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12:43 Uhr, 31.10.2012

Eurozone: Arbeitslosigkeit steigt auf neuen Rekord

Luxemburg (BoerseGo.de) - Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote stieg im September auf 11,6 Prozent, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am heutigen Mittwoch mitteilte. Volkswirte hatten im Vorfeld der Daten mit einem etwas geringeren Wert von 11,5 Prozent gerechnet. Der Vormonatswert wurde gleichzeitig von 11,4 Prozent auf 11,5 Prozent nach oben revidiert. Im Vorjahresmonat September 2011 hatte die saisonbereinigte Arbeitslosenquote in der Eurozone nur bei 10,3 Prozent gelegen.

Die Arbeitslosenquote bei Männern stieg in der Eurozone im September von 10,1 Prozent im Vorjahresmonat auf 11,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote bei Frauen erhöhte sich von 10,6 Prozent auf 11,8 Prozent.

Eurostat schätzt, dass im September 2012 in der Eurozone rund 18,49 Millionen Menschen arbeitslos waren. Gegenüber August 2012 stieg die Zahl der arbeitslosen Personen damit um rund 146.000. Im Jahresvergleich wurde ein Anstieg um 2,174 Millionen registriert.

Von den Mitgliedstaaten verzeichneten Österreich (4,4 Prozent), Luxemburg (5,2 Prozent), die Niederlande (5,4 Prozent) und Deutschland (5,4 Prozent) im September die niedrigsten Arbeitslosenquoten. Die höchsten Quoten meldeten die Krisenländer Spanien (25,8 Prozent) und Griechenland (25,1 Prozent im Juli 2012).

Die höchsten Rückgänge wurden im Jahresvergleich laut Eurostat in Litauen (von 14,7 Prozent auf 12,9 Prozent), Estland (von 11,4 Prozent auf 10,0 Prozent zwischen August 2011 und August 2012) und Lettland (von 17,0 Prozent auf 15,9 Prozent zwischen dem zweiten Quartal 2011 und 2012) registriert.

Die höchsten Zuwächse verzeichneten Griechenland (von 17,8 Prozent auf 25,1 Prozent zwischen Juli 2011 und Juli 2012), Zypern (von 8,5 Prozent auf 12,2 Prozent), Spanien (von 22,4 Prozent auf 25,8 Prozent) und Portugal (von 13,1 Prozent auf 15,7 Prozent).

Erschreckend hoch blieb im September die Jugendarbeitslosigkeit in der Eurozone. Insgesamt waren rund 3,493 Millionen Personen im Alter unter 25 Jahren arbeitslos. Gegenüber September 2011 stieg die Zahl um 275.000. Die Jugendarbeitslosenquote lag bei 23,3 Prozent, nach 21,0 Prozent vor einem Jahr.

Die niedrigsten Quoten bei der Jugendarbeitslosigkeit verzeichneten im September 2012 Deutschland (8,0 Prozent), die Niederlande (9,7 Prozent) und Österreich (9,9 Prozent), die höchsten Quoten Griechenland (55,6 Prozent im Juli 2012) und Spanien (54,2 Prozent).

Die von Eurostat berechneten Arbeitslosenquoten basieren auf Definitionen, die den Empfehlungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) entsprechen. Basierend auf der Definition der ILO definiert Eurostat Arbeitslose als Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren, die ohne Arbeit sind, innerhalb der beiden nächsten Wochen eine Arbeit aufnehmen können und während der vier vorhergehenden Wochen aktiv eine Arbeit gesucht haben. Aufgrund der unterschiedlichen Definition unterscheiden sich die von Eurostat ermittelten Arbeitslosenquoten von den Zahlen der nationalen Behörden.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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