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17:01 Uhr, 08.11.2012

EZB-Chef Draghi unterstreicht Bereitsschaft zum Kauf von Staatsanleihen

Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Bereitschaft zum Aufkauf von kurzlaufenden Anleihen im Rahmen des neuen Programms (Outright Monetary Transactions, OMT) unterstrichen. „Wir sind bereit den OMT-Mechanismus anzuwenden", wie EZB-Chef Mario Draghi am heutigen Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Mit dem OMT-Programm können "extreme Szenarios" verhindert werden, so Draghi. Der Notenbank-Chef reagierte damit auf Spekulationen, dass die EZB das Programm nur sehr zögerlich einsetzen will.

Draghi betonte jedoch, dass für ein Eingreifen der EZB zunächst ein Hilfsantrag beim Rettungsfonds ESM vom entsprechenden Land gestellt werden müsse. „Der Ball liegt hier
im Feld der Regierungen“, so der Notenbank-Chef. „Kein OMT ohne Konditionen“, unterstrich er.

Das angeschlagene Euro-Land Spanien hat bisher noch keinen Hilfsantrag gestellt. Und die Wahrscheinlichkeit, dass Spanien noch in diesem Jahr einen Hilfsantrag stellen wird, ist laut EU-Kreisen deutlich gesunken. ESM-Chef Regling hat heute bereits gemahnt Spanien nicht unter Druck zu setzen internationale Hilfen in Anspruch zu nehmen.

Mit dem im September 2012 beschlossenem OMT-Programm sollen die Zinsen für Staatsanleihen angeschlagener Euro-Länder gesenkt werden. Staaten die vom OMT-Programm Gebrauch machen unterliegen jedoch der Kontrolle der Euro-Rettungsfonds ESM und EFSF.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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