EZB prüft nach Signa-Pleite Maßnahmen wg Gewerbeimmobilien - Agentur
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) erwägt nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zusätzliche Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Banken des Euroraums mit den Folgen sinkender Gewerbeimmobilienpreise zurechtkommen. Wie Bloomberg nach Gesprächen mit namentlich nicht genannten Bankaufsehern berichtet, hatte die EZB die Gewerbeimmobilien bereits 2017 als potenziellen Problembereich identifiziert und ab 2018 das Risikomanagement und die Immobilienbewertung durch die Institute vor Ort geprüft.
Neuen Schwung bekamen ihre Bemühungen 2021, als sie erst bei 32 und dann bei 15 Banken prüfte, wie diese sich auf steigende Baukosten und Zinsen in ihren Heimatmärkten einstellten und die unterschiedliche Lagen von Büro- und Einzelhandelsimmobilien berücksichtigten. Die Erkenntnisse aus diesem Prozess würden möglicherweise dazu führen, dass die EZB von Instituten zusätzliche Rückstellungen verlangt und sie anhält, "das Verhältnis von Kreditsicherheiten zu Krediten" zu verbessern.
Dass die europäischen Banken bei der Pleite des Immobilienunternehmens Signa bisher glimpflich davon gekommen zu sein scheinen, führen die Aufseher auch darauf zurück, dass sie immer wieder Druck auf die Banken machten, ihre Risiken bei Gewerbeimmobilien anzuerkennen. Angesichts weiter sinkender Preise seien nun aber zusätzliche Maßnahmen möglich. Im Blick seien auch Institute mit starkem Engagement in den USA.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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