Nachricht
16:55 Uhr, 12.07.2012

EZB-Ratsmitglied Knot schließt weitere Zinssenkung nicht aus

Frankfurt (BoerseGo.de) – Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank, Klaas Knot, hält eine weitere Leitzinssenkung der EZB für möglich. „Sollte sich die Lage verschlechtern, hindert uns kein Glaubensgrundsatz daran, auch unter 0,75 Prozent zu gehen", sagte EZB-Ratsmitglied Knot im Gespräch mit der "Financial Times Deutschland" (FTD). Erst am vergangenen Donnerstag hatte die EZB ihren Leitzins von 1,0 Prozent auf das Rekordtief von 0,75 Prozent gesenkt. „Früher dachten alle 1,0 Prozent sei die Zinsuntergrenze", so Knot. „Unsere Entscheidung hat gezeigt, dass das nicht so ist."

„Der einzige Glaubensgrundsatz, den die EZB verfolgt, ist das Zinsniveau mit mittelfristiger Preisstabilität in Einklang zu bringen, also mit einer Inflationsrate von unter, aber nahe bei 2,0 Prozent im Eurozonen-Durchschnitt“, unterstrich der Chef der niederländischen Notenbank.

In Bezug auf Spekulationen um eine mögliche Senkung des Einlagenzinssatzes unter null Prozent durch die EZB zeigte sich Knot zurückhaltend, schloss diesen Schritt aber nicht aus. „Wir haben keine Erfahrung mit negativen Einlagenzinsen. Wir sollten von den Erfahrungen anderer Länder mit Negativzinsen lernen, ehe wir entscheiden, ob das eine Option für uns ist", so Knot. „Wir sehen uns genau an, was in Dänemark passiert, dort liegt der Einlagensatz jetzt bei minus 0,2 Prozent", sagte Knot.

In der Vorwoche senkte die EZB den Einlagensatz von 0,25 Prozent auf 0 Prozent. Erhoffte positive Auswirkungen für die Realwirtschaft wie ein Zufluss überschüssiger Liquidität in den Geldmarkt blieben aber bislang aus.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten