EZB-Rat: Immer stärkere Argumente für Diskussion über Zinssenkung
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Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat bei seinen Beratungen am 6./7. März zwar nicht konkret über Zinssenkungen diskutiert - er sah aber durchaus Argumente dafür, dass diese Diskussion demnächst beginne sollte. "Es sei zwar ratsam, die eingehenden Daten und Anhaltspunkte abzuwarten, aber die Argumente dafür, über Zinssenkungen nachzudenken, würden immer stärker", fasst das jetzt veröffentlichte Sitzungsprotokoll die Stimmungslage im Rat Anfang März zusammen. Als Gründe hierfür werden die jüngsten EZB-Stabsprojektionen, die Fortschritte bei den drei vom EZB-Rat festgelegten Kriterien, die Eindämmung von Projektionsfehlern und eine ausgewogenere Risikobewertung genannt. "Der Zeitpunkt einer ersten Zinssenkung tritt klarer hervor", heißt es weiter.
Der EZB-Rat hatte am 7. März wie erwartet beschlossen, seine Leitzinsen unverändert zu lassen. Präsidentin Christine Lagarde hatte in ihrer Pressekonferenz aber eingeräumt, dass das Gremium "gerade begonnen" habe, über eine weniger restriktive Geldpolitik zu diskutieren. Lagarde hatte außerdem gesagt, dass man im Juni über deutlich mehr Informationen über Inflations- und Lohnentwicklung haben werde als im April, worüber im Rat weitgehend Einigkeit geherrscht habe.
Analysten rechnen nach weiteren entsprechenden Äußerungen anderer EZB-Offizieller damit, dass die EZB ihre Zinsen tatsächlich im Juni erstmals senken wird. Für die nächste Ratssitzung am 10./11. April werden zunächst weiter unveränderte Zinsen erwartet.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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