Kommentar
08:28 Uhr, 29.05.2012

EUR/USD: Euro - ca. 30% long oder short bis 06.06.

Erwähnte Instrumente

  • Power-Optionsschein
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen
  • Power-Optionsschein
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Die Schicksalstage von EUR/USD stehen kurz vor dem Ende. Dabei geht es um nichts weniger als die Entscheidung, ob das Währungspaar Richtung 1,12 fällt oder 1,43 steigt. Bis zur Wahl in Griechenland am 17.6. dürften wir noch eine volatile Seitwärts/Abwärtsphase erleben.

Langfristig betrachtet bewegt sich EUR/USD in einem breiten Abwärtstrend mit einer Range von 30 Cents. Anfang des Jahres sollte das Währungspaar ein mittelfristiges, zyklisches Tief bei 1,26 ausbilden. Das funktionierte bis vor 2 Wochen, als die Seitwärtskonsolidierung zwischen 1,30 und 1,35 nach unten verlassen wurde. Im Rahmen des massiven Selloffs der vergangenen zwei Wochen wurde dieses Tief noch einmal getestet. Hier muss kein Boden entstehen, obwohl ein Halten der Marke bei 1,254 mit jedem Tag die Longchancen erhöht. Der Druck auf diese Marke nimmt aber zugegebenermaßen auch mit jedem weiteren Tag zu

'Hinweis: Dieser Artikel ist im Original im "StrategieReport" erschienen, den Sie hier kostenlos abonnieren können!

Kurzfristig besteht die Chance auf eine Erholungsrallye. Das Währungspaar ist massiv überverkauft, die Stimmung apokalyptisch und Horrorgeschichten über das Ende der Gemeinschaftswährung kreisen über dem Euro wie Geier. Mit einer klaren Positionierung in long oder short Richtung sollten vorsichtige Anleger warten, bis die Lage in Griechenland geklärt ist und damit neue Informationen den Kurs bewegen können. Momentan ist alles zur Lage des Euros gesagt, daher steht ohne neue Information kein Richtungswechsel an. Persönlich sehe ich mittelfristig mehr Long- als Shortchancen; kurzfristig stehen die Zeichen jedoch eindeutig auf short. Am 17.6. bzw. in den Tagen nach der Wahl entscheidet sich, ob Griechenland in der Eurozone bleiben wird oder nicht. Kommt es tatsächlich zu einem Austritt aus der Währungsunion ist das ein Präzedenzfall, der auf viele Arten Enden kann. Obwohl sich viele mit dem Gedanken angefreundet haben, ist zu befürchten, dass die tatsächlichen Fakten für Unruhe sorgen. Wer weiß schon, welche Auswirkungen der Austritt wirklich hat? Ein Ausscheiden aus der Eurozone eröffnet klare Longchancen, wenn die erste Verunsicherung vorbei ist. Da Griechenland mit Abstand in der desaströsesten Lage der Eurozone ist, folgt schon rein logisch, dass der Austritt einen stärkenden Effekt auf die Einheitswährung haben muss. Dieser Effekt muss jedoch nicht sofort eintreten, da zunächst durchaus mit einer kleineren Panikattacke gerechnet werden muss. Diese stellt dann für langfristig orientierte Anleger eine hervorragende Ausgangslage dar. Dazu später noch mehr.

Jetzt aber zu der angekündigten 30% Chance. Bevor der Euro entweder massiv steigt oder fällt kann im besten Fall von einer volatilen Seitwärtsbewegung zwischen 1,257 und 1,294 ausgegangen werden. Diese Range dürfte spätestens nach den Wahlen schnell aufgelöst werden. Bis dahin können Anleger mit Power Optionsscheinen von dieser Range profitieren. Der Schein DE000TB78XA1 hat eine Laufzeit bis 11.6.12. Der Basispreis liegt bei 1,22. Schließt EUR/USD zu Laufzeitende unter 1,22 verfällt die Option wertlos. Die Option hat einen Cap bei 1,26. Zwischen Basispreis und Cap berechnet sich der Wert der Option durch ((Schlusskurs-1,22)*100)2. Die Auszahlung erfolgt in Dollar. Maximal sind bei einem Kurs von 1,26 oder darüber also 16 Dollar möglich. Bei einem EUR/USD Kurs von 1,253 wurde der Schein mit 7,6 Euro bzw. 9,53 Dollar bewertet. Das entspricht einer Rendite bis Laufzeitende von fast 60%. Obwohl der Basiswert knapp unter dem Cap notiert entsteht dieser beachtliche Gewinn vor allem durch Zeitwertgewinne. Solange EUR/USD also über oder auf dem Cap notiert ist dieser Gewinn zu erreichen. Fällt das Paar bis Laufzeitende unter 1,26, z.B. auf 1,25, dann erreichen Sie noch immer 9 Dollar. Bei 1,24 noch 4 Dollar und bei 1,23 einen Dollar. Ein Halten unter 1,25 lohnt sich also nicht. Der Stop Loss sollte also knapp unter 1,25 gesetzt werden, um den Verlust auf ca.8% zu begrenzen. Entscheiden Sie sich dafür diesen Schein zu handeln, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass der letzte Börsenhandelstag der 7.6.12 ist. Laufzeitende und Bewertungstag ist aber der 11.6. Fällt in dieser Periode der Basiswert erheblich kann ein Totalverlust auftreten, da der Schein nach dem 7.6. nicht mehr handelbar ist. Um dieses Risiko zu vermeiden ist es ratsam bei unsicherer Lage die Option spätestens am 7.6. zu verkaufen. Durch die verkürzte Haltedauer wird die Rendite entsprechend verringert. 35-40% sind aber noch immer möglich.

Bitte beachten Sie, dass die volatile Seitwärtsphase über 1,254 das optimistische Szenario ist. Wird diese Marke gebrochen ist das Szenario hinfällig und die 1,20er Marke dürfte schnell anvisiert werden. Der Wochenschlusskurs von heute, Freitag den 25.5. dient dabei als guter Entscheidungskurs. In diesem Fall kann der Schein DE000TB66816 von Interesse sein. Dieser Schein ist ein Put Power OS mit Basispreis 1,30 und Cap von 1,26 bei einer Laufzeit bis 11.6.2012 und letztem Börsenhandelstag 6.6.12. Wie oben gilt, dass der Schein spätestens am letzten Handelstag aus dem Bestand genommen werden sollte. Tritt das Shortszenario ein und bleibt EUR/USD unter 1,26 ist eine Rendite von 30% möglich. Der Stop Loss sollte bei 1,265 gesetzt werden (ca. 10% Verlust für den OS).

Jetzt noch einmal zurück zu den mittelfristigen Aussichten. Auch wenn die Eurozone ohne Griechenland stärker ist könnte der Präzedenzfall von einer kleinen Panikattacke auch zu einer ausgewachsenen Liquidierungswelle führen. Ist Griechenland einmal ausgetreten ist es vorstellbar, dass auch andere angeschlagenen Länder wie Spanien diesen Weg wählen möchten. Die Angst davor würde unweigerlich zur Liquidierung vieler Assets führen. Ausländische Investoren dürften in großem Stil Geld aus der Eurozone in Sicherheit bringen, um nicht plötzlich auf Assets in anderer Währung mit weniger Liquidität sitzen zu bleiben. Das wäre ein ziemlicher Schock, der den Euro an die 1,12er Marke führen dürfte. Wird diese Marke unterschritten, ist auch die Parität nicht mehr fern.

Anleger sollten sich also auf beide Szenarien vorbereiten. Mittelfristige Positionen sollten nur eingegangen werden, wenn sich der Nebel aus Verunsicherung gelichtet hat. Davor ist ein wildes Hin- und Herspringen zu erwarten. Entscheidet sich die Lage zu Gunsten des Euros kann davon mit dem Power Optionsschein DE000TB3AUK6 partizipiert werden. Dieser läuft bis 10.12.12 bei einem Strike von 1,34 und Cap von 1,38. Hier ist bei einem Kaufkurs bei einem Basiswertpreis von 1,3 eine Maximalrendite von 110% zu erreichen. Bricht der Euro hingegen nach unten weg (Abrutschen unter 1,254), bietet sich der Schein DE000TB78XU9 an. Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Power OS, allerdings um eine Put Variante mit Laufzeit 10.12.12, Basispreis 1,26 und Cap von 1,22 bei einer Maximalrendite von 100%. Als Stop Loss dient für den Long Schein die 1,30er Marke und für die Short Variante die Marke von 1,26. Bitte beachten Sie, dass als Limit Buy und Stop Loss der Basiswertpreis gilt und nicht der Preis der Optionsscheine, da sich deren Kurs durch Zeitwertgewinne und Volatilität schwer vorhersagen lassen.

Viel Erfolg

Clemens Schmale

Technischer Analyst bei GodmodeTrader.de

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte:Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit investiert.

Für diejenigen, die es noch nicht mitbekommen haben, wir präsentieren der Leserschaft seit geraumer Zeit eine Vielzahl neuer Trader. Dimitri Kummer, Eisbär, Markus Gabel, Jens Rabe, Ole Wagner ...

http://www.godmode-trader.de/blog/weygand/tag/tradingrooms

Sie alle stehen mit ihren Namen für bestimmte Themen und Märkte, für bestimmte Handelsstile und - ebensowichtig - für exzellente Performance bei den vorliegenden stark volatilen, schwarze Schwäne geschwängerten Finanzmärkten.

http://www.godmode-trader.de/blog/weygand/tag/tradingrooms

Anbei der Link zu der kompakten Übersicht aller Tradingrooms. Dort posten die Trader ihre Trades und Einschätzungen. Sie können kostenlos jederzeit mitlesen und wenn Sie möchten auch direkt ohne Registrierung mitdiskutieren und Fragen stellen.

Ein Klick ... und Sie sind mit dabei ...

http://www.godmode-trader.de/blog/weygand/tag/tradingrooms

Die Blätterfunktion in den Tradingrooms von einer Seite auf die nächste wurde endlich kompakter und übersichtlicher gestaltet.

Eröffne jetzt Dein kostenloses Depot bei justTRADE und profitiere von vielen Vorteilen:

  • 25 € Startguthaben bei Depot-Eröffnung
  • ab 0 € Orderprovision für die Derivate-Emittenten (zzgl. Handelsplatzspread)
  • 4 € pro Trade im Schnitt sparen mit der Auswahl an 3 Börsen & dank Quote-Request-Order

Nur für kurze Zeit: Erhalte 3 Monate stock3 Plus oder stock3 Tech gratis on top!

Jetzt Depot eröffnen!

Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der stock3 AG in einer Geschäftsbeziehung stehen.

Bitte beachte: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Clemens Schmale zu den erwähnten Instrumenten

Keine Artikel gefunden

Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

Mehr über Clemens Schmale
  • Makroökonomie
  • Fundamentalanalyse
  • Exotische Basiswerte
Mehr Experten