Eurozone: EZB-Chef Draghi hält kurzfristigen Wirtschaftsrückgang für unvermeidlich
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Rom (BoerseGo.de) – Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hält einen kurzfristigen Rückgang der Wirtschaftsleistung in der Eurozone für unvermeidlich. Er begründet dies mit den nötigen Sparmaßnahmen der europäischen Regierungen, die das Wachstum belasten werden. Jedoch seien diese Belastungen nur kurzfristig. Zudem werden die Sparmaßnahmen das Vertrauen der internationalen Investoren zurückgewinnen, so Draghi am heutigen Donnerstag in Berlin. Mittelfristig kann die Wirtschaft nur durch tiefgreifende Strukturreformen gestärkt werden, so Draghi. Er kritisierte dabei, dass die nötigen Reformen zu lange aufgeschoben wurden, was für die aktuelle Krise mitverantwortlich sei.
Das wirtschaftliche Umfeld wird weiter angespannt bleiben, so der EZB-Chef. Die Abwärtsrisiken hätten substanziell zugenommen, warnte er. Durch die sich abkühlende Konjunktur werde jedoch der Inflationsdruck abnehmen. Bis Ende nächsten Jahres erwartet Draghi eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent. Damit könnte die Spanne der EZB, welche eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent anstrebt, erreicht werden.
Erneut unterstrich er, dass das heftig umstrittene Anleihenkaufprogramm der EZB zeitlich begrenzt sei. Die unter Druck stehenden Staaten ermahnte er die nötigen strukturellen Reformen durchzuführen. Einen Hilfsautomatismus gibt es seiner Ansicht nach nicht. "Die erste Antwort muss von den Staaten kommen“, machte Draghi deutlich.
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