Kommentar
16:58 Uhr, 20.10.2016

Gute Zahlen - Microsoft flirtet mit Allzeithoch - EZB belässt Leitzins bei 0,25%

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Gute Zahlen - Microsoft flirtet mit Allzeithoch
  • USA: Verkäufe bestehender Häuser steigen
  • Mehr US-Erstanträge
  • EZB-Geldpolitik wird unverändert fortgeführt
  • Kapitalabfluss aus der Eurozone nimmt zu
  • Eon baut Windpark in den USA für 500 Millionen US-Dollar
  • Zahl der Wohnbaugenehmigungen in Deutschland auf 16-Jahres-Hoch
  • Evotec kooperiert mit UCB
  • MorphoSys meldet Beginn einer klinischen Phase 1-Studie
  • GEA streicht Ausblick zusammen
  • American Express übertrifft Gewinnprognosen
  • eBay wird abgestraft
  • Lufthansa erhöht Ergebnisprognose

DAX

  • Der DAX zeigte sich vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der EZB zunächst freundlich und legte anschließend kräftig zu. Der Leitindex notiert derzeit bei 10.725 Punkten (Xetra-Schluss: 10.645,68). Die Vorlagen, etwa der kurzzeitig über 52 Dollar gesprungene WTI-Ölpreis, sind günstig. In Japan steigt der Nikkei-Index auf ein 5-Monats-Hoch. Von der EZB-Pressekonferenz ab 14.30 Uhr erwarteten Anleger heute Äußerungen von Mario Draghi zu den Medienberichten über ein mögliches Tapering. Hierzu hieß es: Die Anleihekäufe im Volumen von 80 Milliarden Euro pro Monat sollen weiter bis mindestens März 2017 andauern und in jedem Fall so lange laufen, bis eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennbar ist, die mit dem Inflationsziel im Einklang steht. Generell dürften die niedrigen Zinsen von Bestand sein: Die oberste Bankenaufseherin der EZB, Daniele Nouy, hat die Banken der Eurozone aufgefordert, sich mit neuen Geschäftsmodellen auf das veränderte Umfeld einzustellen. Die niedrigen Zinsen hat sie verteidigt. Sie seien Folge von strukturellen Änderungen wie der alternden Gesellschaft und dem langsameren Produktivitätswachstum.

Unternehmensnachrichten

  • PayPal trifft im dritten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $0,35 die Analystenschätzungen. Der Umsatz liegt mit 2,67 Milliarden US-Dollar etwas über den Erwartungen von 2,65 Milliarden US-Dollar. Die Zahl der aktiven Kundenaccounts ist zum Vorjahr um 11 % auf 192 Millionen angewachsen, die Transaktionen konnten um 24 % auf 1,5 Milliarden gesteigert werden. Für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen einen Gewinn je Aktie von 40-42 Cents (Konsens $0,42) und einen Umsatz von 2,92-2,99 Milliarden US-Dollar (Konsens $2,97 Mrd).
  • Microsoft hat im ersten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 76 Cents die Analystenschätzungen von 0,68 Cents deutlich übertroffen. Auch der Umsatz lag mit 22,3 Milliarden US-Dollar leicht über den Erwartungen von 21,69 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz im Bereich Productivity & Business Processes stieg zum Vorjahr um 6 %, Cloud-Umsätze wuchsen um 8 %, die Umsätze in der PC-Sparte gingen um 2 % zurück. Nachbörslich wird die Aktie gekauft und flirtet mit dem Allzeithoch.
  • Eon baut sein Erneuerbaren-Geschäft in den USA aus: Der Konzern hat im Bundesstaat Illinois mit dem Bau eines Windparks im industriellen Maßstab begonnen, teilte der Konzern mit. Eon investiert den Angaben zufolge 500 Millionen US-Dollar in den Windpark Radford's Run mit einer installierten Leistung von 278 Megawatt. Das Projekt soll Ende 2017 abgeschlossen sein.
  • Evotec hat eine dreijährige Kooperation mit UCB vereinbart. Im Rahmen der Vereinbarung wird Evotec Wirkstoffforschungsprojekte des in vitro Pharmacology-Teams von UCB in mehreren Target-Klassen unterstützen. Finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben.
  • MorphoSys erhält Meilensteinzahlung von Novartis für den Beginn einer klinischen Phase 1-Studie eines neuen HuCAL-Antikörpers zur Krebsbehandlung. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben.
  • Gea ist unerwartet schlecht durch das dritte Quartal gekommen und verabschiedet sich deshalb von seinen Jahreszielen. Verzögerungen bei der Vergabe größerer Aufträge sowie anhaltende Investitionszurückhaltung der Öl- und Gasindustrie ließen den Umsatz im dritten Quartal nach vorläufigen Berechnungen auf 1,1 Milliarden Euro schrumpfen: Bereinigt um Akquisitions- und Währungseinflüsse ein Minus von 1,8 Prozent. Das operative EBITDA des Anlagenbauers fiel auf 113 Millionen von 144 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Zu dem Gewinnrückgang trugen neben der Geschäftsflaute und der geringeren Auslastung auch Kostenüberschreitungen bei einigen Großprojekten einschließlich zusätzlicher Rückstellungen für Restrisiken im Zusammenhang mit diesen Projekten bei. Die Belastungen könnten bis Ende des Jahres nicht mehr vollständig durch Gegenmaßnahmen, wie beispielsweise das Heben weiterer Einsparpotentiale, kompensiert werden, teilte die Gea Group AG mit.
  • American Express hat die Gewinnerwartung im dritten Quartal übertroffen und die Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Weil der Beitrag des verkauften Costco-Portfolios fehlte, sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 7,8 Milliarden Dollar, ein Minus von knapp 5 Prozent. American Express hatte das Kundenkreditkartenportolio der Großhandelskette Costco im Juni an die US-Bank Citigroup verkauft. Der Nettogewinn des im Dow Jones gelisteten Unternehmens fiel um 10 Prozent auf 1,14 Milliarden Dollar. Je Aktie verdiente Amex auf bereinigter Basis 1,24 Dollar. Analysten hatten einen Ertrag von 97 Cent je Aktie erwartet. Gestiegen ist auch der Gewinnausblick für das laufende Jahr: Er kletterte auf 5,65 bis 5,75 Dollar je Aktie angehoben. Bislang war mit 5,40 bis 5,70 Dollar je Aktie gerechnet worden. Für 2017 geht der Konzern von einem Gewinn je Anteilsschein von mindestens 5,60 Dollar aus.
  • eBay hat im dritten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 0,45 US-Dollar die Analystenschätzungen von 0,44 US-Dollar minimal übertroffen. Der Umsatz liegt mit 2,22 Milliarden US-Dollar über den Erwartungen von 2,19 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn gab allerdings deutlich nach (von 539 Millionen auf 413 Millionen) und auch der Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft enttäuschte - woraufhin die Anleger sofort verkauften und die Aktie zunächst um über sieben Prozent nach unten schickten.
  • Nestlé wächst langsamer und senkt deshalb die Jahresprognose für die Einnahmen. In den ersten neun Monaten steigerte der Nahrungsmittelhersteller seinen Umsatz um 3,3 Prozent, nachdem das Plus im ersten Halbjahr noch 3,5 Prozent erreicht hatte. Absolut erhöhte Nestlé die Einnahmen sogar nur um 1 Prozent, wie der Konzern mitteilte. Der Gesamtumsatz erreichte 65,5 Milliarden Franken.
  • Die Lufthansa wird wieder optimistischer. Nachdem die Gesellschaft vor drei Monaten ihre Jahresprognose deutlich gesenkt hatte, wurde diese am Mittwochabend wieder leicht nach oben korrigiert. Nunmehr erwartet Deutschlands größte Airline ein operatives Ergebnis (bereinigtes EBIT) auf dem Niveau des Vorjahrs. Unter den ursprünglichen Erwartungen, das Rekordergebnis aus dem Jahres übertreffen zu können, bleibt der Konzern dennoch zurück. Auf Basis vorläufiger Zahlen sank in den ersten neun Monaten das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 1,68 von 1,69 Milliarden Euro. Dabei erhöhte das Geschäftsfeld Passage Airline, also der Verkehr über die Drehkreuze, das bereinigte EBIT auf 1,41 von 1,35 Milliarden Euro.

Konjunktur

  • In den USA ist die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser im September auf 5,47 Millionen gestiegen. Erwartet wurden 5,34 Millionen nach 5,33 Millionen zuvor.
  • USA: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind mit 260.000 überraschend gestiegen. Erwartet wurden 251.000 nach 246.000 in der Vorwoche.
  • Die EZB belässt die Leitzinsen wie erwartet bei 0,25  Prozent. Auch die Anleihenkäufe in Höhe von rund 80 Milliarden Euro je Monat sollen wie geplant weitergeführt werden.
  • Im August ist weiteres Kapital aus der Eurozone abgeflossen. Bei den Direkt- und Portfolioinvestitionen kam es zu Nettoabgängen von 79,8 Milliarden Euro, nachdem im Vormonat September 80,9 Milliarden abgeflossen waren. Für die zwölf Monate bis August 2016 ergaben sich Nettoabflüsse von 609,8 Milliarden Euro. Ein sehr kräftiger Anstieg verglichen mit Abflüssen von 398,8 Milliarden Euro in den zwölf Monaten bis August 2015.
  • Großbritannien: Der Einzelhandelsumsatz hat im September stagniert (0,0 Prozent). Erwartet wurde ein Zuwachs um 0,4 Prozent nach -0,2 Prozent im Vormonat.
  • Die Zahl der Baugenehmigungen hat in Deutschland in den ersten acht Monaten den höchsten Stand seit 2000 erreicht. Sie stieg um 25,1 Prozent auf 245.300 Wohnungen, informierte das Statistische Bundesamt (Destatis). Prozentual am stärksten erhöhten sich die Genehmigungen für Wohnungen in Wohnheimen, wozu unter anderem Flüchtlingsunterkünfte zählen, mit plus 137,3 Prozent auf 16.570 Wohnungen. Ohne Berücksichtigung dieser Kategorie legten die Genehmigungen um 17,5 Prozent zu.
  • Deutschland: Die Erzeugerpreise sind im September im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent gefallen. Erwartet wurden +0,2 Prozent nach -0,1 Prozent im Vormonat. Im Vorjahresvergleich haben die Erzeugerpreise im September um 1,4 Prozent nach -1,6 Prozent im Vormonat zurückgesetzt.
Termine des Tages: 13:45 Uhr - EZB-Zinsentscheid
14:30 Uhr - EZB-Pressekonferenz
14:30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
14:30 Uhr - US: Philadelphia-Fed-Index Oktober
16:00 Uhr - US: Index der Frühindikatoren September
16:00 Uhr - US: Verkauf bestehender Häuser September

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