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14:40 Uhr, 15.12.2011

Eurozone: EZB-Chef Draghi hält kurzfristigen Wirtschaftsrückgang für unvermeidlich

Rom (BoerseGo.de) – Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hält einen kurzfristigen Rückgang der Wirtschaftsleistung in der Eurozone für unvermeidlich. Er begründet dies mit den nötigen Sparmaßnahmen der europäischen Regierungen, die das Wachstum belasten werden. Jedoch seien diese Belastungen nur kurzfristig. Zudem werden die Sparmaßnahmen das Vertrauen der internationalen Investoren zurückgewinnen, so Draghi am heutigen Donnerstag in Berlin. Mittelfristig kann die Wirtschaft nur durch tiefgreifende Strukturreformen gestärkt werden, so Draghi. Er kritisierte dabei, dass die nötigen Reformen zu lange aufgeschoben wurden, was für die aktuelle Krise mitverantwortlich sei.

Das wirtschaftliche Umfeld wird weiter angespannt bleiben, so der EZB-Chef. Die Abwärtsrisiken hätten substanziell zugenommen, warnte er. Durch die sich abkühlende Konjunktur werde jedoch der Inflationsdruck abnehmen. Bis Ende nächsten Jahres erwartet Draghi eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent. Damit könnte die Spanne der EZB, welche eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent anstrebt, erreicht werden.

Erneut unterstrich er, dass das heftig umstrittene Anleihenkaufprogramm der EZB zeitlich begrenzt sei. Die unter Druck stehenden Staaten ermahnte er die nötigen strukturellen Reformen durchzuführen. Einen Hilfsautomatismus gibt es seiner Ansicht nach nicht. "Die erste Antwort muss von den Staaten kommen“, machte Draghi deutlich.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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