist aber eher auf das Gegenteil hin.

Wagt Saudi-Arabien den Befreiungsschlag?

Saudi-Arabien hat derzeit jährlich ein Leistungsbilanzdefizit von 120 Milliarden US-Dollar. Das heißt verkürzt, dass die Einnahmen aus dem Ölgeschäft die Zahlungsverpflichtungen für Importe nicht mehr decken können. Dem stehen Währungsreserven von 650 Milliarden Dollar gegenüber – genug für etwa fünf Jahre. Zumindest theoretisch. Denn bereits heute setzt in Saudi-Arabien, das seine Währung an den US-Dollar gekoppelt hat, eine Kapitalflucht ein. Immer mehr Saudis investieren im Ausland. Dies setzt die Währung unter Druck und zwingt das Land dazu, zum Erhalt der Dollar-Bindung noch größeren Aufwand zu betreiben. Die Uhr tickt also für Saudi-Arabien.

Die Analysten der Bank of America sehen in einer Aufhebung der Dollarpreisbindung in Saudi-Arabien eines der möglichen überraschenden Ereignisse für 2016. Wie die Analysten glauben, könnte der Ölpreis in Folge dessen auf 25 Dollar sinken. Dies würde die Konkurrenz im Ölfördergeschäft weiter unter Druck setzen und womöglich aus dem Markt drängen. Zwar würde der Handlungsspielraum Saudi-Arabiens dadurch weiter eingeschränkt und auch die Kapitalflucht würde verstärkt, doch könnte die Maßnahme das Ölgeschäft Saudi-Arabiens langfristig sichern.

Großer Hebel, geringer Kapitaleinsatz

Anleger, die an den von der Bank of America für möglich gehaltenen „Schwarzen Schwan" glauben, könnten sich den Coba ETC - Oil Brent Crude Future Daily Short -4x (WKN: ETC034) näher ansehen. Der ETC profitiert von fallenden Notierungen bei Öl mit vierfachem Hebel. Wenn Öl steigt, verliert der ETC entsprechend an Wert. Dank des Hebels können Anleger au kleine Positionsgrößen setzen. Zudem kann man den Short auf Brent als Depotabsicherung gegen eine weltweite Rezession sehen. Die Gesamtkostenquote liegt bei 2,55 Prozent.

Nico Popp für www.extra-funds.de

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Über den Experten

Markus Jordan
Markus Jordan
Finanzmarktanalyst

Markus Jordan ist seit knapp 20 Jahren im Wertpapierbereich aktiv. Er ist ein ausgewiesener Experte für Exchange Traded Funds (ETFs) und darauf basierende Anlagestrategien. Seit 2008 veröffentlicht er Deutschlands zudem das führende Magazin im Bereich Exchange Traded Funds (ETFs) – das EXtra-Magazin. Auf dem Internetportal www.extra-funds.de veröffentlicht er regelmäßig Fachbeiträge und News zum Thema passive Anlagestrategien. In zahlreichen Vorträgen und Webinare hat er in den vergangenen Jahren tausende Anleger von den Vorteilen passiver Anlageinstrumente überzeugt. Er steht für passive Anlagestrategien, Portfoliostrukturierungen mit ETFs und bietet Wissen und Strategien für einen langfristigen Kapitalaufbau und ist damit eine perfekte Ergänzung zu den aktiven Handelsstrategien vieler anderer Experten auf Guidants.

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