EZB dürfte Leitzins senken
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Starke Währung, niedrige Zinsen
Wenn der Gouverneursrat der Europäischen Zentralbank heute über die Leitzinsen der EZB berät, dürfte er eine Senkung der Leitzinsen beschließen. Wir gehen davon aus, dass der maßgebliche Satz für die Einlagefazilität von 2,50 % auf 2,25 % gesenkt wird. Noch vor kurzem waren wir unentschieden, aber der April hat alles geändert. Mit den "reziproken Zöllen" auf Importe in die USA, welche US-Präsident Donald Trump zunächst ab Anfang April dekretiert und später um 90 Tage verschoben hat, sind die Finanzmärkte in Bewegung geraten. Augenfällig war die Aufwertung des Euro zum US-Dollar. Von 1,08 US-Dollar je Euro ging es aufwärts bis 1,14. Das dürfte den Preisdruck im Euroraum dämpfen, aber ebenso die Konjunkturaussichten eintrüben. Die EZB dürfte daher mit niedrigeren Leitzinsen gegenhalten. Daneben darf man gespannt sein auf den weiteren Ausblick. Wir rechnen nach der morgigen Entscheidung mit zwei weiteren Lockerungsschritten um je 25 Basispunkte bis Ende des Jahres. Nach der Pressekonferenz mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde sollte dies deutlicher sein.
Japan verhandelt, WTO warnt
Ein Teil der Antwort auf die Frage, wie es mit der Weltkonjunktur weitergeht, dürfte aus Washington kommen. Trump greift dabei höchstpersönlich in die laufenden Gespräche zu den Importzöllen ein. Heute kommt eine hochrangige japanische Delegation an den Potomac. Man darf gespannt sein, mit welchen Vorschlägen die Emissäre aus dem Land der aufgehenden Sonne an den Verhandlungstisch kommen. Der US-Präsident hofft nach eigener Aussage auf einen "guten Deal". Was das in Zahlen heißt, bleibt dabei vorläufig sein Geheimnis. Über-raschungen scheinen möglich. Unterdessen hat die Welthandelsorganisation WTO eine Prognose zum Welthandel im laufenden Jahr veröffentlicht und dabei vor einem Abwärtstrend gewarnt. Die WTO geht davon aus, dass das Volumen des Welthandels 2025 um 0,2 % zurückgehen wird - im schlechtesten Fall sogar um 1,5 %.
Deutsche Erzeugerpreise gefallen?
Die Daten des Tages werden von den deutschen Erzeugerpreisen für März angeführt, für die wir einen Rückgang um 0,1 % erwarten. An den Finanzmärkten stärker ins Gewicht fallen dürften jedoch die Daten aus den USA zum Immobilienmarkt und vor allem der Konjunkturindex für den Fed-Distrikt Philadelphia. Der "Philly Fed Index" dürfte deutlich gesunken sein von +12,5 im März auf -10,0 im April. Anders gesagt: Auch in den USA ist langsam aber sicher Konjunkturalarm angesagt.
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