EZB-Ratsmitglied Knot schließt weitere Zinssenkung nicht aus
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank, Klaas Knot, hält eine weitere Leitzinssenkung der EZB für möglich. „Sollte sich die Lage verschlechtern, hindert uns kein Glaubensgrundsatz daran, auch unter 0,75 Prozent zu gehen", sagte EZB-Ratsmitglied Knot im Gespräch mit der "Financial Times Deutschland" (FTD). Erst am vergangenen Donnerstag hatte die EZB ihren Leitzins von 1,0 Prozent auf das Rekordtief von 0,75 Prozent gesenkt. „Früher dachten alle 1,0 Prozent sei die Zinsuntergrenze", so Knot. „Unsere Entscheidung hat gezeigt, dass das nicht so ist."
„Der einzige Glaubensgrundsatz, den die EZB verfolgt, ist das Zinsniveau mit mittelfristiger Preisstabilität in Einklang zu bringen, also mit einer Inflationsrate von unter, aber nahe bei 2,0 Prozent im Eurozonen-Durchschnitt“, unterstrich der Chef der niederländischen Notenbank.
In Bezug auf Spekulationen um eine mögliche Senkung des Einlagenzinssatzes unter null Prozent durch die EZB zeigte sich Knot zurückhaltend, schloss diesen Schritt aber nicht aus. „Wir haben keine Erfahrung mit negativen Einlagenzinsen. Wir sollten von den Erfahrungen anderer Länder mit Negativzinsen lernen, ehe wir entscheiden, ob das eine Option für uns ist", so Knot. „Wir sehen uns genau an, was in Dänemark passiert, dort liegt der Einlagensatz jetzt bei minus 0,2 Prozent", sagte Knot.
In der Vorwoche senkte die EZB den Einlagensatz von 0,25 Prozent auf 0 Prozent. Erhoffte positive Auswirkungen für die Realwirtschaft wie ein Zufluss überschüssiger Liquidität in den Geldmarkt blieben aber bislang aus.
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