EZB: Länderanteile bei PEPP-Staatsanleihebeständen im Januar unverändert
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Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Käufe von Staatsanleihen hoch verschuldeter Euro-Länder unter dem PEPP-Programm per Ende Januar nicht ausgeweitet. Der Anteil italienischer Staatsanleihen nahm wie schon im November ab. Wie aus von der EZB veröffentlichten Zahlen hervorgeht, lag der Anteil italienischer Staatsanleihen an den insgesamt erworbenen Staatsanleihen Ende Januar bei 19,0 (November: 19,1) Prozent. Auch zu Jahresbeginn waren es 19,0 Prozent gewesen. Die EZB kann im Rahmen der Wiederanlage von Tilgungsbeträgen fällig gewordener Anleihen verstärkt Anleihen bestimmter Länder kaufen.
Der Anteil Griechenlands blieb bei (2,6) Prozent und der Portugals stieg auf 2,2(2,1) Prozent. Deutschlands Anteil verharrte bei 26,2 Prozent, Frankreichs Anteil stieg auf 20,0 (19,8) Prozent, Spaniens blieb bei 12,8 Prozent und jener der Niederlande sank auf 5,4 (5,6) Prozent. Es sind nicht genügend Staatsanleihen von allen Euro-Ländern vorhanden, was durch höhere Käufe in den großen Mitgliedstaaten ausgeglichen wurde.
Die Anteile Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Spaniens am eingezahlten EZB-Kapital, an denen sich die Staatsanleihekäufe orientieren, betragen 26,6 Prozent, 20,0 Prozent, 16,0 Prozent und 11,8 Prozent.
Zudem kauften die Zentralbanken Anleihen supranationaler Organisationen in schwankenden Mengen. Ihr Anteil am Bestand öffentlicher Anleihen lag bei 9,5 (9,3) Prozent.
Insgesamt stieg der Bestand an PEPP-Anleihen per Ende Januar um 1,178 (+0,137) Milliarden Euro, darunter der an öffentlichen Anleihen um 1,250 (+0,160) Milliarden. Der Bestand an Unternehmensanleihen verringerte sich um 0,073 (-0,023) Milliarden. Prinzipiell will die EZB die PEPP-Bestände bis Ende Juni unverändert lassen, was aufgrund von Inkongruenzen bei Fälligkeiten und Käufen nicht immer gelingt. Ab Juli sollen die PEPP-Bestände monatlich um 7,5 Milliarden Euro sinken. Ab Januar 2025 wird es keine Reinvestitionen mehr geben.
Die unter dem APP-Programm erworbenen Anleihebestände wurden weiter abgebaut. Sie sanken im Januar um 33,259 (Dezember: -9,017) Milliarden Euro. Die Bestände an öffentlichen Anleihen gingen um 25,539 (-6,776) Milliarden zurück, die an Unternehmensanleihen um 3,159 (-1,355) Milliarden, die an Covered Bonds um 4,109 (-0,147) Milliarden und schließlich die an ABS um 0,452 (-0,478) Milliarden Euro.
Die Anteile der Staatsanleihen der einzelnen Euro-Länder an den unter diesem Programm erworbenen Papieren bewegten sich wie üblich nur marginal. Wie aus EZB-Daten hervorgeht, sank der Staatsanleiheanteil Deutschlands auf 26,6 (26,7) Prozent und der Frankreichs stieg auf 22,0 (21,8) Prozent. Italiens Anteil blieb bei 17,9 Prozent, während der Spaniens auf 13,0 (13,1) Prozent sank.
Es sind nicht genügend Staatsanleihen von allen Euro-Ländern vorhanden, was durch höhere Käufe in den großen Mitgliedstaaten ausgeglichen wurde. Zudem kauften die Zentralbanken Anleihen supranationaler Organisationen in schwankenden Mengen. Ihr Anteil am Bestand öffentlicher Anleihen verringerte sich auf 10,4 (10,5) Prozent.
Die EZB legt die Tilgungsbeträge fällig gewordener Anleihen nicht mehr wieder an. Der Abbau der Anleihebestände folgt daher den tatsächlichen Fälligkeiten.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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