Analyse
14:55 Uhr, 19.08.2016

EUR/USD - Schwimmübungen zur Tarnung einer Bullenfalle?

Passend zur bullischen Analyse vom 24.7.16 stieg das Paar wie präferiert fast direkt gen 1,1250/60. Der vermeintliche "Canale Grande"-Trendkanal wurde in der Folge sogar nach durchbrochen. Bauen die Bären evtl. nur eine fiese Bullen-Falle?

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,1317 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,1317 $ (FOREX)

UPDATE vom 19. August 2016 (bei: 1,1317): Die letzte Analyse vor rund vier Wochen gestand dem Währungs-Paar zu, sich auf direktem Wege in Richtung 1,1230/1,1260 aufzumachen. Dazu sollte der Kursbereich 1,0950 nicht mehr unterschritten werden. Das Paar vollzog dann auch im Prinzip direkt ein paar Schwimmübungen im "Canale Grande" und "durchschwamm" dann auch den diesen vermeintlichen Trendkanal komplett und erreichte die Kursziel-Zone bereits rund anderthalb Wochen später. Von dort setzten dann auch erwartbare (recht tiefe) Rücksetzer ein, die dann am vormaligen Widerstands-Bereich (siehe angehängte letzte Analyse = 1,1030/1,1060), der durch den im Zuge der Bewegung erfolgten Breakout zur Unterstützung umfunktioniert worden war, ihr Ende fanden. Bei 1,10456 drehte der Kurs steil Richtung Norden und erreichte später gar noch 1,13661....

Fazit: Die im Prinzip exakt punktgenau mit der letzten Analyse begonnene Aufwärtsbewegung sieht auf den ersten Blick gut strukturiert und belastbar aus, doch das kann durchaus ein falsches Bild darstellen, denn das Paar müsste zunächst das Hoch vom 3. Mai 2016 bei 1,1616 (später 1,1713) herausnehmen, um weitere nachhaltige Bewegungen nach oben bestätigen zu können. Davon sind wir derzeit aber noch recht weit entfernt. Solange dieses Top nicht fällt ist also von einer Art "Finte" auszugehen, eine Bullen-Falle könnte geschickt platziert worden sein. Hierbei kommen die oben und unten den Chart begrenzenden Linien in den Blickpunkt, die derzeit in Form eines sich zusammenziehenden Dreiecks zusammenlaufen. Der aktuelle Kurs handelt in etwa in der Mitte dieser sich aufeinander zubewegenden Linien. Welche Optionen ergeben sich daraus?

  • Variante 1: Das Paar ist nun direkt oben fertig und hat am 18.8. ein Top ausgebildet. In diesem Fall sind zunächst Abwärtsbewegungen an ziemlich exakt 1,1200 zu erwarten, die späteren Kursziele lauten 1,1170 und 1,1111 sowie ca. 1,1025 mittelfristig wären dann Kurse im Bereich 1,0750 zu erwarten
  • Variante 2: Das Paar arbeitet sich wieder zurück über 1,135 und später auch über das letzte Verlaufs-Hoch knapp darüber (1,1366), dann könnte eine perfide Situation entstehen, denn wenn der Kurs weiter über 1,1410/1,1430 steigen würde, dürften viele prozyklisch agierende Trader das Überschreiten der beiden Hochs aus Juni als Kauf-Signal deuten und könnten das Paar dadurch gen 1,1465/1,1480 treiben. Wichtiger wäre aber, was dann geschieht. Dieser von mir im Chart als "Veräppel-Zone" titulierte Kurs-Bereich wäre die perfekte Zone für eine ultimative Bullenfalle und der Kurs könnte ab dort in einen steilen Sinkflug übergehen (spätere Kursziele siehe Variante 1)
  • Variante 3: Eventuell ist das Paar gar nicht dabei ein Dreieck in irgendeiner Form auszubilden und die laufende Aufwärtsbewegung ist tatsächlich genau das, wonach sie aussieht. In diesem Fall dürfte das Paar nach dem Überschreiten von ca. 1,1430 ziemlich zügig gen 1,1530/1,1575 tendieren, um später gen 1,1640/1,1710 zu laufen. Alternativ hierzu geht es im Bereich rund um die 1,1575 eher nicht weiter und die obere Trendlinie gehört am Ende doch zu einem (in diesem Fall bis zum Maximum ausgereizten) Dreiecks-Konstrukt und der steile Sinkflug beginnt ab dort....

Technische Zusammenfassung/Technische Kauf/Verkaufs-Marken: Die komplette Bewegung seit März 2015 ist relativ einfach als korrektiv zu entlarven aber auch in Aufwärts/Seitwärts-Korrekturen sind erhebliche Kurssteigerungen möglich, sollte sich zum Beispiel die seit rund anderthalb Jahren laufende Bewegung als große bärische Flagge entpuppen, wären selbst in dieser technischen Formation Kurse von über 1,2500 erreichbar, damit muss man sich aber erst befassen, wenn es zu Kursen oberhalb 1,1713 käme Betrachtet man davon unabhängig das aktuelle Chartgeschehen, so bietet das Paar auf aktuellem Niveau keine Ansatz-Punkte für saubere Trading-Bewegungen, da mögliche Auf- wie Abwärtsstrecken in etwa dasselbe Potenzial hätten und der ganz kurzfristige Kursverlauf keine technischen Präferenzen erlaubt. Das der Weg eher gen Süden zeigt, würden in Kürze erscheinende Kurse unterhalb der 1,13 implizieren. Ob einer der möglichen Aufwärts-Varianten der technische Vorzug gegeben wird, impliziert wohl die schnelle Rückeroberung und in der Folge Verteidigung der 1,1355/1,13661...

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UPDATE vom 24. Juli 2016 (bei: 1,09722 FCM): Die letzte komplette Analyse ist vom Februar entsprechend wird auf einen expliziten Rückblick verzichtet (das Paar wird/wurde regelmäßig via Video- und Chart-Updates begleitet), die damals benannten Kursziele oben wie unten wurden inzwischen erreicht und abgearbeitet....

Fazit: Seit der letzten Analyse ist technisch ebenso wenig passiert wie insgesamt seit ca. anderthalb Jahren, das Währungspaar läuft in einer scheinbar endlosen Seitwärts-Schleife und nagt damit etwas an den Nerven der Anleger und Analysten, denen aus Eigeninteresse natürlich klare Trends deutlich lieber sind. Seit Anfang Mai am 03.05.2016 eine Shooting-Candle ausgemacht wurde, bekam das Paar von mir zwei übergeordnete untere Kursziele "verpasst" von dem eins bereits zügig abgearbeitet wurde. Der noch offene zweite Kursziel-Bereich liegt zunächst noch immer bei 1,0375/1,0475. Dennoch darf sich das Paar in Kürze kurzfristig, im Rahmen einer Aufwärtskorrektur, ein wenig erholen. Solange das Brexit-Tief hält, kann der Kurs sich zurück an die obere Begrenzung des "Canale Grande" bewegen, die so oder so in den nächsten Wochen immer mal wieder als Anlauf-Punkt herhalten könnte/müsste. 1,1030/1,1065 stellen aktuell noch einen starken Widerstands-Bereich dar, darüber wäre der Weg zunächst "frei" bis ca. 1.1160, der nächsten aktuellen stärkeren Resist-Zone. Erst darüber wäre ein komplettes Durchlaufen der Tages-Wolke vorstellbar mit einem Kursziel von dann ca. 1,1250/1,1260 was zugleich dem Erreichen der kurzfristigen Abwärtstrend-Begrenzung gleichkäme - aus aktueller Sicht ist nicht zu erwarten, dass dieser in den nächsten Wochen mehr als nur kurz und temporär brechen könnte. Gelingt kein direktes Anlaufen an diesen Deckel (das würde wahrscheinlicher, wenn 1,0950 wider nach unten brechen würden) könnten die nächsten Versuche für größere aber limitierte Aufwärtstrecken ab ca. 1,0850 oder auch erst 1,0750 starten. Bei der letzt genannten Marke besteht sogar eine exorbitant hohe Wahrscheinlichkeit dafür, vor allem, wenn dieser Bereich in etwa Mitte August 2016 erreicht werden würde....

Technische Zusammenfassung/Technische Kauf/Verkaufs-Marken: echte Präferenzen sind derzeit kaum technisch ableitbar, das Paar ist nahezu täglich einem erneuten Status-Check zu unterziehen...

Potentiell mögliche technische LONG-Marken: direkt (solange 1,0950 ca. halten) (Strecke bis ca. 1,1065 später 1,1160) sowie ca. 1,1170 (Strecke bis ca. 1,1220/1,1250)

Potentiell mögliche technische SHORT-Marken: ca. 1,0940 (Strecke bis ca. 1,0850 später ca. 1,0750)

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Über den Experten

Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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