Analyse
13:57 Uhr, 24.04.2024

EVOTEC - Das fallende Messer nähert sich einem Support

Evotec-Aktionäre erleben heute ein Desaster. Die Aktie bricht nach den Zahlen ein, wobei das vorbörsliche Minus von rund 10 % noch Peanuts waren. Mit Beginn des Xetra-Handels brach die Hölle los, aktuell steht ein Minus von 32 % auf dem Kurszettel.

Erwähnte Instrumente

  • Evotec SE
    ISIN: DE0005664809Kopiert
    Kursstand: 9,595 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Evotec SE - WKN: 566480 - ISIN: DE0005664809 - Kurs: 9,595 € (XETRA)

Es ist vor allem die Prognose, die enttäuscht. Der Umsatzzuwachs in diesem Jahr soll nur noch im niedrigen zweistelligen Prozentbereich liegen, nachdem Analysten bislang von einem Anstieg um rund 18 % ausgingen. Die genauen Details zu den Zahlen hat Kollege Reinhard Hock in diesem Artikel beschrieben. Der heutige Crash ist heftig, kommt allerdings keinesfalls überraschend. Seit dem Kursrutsch im Januar war das Chartbild bärisch, zu keinem Zeitpunkt hatte es sich wieder aufgehellt. In der Big-Picture-Analyse vom 17. Januar wurde auf die hohe Gefahr eines weiteren Kursrutsches hingewiesen. Die Aktie bewegt sich exakt im Fahrplan dieser Analyse (Originalchart):

Evotec-Aktie Wochenchart (Januar)
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Das Big Picture bleibt angeschlagen

Im ultralangfristigen Chart fällt der heutige Einbruch kaum ins Gewicht, zu groß ist die gesamte Volatilität der Aktie. Allein die Rally der Jahre 2016 und 2017 bescherte der Aktie unglaubliche Kursgewinne von 686 %.

Seit Anfang 2022 ist allerdings die Luft raus bei dem Wert, ein neuer Abwärtstrend wurde gestartet. Dieser war 2023 durch eine Konsolidierungsbewegung in Form der besprochenen SKS-Fortsetzungsformation unterbrochen. Seit Anfang 2024 läuft nun die nächste Abwärtswelle.

EVOTEC-Das-fallende-Messer-nähert-sich-einem-Support-Chartanalyse-André-Rain-stock3.com-1

Wo könnte man die Aktie abfischen?

Im heutigen Handel hat die Aktie bereits fast die Kreuzunterstützung bei 7,80 - 7,95 EUR erreicht, wo neben einer Horizontalunterstützung auch die Aufwärtstrendlinie seit 2011 verläuft. Dieser Preisbereich könnte in den kommenden Tagen oder Wochen noch erreicht werden, bevor eine größere Kurserholung starten dürfte.

Ob daraus eine größere Trendwende wird, bleibt abzuwarten. Zumindest besteht die Chance darauf. Erste positive Signale würden bei der Rückkehr über 11,50 und 12,65 EUR entstehen. Bei 14,86 und 16,80 lägen dann weitere Hürden. Erst oberhalb von 17 EUR würden große Kaufsignale entstehen.

Ein nachhaltiges Abrutschen unter 7,70 EUR hingegen würde die Situation weiter verschärfen. Eine Fortsetzung des Abwärtstrends bis 6,24 - 6,65 und zum 2013er Hoch bei 5,084 EUR könnten dann folgen, darunter liegt bei 4,12 - 4,32 EUR ein weiterer Unterstützungsbereich.

Fazit: Ein Griff ins fallende Messer ist wie immer extrem riskant, könnte aber besonders beim Erreichen von 7,80 - 7,95 EUR für risikoaffine Anleger und Trader unter Einhaltung eines strengen Moneymanagements nicht uninteressant erscheinen. Ansonsten bleiben die Positionierung an der Seitenlinie und die Übung in Geduld die Optionen. Eine Beruhigung des Aktienkurses und die Ausbildung konstruktiver Trendwendemuster im Chart würden das Risiko auf der Unterseite verringern.


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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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