Express-Zertifikate immer variantenreicher
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Erwähnte Instrumente
- Relax-Express-Zertifikat auf EURO STOXX 50Aktueller Kursstand:VerkaufenKaufen
- VarioKupon Express-Zertifikat auf EURO STOXX 50Aktueller Kursstand: (Frankfurt)VerkaufenKaufen
Express-Zertifikate, die selbst bei fallenden Kursen noch den vollen Renditeanspruch gewähren, laufen der klassischen Variante immer mehr den Rang ab. Auch die Höhe des Express-Kupons variiert bei einigen Unter-Typen, wie die beiden neuen Produkte der WGZ-Bank und der Berliner Landesbank zeigen.
Express-Zertifikate gehören unbestritten zu den flexibelsten Instrumenten am Zertifikatemarkt. Eher selten wird heute noch die klassische Variante emittiert, bei der nur dann eine Extrazahlung erfolgt, wenn es auch tatsächlich zur vorzeitigen Tilgung kommt. In diesem Fall erhöht sich der Express-Betrag von Stichtag zu Stichtag entsprechend, so dass dem Anleger letztendlich nichts von der Rendite verloren geht, selbst wenn die jeweilige Tilgungsschwelle erst bei Endfälligkeit behauptet werden sollte. Gelingt dies allerdings nicht, schützt die zusätzliche Barriere bei der Express-Urform aber nur noch den Nennbetrag. In Sachen Rendite geht der Anleger dann jedoch leer aus. Da der Kündigungs-Level meist bei 100 Prozent des Auflageniveaus fixiert wird, muss der Basiswert auf Stichtagsbasis hier also mindestens seitwärts laufen, um überhaupt eine Rendite erzielen zu können. Spätere Varianten bieten dem Investor deutlich interessantere Chance-Risiko-Profile, da sie auch bei mehr oder weniger fallenden Kursen noch die volle Rendite-Chance ermöglichen und wie z.B. Memory-Express-Zertifikate den anteiligen Kupon bei Einhaltung der Barriere auch schon während der Laufzeit ausschütten bzw. bei Ausfall später vollständig nachholen können.
Relax-Express mit zwei festen Kupon-Stufen
Die Höhe der pro Betrachtungszeitraum jeweils ausgelobten Rendite ist bei den meisten Express-Typen von vornherein fix, sieht man einmal von der Best-Alternative ab, bei der sich die Höhe ausgehend von einem Mindestbetrag nach der tatsächlichen Wertentwicklung des Underlyings richtet. Bei zwei weiteren Varianten der WGZ-Bank sowie der Landesbank Berlin gibt es diesbezüglich jedoch Variationsmöglichkeiten. Das aktuelle noch bis 31. Oktober zeichenbare Relax-Express-Zertifikat der Genossen (WGZ7LZ) auf den Euro STOXX 50 besitzt eine Laufzeit von bis zu fünf Jahren und bietet dem Investor an jedem jährlichen Bewertungstag die Möglichkeit, einen Kupon von 7,00 oder 4,00 Euro einzufahren. Notiert der Index auf Stichtagsbasis mindestens auf Ausgangsniveau, wird automatisch vorzeitig gekündigt und der Anleger erhält zum Nennbetrag von 100 Euro eine Extrazahlung von 7,00 Euro dazu. Hat der Basiswert nicht mehr als 30 Prozent an Wert eingebüßt, wird immer noch der 4-prozentige Kupon gezahlt. Das Papier läuft dann automatisch weiter usw. Sollte der Stichtagsverlust aber noch höher ausfallen, fällt der Expressbetrag für die jeweilige Periode ohne eine spätere Nachholmöglichkeit komplett aus. Kommt es zu keiner vorzeitigen Fälligstellung, wiederholt sich das Prozedere auch am finalen Stichtag, wobei das Barriere-Kriterium für den 4-Prozent-Kupon sogar von 70 auf 62,50 Prozent reduziert wird. Wird auch diese Marke am Ende unterschritten, richtet sich die Rückerstattung nur noch nach der tatsächlichen Wertentwicklung des Euro STOXX 50.
Vario-Kupon-Express mit prozentualer Indexbeteiligung
Das noch bis 1. November zeichenbare Vario-Kupon-Express-Zertifikat der Landesbank Berlin (LBB3WD) unterscheidet sich bei Laufzeit und Basiswert nicht von dem der WGZ-Bank. Auch die vorzeitige Kündigung erfolgt hier bei Einhaltung des Emissionsniveaus am jährlichen Stichtag. Ansonsten ist die Funktionsweise allerdings deutlich verschieden. So muss sich der Investor bei dieser Variante die Barriere bei 57,50 Prozent des am 01.11.2013 festzustellenden Startniveaus ganz genau merken, da sowohl Zins als auch Tilgung von deren Einhaltung abhängen. Leider wird dabei nicht wie sonst üblich auf das Stichtagsprinzip abgestellt, sondern es werden stattdessen alle Schlusskurse des Euro STOXX 50 zwischen dem Ausgabe- und dem jeweiligen Bewertungstag herangezogen. Wurde die Schwelle dabei an keinem Tag unterschritten, erhält der Anleger am Stichtag einen Express-Kupon in Höhe von 0,2 Prozent des dann gültigen Referenzpreises. Wurde der Index also z.B. bei 3.000 Punkten festgestellt, würde die Expresszahlung genau 6,00 Prozent betragen. Sollte es auch nur ein einziges Mal zum Durchbrechen der Barriere nach unten kommen, würden damit nicht nur alle weiteren Kuponzahlungen entfallen, sondern es wäre auch die vollständige Rückzahlung des Nennbetrages bei Endfälligkeit gefährdet. Denn dann würde nicht mehr automatisch zum Nominal getilgt, sondern nur noch ein Betrag der sich nach der tatsächlichen Indexentwicklung richtet, zurückerstattet.
Express-Zertifikate auf den Euro STOXX 50:
WKN (Zeich. bis) |
Emittent |
Express-Typ |
Kupon p.a. |
Barriere |
Barriere aktiv |
Fälligkeit |
WGZ7LZ (31.10.) |
WGZ |
Relax |
4,00% bzw. 7,00% |
70% (62,50% am LZE) |
nur auf Stichtagsbasis |
31.10.18 |
LBB3WD (01.11.) |
LBB |
Vario-Kupon |
0,20% vom Index |
57,50% |
stets auf Schlusskurs-Basis |
05.11.18 |
Der BörseGo Tipp:
Beide Express-Zertifikate gewähren selbst bei fallenden Kursen noch die volle Rendite. Allerdings gilt es dabei einiges zu beachten. So sollte beim stichtagesbezogenen Relax-Express nicht mit höheren Rückschlägen beim Euro STOXX 50 als 30 Prozent gerechnet werden, da die Rendite sonst für das jeweilige Jahr ganz ausfallen würde. Die Vario-Kupon-Lösung lässt mit einem Puffer von mehr als 40 Prozent zwar auch noch einen höheren Index-Verlust zu, doch müsste der Anleger bereits bei einmaliger Unterschreitung der täglich auf Schlusskursbasis unter Beobachtung stehenden Barriere sowohl den Teilschutz als auch alle späteren Ausschüttungen abhaken.
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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