Analyse
12:13 Uhr, 29.01.2018

EUROSTOXX 50 - Es wird ungemütlich

Anfang Januar startete beim EuroStoxx 50 Index eine steile Aufwärtsbewegung, die in der Spitze fast an das Vorjahreshoch führte. Seither tendiert der Index auf hohem Niveau seitwärts. Doch charttechnisch befindet sich der Index in einer Zwickmühle und droht nach unten wegzubrechen.

Erwähnte Instrumente

  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 3.641,26 Pkt (STOXX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EURO STOXX 50 - WKN: 965814 - ISIN: EU0009658145 - Kurs: 3.641,26 Pkt (STOXX)

Nach dem Erreichen eines neuen Verlaufshochs bei 3.708 Punkten ging der EuroStoxx 50 Index ab Anfang November in eine scharfe, zweiteilige Abwärtsbewegung über, in deren Verlauf zwei zentrale Aufwärtstrendlinien und das 38,2 %-Fibonaccilevel der Aufwärtsbewegung vom 29.08. bis 01.11.2017 unterschritten wurden. Damit wurden im übergeordneten Bild für die Zukunft relevante bärische Signale generiert. Allerdings zogen sich die Bullen ab Anfang Januar mit einer steilen Kaufwelle am eigenen Schopf aus dem sprichwörtlichen Sumpf, durchbrachen eine kurzfristige Abwärtstrendlinie und konnten Mitte Januar auch die Oberseite einer vorherigen Tradingrange bei 3.619 Punkten überwinden. Nach einer volatilen Seitwärtsphase kam es am 18.01. zum zweiten Aufwärtsimpuls, der allerdings schon an der 61,8 %-Extension der ersten Aufwärtsbewegung des Januars stoppte. Seither bröckeln die Kurse wieder und die kürzlich generierten Verkaufssignale mahnen zur Vorsicht.

Das Ende des Anstiegs?

Zunächst setzte der Index in der letzten Woche unter die steile Aufwärtstrendlinie des Anstiegs seit Ende Januar zurück. Anschliessend wurde das 61,8 % Retracementlevel der zweiten Aufwärtsbewegung von 3.606 bis 3.687 Punkten gebrochen und dieser Teilanstieg somit neutralisiert. Gleichzeitig wurden die Hochpunkte der Aufwärtsbewegung bei 3.629 und 3.639 Punkten unterschritten. Diese Wellenüberschneidungen und die beiden bärischen Signale zuvor deuten an, dass der Index mindestens in eine Korrekturphase eingetreten ist.

Am vergangenen Donnerstag kam es zwar zu einer Erholung. Diese konnte den vorherigen Abverkauf bislang jedoch nicht neutralisieren - das zur Abwärtsbewegung gehörige 61,8 %-Level bei 3.659 Punkten wurde nicht überschritten. Zudem kommt heute bereits wieder Abgabedruck auf und die Erholung droht beendet zu werden.

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Mittelfristiges Verkaufssignal bei Kursen unter 3.469 Punkten

Sollte der Index jetzt unter 3.628 Punkte fallen, wäre die Erholung seit Donnerstag ihrerseits unterbrochen. Dies wäre das nächste bärische Indiz, das den nahen Start einer weitreichenden Abwärtsbewegung signalisieren würde. Zwar könnte eine weitere Aufwärtsbewegung folgen. Diese dürfte allerdings vor dem Zwischenhoch bei 3.687 Punkten stoppen. Ein Idealziel für eine zweite Erholungsbewegung liegt bei 3.664 Punkten.Auf diesem Niveau sollte man sich entsprechend auf den nächsten Angriff der Bären gefasst machen.

Fällt der EuroStoxx 50 dagegen ohne weitere Erholung direkt unter 3.628 und 3.614 Punkte zurück, käme es zum Angriff auf die beiden längerfristigen Aufwärtstrendlinien bei aktuell rund 3.605 und 3.585 Punkten. Die Bären könnten den Index in der jetztigen Konstellation unter beide Trendlinien und bis 3.575 Punkte abverkaufen. Wird die Marke ebenfalls unterschritten, sind weitere Verluste bis 3.552 Punkte die Folge. Das dort liegende 38,2 %-Retracementlevel der gesamten Aufwärtsbewegung vom 01.11.2017 bis zum 23.01.2018 könnte den Ansturm der Bären kurzfristig standhalten. Auf Sicht der kommenden Tage dürfte diese Marke jedoch ebenfalls durchbrochen werden und der Index damit bis 3.495 und 3.469 Punkte fallen. Ein Wochenschlusskurs unterhalb von 3.469 Punkten hätte zudem auch ein übergeordnetes Verkaufssignal zur Folge, das auf der Unterseite zunächst die Ziele bei 3.363 und 3.316 Punkten aktiviert.

Ausbruch über Vorwochenhoch reicht nicht aus

Sollte der Index dagegen über 3.628 Punkten verbleiben und in der Folge wieder über die Hürden bei 3.652 und 3.659 Punkten klettern, wartet wie erwähnt bei 3.664 Punkten das Kursniveau, an dem Ziele des Anstiegs seit Anfang Januar kulminieren und der kurze Aufwärtstrend in eine neue übergeordnete Abwärtsbewegung übergehen dürfte. Selbst für den Fall, dass der EuroStoxx 50 deutlich über die Marke ansteigt, kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Die Widerstände bei 3.687, 3.695 und schließlich bei 3.708 Punkten müssten allesamt klar und dynamisch durchbrochen werden, um den Wert wieder in bullischeres Gebiet zu führen. Ein ernstzunehmendes, mittelfristiges Kaufsignal wäre derzeit erst bei einem Anstieg über 3.750 Punkten auf Tagesschlusskursbasis aktiv. In diesem Fall hätte der Index auch die deckelnde, die Hochs vom 08.05. und 01.11.2017 verbindende obere Begrenzungslinie nachhaltig überwunden. Die Ziele eines solchen Ausbruchs liegen bei 3.830 und 3.900 Punkten.

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: EURO STOXX 50 (short)

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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