Kommentar
09:36 Uhr, 04.04.2013

Extreme Lockerung: Bank of Japan macht Ernst

Erwähnte Instrumente

  • Nikkei225
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Die japanische Notenbank weitet ihre Anleihekäufe extrem aus. Was Anleger bei Nikkei 255, EUR/JPY und USD/JPY nun beachten sollten.

Die japanische Notenbank lockert ihre Geldpolitik weiter. Der geldpolitische Rat der Bank of Japan (BoJ) beschloss am Donnerstag, monatlich Staatsanleihen im Volumen von rund 7 Billionen Yen (rund 58 Milliarden Euro) zu erwerben. Damit fallen die Anleihekäufe in Zukunft rund doppelt so hoch aus wie bisher, als Anleihen im Volumen von rund 3,8 Billionen Yen erworben wurden.

Außerdem will die Bank of Japan künftig auch längerfristige Staatsanleihen erwerben. Die durchschnittliche Laufzeit der von der Bank of Japan erworbenen Anleihen soll von knapp unter drei Jahren auf ungefähr sieben Jahre steigen.

Pro Jahr soll sich der Bestand der von der BoJ gehaltenen Anleihen um 50 Bio. Yen erhöhen. Diese Zahl stimmt nicht mit den aufs Jahr hochgerechneten monatlichen Käufen überein, weil zwischenzeitlich ein Teil der gehaltenen Anleihen das Laufzeitende erreicht.

Die Geldbasis in Japan soll rasant anwachsen, von 138 Bio. Yen zum Jahresende 2012 auf 200 Bio. Yen bis Ende 2013 und 270 Bio. Yen bis Ende 2014. Das entspricht beinahe einer Verdopplung innerhalb von zwei Jahren. Die Bank of Japan (BoJ) setzte auch die sogenannte "Banknotenregel" zeitweise aus. Nach dieser Regel darf der Bestand an Staatsanleihen das Volumen der umlaufenden Banknoten nicht übersteigen. Verschiedene bisherige Kaufprogramme für Anleihen wird die Bank of Japan außerdem zusammenlegen. Das Inflationsziel von zwei Prozent, das so bald wie möglich innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren erreicht werden soll, wurde von der BoJ bestätigt.

Die BoJ beschloss außerdem Käufe von börsennotierten Indexfonds (ETFs) und Immobilientrusts (REITS). Das jährliche Kaufvolumen soll künftig 1 Bio. Yen bzw. 30 Mrd. Yen betragen.

Mit dem neuen Lockerungsprogramm dürfte sich die Abwertung des Yen tendenziell fortsetzen. EUR/JPY sprang nach der Entscheidung bereits um 2,6% auf 122,41 nach oben, USD/JPY um ebenfalls 2,6% auf 95,39. Der Nikkei zog gemäß den außerbörslichen Indikationen bis 9.43 Uhr um rund 6,5% auf 12.955 Punkte an. Für Anleger dürfte weiter gelten: „Don’t fight the central bank.“

Oliver Baron

Link: Original-Mitteilung der Bank of Japan (englisch)

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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