Analyse
16:50 Uhr, 30.03.2020

EUROSTOXX 50 - Gefahr im Verzug

Nach dem brachialen Abverkauf seit Ende Februar konnte sich der EuroStoxx 50 Index in den letzten Tagen wieder erholen. Jetzt stehen Europas wichtigste Aktien allerdings vor einer charttechnischen Weggabelung, Die Gefahr einer zweiten Verkaufswelle steigt praktisch von Stunde zu Stunde.

Erwähnte Instrumente

  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 2.722,59 Pkt (STOXX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EURO STOXX 50 - WKN: 965814 - ISIN: EU0009658145 - Kurs: 2.722,59 Pkt (STOXX)

Der Einbruch seit Ende Februar hatte den EuroStoxx 50 um 40 % und damit unter die wichtigen Unterstützungen, die die Tiefpunkte der Jahre 2018 und 2016 bilden, in die Tiefe gerissen. Ausgehend vom bisherigen Endpunkt dieses Crashs bei 2.302 Punkten läuft eine Erholung, die zunächst stark volatil verlief, ehe Anfang der letzten Woche eine dynamische Aufwärtsbewegung dazu führte, dass sich der Index deutlicher von seinen Tiefs entfernen konnte. Dabei gelang nicht nur die Rückeroberung des Tiefs aus 2016 bei 2.672 Punkten, sondern auch der Ausbruch über eine steile Abwärtstrendlinie.

Kreuzunterstützung muss verteidigt werden

Aktuell stecken die kurzfristig wieder erstarkten Bullen allerdings in einem Dilemma: Zwar verlief der Pullback an die 2.672 Punkte-Marke und die Trendlinie bislang erfolgreich. Es könnte also oberhalb dieser wichtigen Kreuzunterstützung zu einer Fortsetzung der Erholung kommen. Allerdings wurde mit dem scharfen Rücksetzer vom vergangenen Freitag eine ehemals deckelnde obere Begrenzungslinie (im Chart in grau gehalten) wieder unterschritten und zudem das letzte Teilstück der Erholungsphase wieder komplett abverkauft. Weitere Rücksetzer könnten dafür sprechen, dass die Phase steigender Kurse bereits wieder beendet wurde.

Kurzfristig könnte ein Anstieg über 2.750 Punkte theoretisch zwar nochmals für Schwung sorgen und einen Angriff auf das Zwischenhoch bei 2.847 Punkten und darüber den starken Widerstand bei 2.906 Punkten einleiten. Dort ist aufgrund des vorherigen Einbruchs jedoch mit der Wiederaufnahme des Abwärtstrends bzw. zumindest einer weiteren heftigen Abwärtswelle in Richtung des Jahrestiefs zu rechnen.

Allerdings spricht der hochvolatile Abschluss der Aufwärtsbewegung Ende der vergangenen Woche und der Rückfall am Freitag bereits wieder für die Bären bzw. die drohende Wiederaufnahme des Abwärtstrends. Abgaben unter die 2.672 Punkte-Marke würden diese These bestätigen und voraussichtlich zu einem Einbruch bis 2.510 - 2.531 Punkte führen. Bereits nach einer leichten Erholung, die an dieser Stelle einsetzen dürfte, könnten die Bären zu einem weiteren Schlag ausholen und den Index rasch bis 2.302 Punkte und darunter bereits in Richtung 2.180 und 2.130 Punkte drücken. Auf diesem Niveau - und das ist der erste mittelfristige Lichtblick- könnte zumindest aus technischer Sicht eine mehrwöchige Erholung einsetzen, die auch das Potenzial hätte, über das Hoch der aktuellen Aufwärtsbewegung zu führen.

EuroStoxx 50 Chartanalyse (Tageschart)
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: EURO STOXX 50 (short)

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: EURO STOXX 50 (short)

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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