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16:12 Uhr, 22.03.2016

Terror in Brüssel - US-Hauspreise ziehen weiter an

Newsflash: Terroranschläge in Brüssel fordern 34 Tote - ZEW-Konjunkturerwartungen steigen - ifo-Index legt unerwartet deutlich zu - Deutsche Bank: Moody's droht mit Abstufung - Stimmung der EWU-Einkaufsmanager hellt sich auf

  • Nike legt Zahlen vor
  • Anstieg der Hauspreise in den USA setzt sich fort
  • ZEW-Konjunkturerwartungen steigen leicht
  • ifo-Geschäftsklimaindex steigt stärker als erwartet
  • Eurozone: Stimmung der Einkaufsmanager hellt sich auf
  • Deutschland: Einkaufsmanagerindex Industrie sinkt überraschend
  • Explosionen in Brüssel: Liveticker
  • Deutsche Bank: Moody's droht mit Abstufung
  • Fuchs Petrolub konkretisiert Ausblick
  • KUKA: Dividende unter den Erwartungen
  • Evotec erwartet weiteres Wachstum
  • Ströer wächst kräftig
  • Apple: FBI knackt möglicherweise Terroristen-iPhone

DAX

  • Nach mehreren Explosionen am Flughafen in Brüssel und an einer Metrostation in der belgischen Hauptstadt präsentiert sich der deutsche Aktienmarkt heute schwächer. Medienberichten zufolge sind bei den Terroranschlägen (Liveticker bei Guidants News) mindestens 34 Personen ums Leben gekommen, 200 Menschen wurden verletzt. Der DAX sank im Tief bis auf 9.762,57 Punkte, konnte sich anschließend aber wieder deutlich erholen und notiert zuletzt noch rund 0,13 Prozent schwächer bei 9.935 Punkten. Gestützt wird der DAX von Konjunkturdaten: Die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und das ifo-Geschäftsklima in Deutschland sind besser ausgefallen als erwartet.

Unternehmensnachrichten

  • Der Sportartikelhersteller NIKE hat Zahlen veröffentlicht. Der Gewinn je Aktie lag im dritten Quartal bei $0,55 und damit 7 Cents höher als von den Analysten erwartet. Der Umsatz stieg zum Vorjahr um 7,7 % auf 8,03 Milliarden Dollar und enttäuschte damit leicht die Konsensschätzung von $8,2 Mrd. Die Bruttomarge blieb mit 45,9 % unverändert zum Vorjahr und profitierte von höheren Preisen im Direct-To-Consumer-Business, während die Währungsentwicklung ein Belastungsfaktor darstellte. Im abgelaufenen Vierteljahr kaufte das Unternehmen für $1,5 Mrd insgesamt 24,3 Millionen eigene Aktien zurück. Die Aktie fällt nachbörslich deutlich ins Minus.
  • Die Ratingagentur Moody's prüft eine Herabstufung der Bonitätsbewertung der Deutschen Bank. Überprüft werden soll sowohl das Langfristrating (A2) als auch das Rating für vorrangig unbesicherte Verbindlichkeiten (Baa1), wie Moody's mitteilte. Das Rating für vorrangig unbesicherte Verbindlichkeiten notiert nur noch drei Stufen über dem Ramschniveau. Laut Moody's droht aber nur eine Herabstufung um eine Stufe.
  • Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub will 2016 weiter wachsen. Der Umsatz solle vor Währungseinflüssen um sieben bis elf Prozent zulegen, während beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ein Plus zwischen drei und sieben Prozent erwartet werde, teilte das Unternehmen am Morgen mit und konkretisierte damit den Ausblick.
  • Der Roboter- und Anlagenbauer KUKA will nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr seine Dividende um zehn Cent auf 0,50 Euro je Aktie anheben. Die Analysten hatten allerdings mit einer etwas stärkeren Anhebung auf 0,55 Euro je Aktie gerechnet. Auch beim Ausblick gibt sich Kuka vorsichtig. Der Umsatz soll 2016 über drei Milliarden Euro liegen, nachdem diese Marke im vergangenen Jahr nur knapp verfehlt wurde. Die EBIT-Marge vor Sondereffekten durch die Übernahme des Schweizer Logistikanbieters Swisslog soll bei 5,5 Prozent nach 6,6 Prozent im Vorjahr liegen.
  • Das Biotechunternehmen Evotec hat eine Unternehmensausgründung angekündigt. Das neue Unternehmen Topas Therapeutics GmbH ist spezialisiert auf Autoimmunerkrankungen und setzt dabei auf biologisch abbaubare Nanopartikel als Antigen-Transporter. Eine erste Finanzierungsrunde hat ein Volumen von 14 Mio. Euro. Die erste klinische Studie soll im Jahr 2017 starten. Für 2016 rechnet Evotec mit einem Umsatzplus von 15 Prozent und einem bereinigten EBITDA auf deutlich höherem Niveau als 2015. Die Zahlen für das vergangene Jahr lagen über den Erwartungen.
  • Der Werbevermarkter Ströer hat seinen Umsatz 2015 um mehr als 14 Prozent auf 824 Millionen Euro und das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operational EBITDA) um 40 Prozent auf 208 Millionen Euro gesteigert. Die Dividende wird von 0,40 auf 0,70 Euro je Aktie erhöht. Für 2016 erwartet Ströer unverändert einen Umsatz von 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro und ein EBITDA von 270 bis 280 Millionen Euro.
  • Die US-Bundespolizei FBI benötigt offenbar nicht mehr die Mithilfe des iPhone-Herstellers Apple, um an die Daten des Mobiltelefons eines mutmaßlichen Terroristen zu kommen. Das FBI bat das Gericht um Aufschub einer für Dienstag angesetzten Verhandlung. Nach Angaben der FBI-Anwälte habe man möglicherweise mit Hilfe von Dritten einen Weg gefunden, auch ohne Mithilfe von Apple an die benötigten Daten zu kommen. Es müsse aber noch geprüft werden, ob das Verfahren tatsächlich funktioniere. Bei der Produktpräsentation am Montagabend hatte Apple neue kleinere Versionen von iPhone und iPad Pro vorgestellt.

Konjunktur

  • Der Markit Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in den USA ist im März in der vorläufigen Fassung um 0,4 Punkte gegenüber dem Vormonat auf 51,4 Zähler gestiegen. Volkswirte hatten einen stärkeren Anstieg auf 51,6 Punkte erwartet.
  • Der Richmond Fed Manufacturing Index ist im März überraschend deutlich gestiegen. Der Indikator kletterte von -4 Punkten im Vormonat auf 22 Punkte. Volkswirte hatten im Schnitt nur einen Anstieg auf -1 Punkt erwartet.
  • Die Hauspreise in den USA sind im Januar wie erwartet weiter gestiegen. Der FHFA-Hauspreisindex kletterte um 0,5 % gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten einen Anstieg in dieser Größenordnung erwartet. Im Dezember waren die Hauspreise aufwärts revidiert ebenfalls um 0,5 % gestiegen.
  • Die Stimmung der deutschen Unternehmen hat sich im März wieder aufgehellt. Der ifo-Geschäftsklimaindex kletterte um 1,0 Punkte gegenüber dem Vormonat auf 106,7 Punkte. Volkswirte hatten durchschnittlich nur einen Anstieg auf 106,1 Zähler erwartet. Die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage verbesserten sich auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr. Auch die Erwartungen erholten sich nach dem starken Rückschlag im Vormonat wieder etwas.
  • Die Erwartungen der Finanzexperten für die Konjunkturentwicklung in Deutschland haben sich im März nicht so stark aufgehellt wie erwartet. Die ZEW-Konjunkturerwartungen erhöhten sich um 3,3 Punkte auf 4,3 Zähler. Damit steht der Index noch immer deutlich unter dem langfristigen Mittelwert von 24,5 Punkten. Erwartet wurde ein stärkerer Anstieg auf 5,4 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Lage sank um 1,6 auf 50,7 Punkte. ""Das Rätselraten über die weitere wirtschaftliche Entwicklung wichtiger Schwellenländer, über die künftige Entwicklung des Ölpreises und des Außenwerts des Euros stimmt weiterhin vorsichtig", betonte Prof. Dr. Sascha Steffen vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).
  • Die Stimmung der Einkaufsmanager in der Eurozone hat sich im März nach zwei Rückgängen in Folge wieder aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft, der sowohl verarbeitendes Gewerbe als auch den Dienstleistungssektor umfasst, kletterte um 0,7 auf 53,7 Punkte. Erwartet wurde nur ein weniger starker Anstieg auf 53,0 Punkte. Der Punktestand von mehr als 50 Punkten deutet auf Wachstum hin. In Deutschland verschlechterte sich der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe leicht um 0,1 auf 50,4 (Prognose: 50,8) Punkte, während der Index für den Dienstleistungssektor stärker als erwartet um 2,2 auf 55,5 (Prognose: 55,0) Punkte zulegte.

8 Kommentare

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  • Chronos
    Chronos

    Willy Wimmer die Tage:

    "Wir bezahlen jetzt in Europa einen hohen Preis für die fortdauernde Aggression der Vereinigten Staaten und anderer kriegstreibenden Regierungen gegen andere Völker und deren Staaten. Mit Empörung stellen wir fest, dass im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf offen von einem Weltkrieg gegen Russland gesprochen wird."

    18:23 Uhr, 22.03.2016
  • Mitdenker
    Mitdenker

    Ich finde es auch erschreckend, wie Terror in Europa, schaut man sich die Kursentwicklung an, Normalität wird.. Damals Paris, DAX 700 Punkte innerhalb zwei Tage und heute auch wieder.... Bei 9/11 ging es dermaßen bergab.. Aber die Big Player sind sowieso die Markteilnehmer aus den USA, und die juckt der Terror in Europa nicht mehr... Warum also panikartich verkaufen.....

    17:06 Uhr, 22.03.2016
    1 Antwort anzeigen
  • BB Utz
    BB Utz

    Also die Überschrift find ich auch merkwürdig... Terror in Brüssel - US Hauspreise ziehen weiter an....Bestehen da Zusammenhänge??!! Könnte der Unbedarfte zumindest erstmal grübeln...

    15:59 Uhr, 22.03.2016
  • anweb
    anweb

    Anscheinend ist ein ifo-Index gewichtiger als Terroranschläge in Brüssel... das stimmt mich nachdenklich.

    12:35 Uhr, 22.03.2016

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