Kommentar
22:15 Uhr, 28.09.2020

EZB-Präsidentin Lagarde sieht weiter hohe Unsicherheit - Wirecard-Insolvenzverwalter verkauft Rumänien-Geschäft

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Trump Junior verteidigt seinen Vater
  • Uber darf in London weiter fahren
  • Inovio-Corona-Impfstoffstudie ausgesetzt
  • Destatis: Deutsche Wirtschaft setzt im August weniger um
  • Europas Wirtschaft befürchtet „No-Deal“-Brexit
  • ifo Beschäftigungsbarometer steigt im September
  • Gericht setzt Tiktok-Download-Stopp aus
  • Trump hat laut NYT Trump kaum Steuern gezahlt
  • Schweiz: Begrenzungsinitiative hat keine Chance
  • Commerzbank beruft neuen Vorstandschef
  • Volkswagen plant Milliardeninvestitionen in China

DAX & Wall Street

  • Wenn das mal keine standesgemäße Antwort der Bullen ist: Nach der äußerst schwachen vergangenen Börsenwoche, die dem DAX Verluste von rund fünf Prozent bescherte, setzen die Käufer am heutigen Montag ein Ausrufezeichen und hieven den Leitindex zurück über die 12.800 Punkte-Marke. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Aufschlag von 3,22 Prozent auf 12.870,87 Punkte. Die Anleger ignorieren damit auch vorerst einmal die Corona-Krise, obwohl sich diese freilich keineswegs entspannt hat. Die größte Sorge bleibe für die Anleger weiterhin, dass die Pandemie außer Kontrolle gerate und strengere Einschränkungen folgen würden, sagte ein Händler. Die Bundesregierung zeigt sich besorgt über die steigenden Zahlen der Corona-Infektionen in Deutschland. Wenn sich diese wöchentlich so weiterentwickeln würden wie bisher, könnte es zu Weihnachten 19.200 Neuinfektionen am Tag geben, sagte Kanzlerin Angela Merkel nach Angaben aus Teilnehmerkreisen in einer Videokonferenz des CDU-Präsidiums. Die Gesundheitsämter übermittelten dem Robert Koch-Institut am Montagmorgen 1.192 neue Coronavirus-Infektionen binnen 24 Stunden. Wegen der verzögerten Meldungen am Wochenende ist die Zahl aber nur bedingt aussagekräftig. Wie neue Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, stockt die Erholung der deutschen Wirtschaft. Industrie, Bau, Handel und Dienstleister haben im August erstmals nach zuvor drei Anstiegen in Folge weniger eingenommen. Unterdessen steht das Börsendebüt von Siemens Energy am Markt im Blick. Wegen der Abspaltung der Energiesparte von Siemens enthält der DAX an diesem Montag 31 statt 30 Titel. Mit dem Handelsschluss am Abend ist es aber mit der DAX-Mitgliedschaft von Siemens Energy schon wieder vorbei. Auch der Start gestaltete sich mühsam. Der erste Aktienkurs für die abgespaltene Energietechnik-Sparte lag knapp über 22 Euro, dann ging es schnell abwärts auf unter 20 Euro. Der Börsenwert liegt damit insgesamt bei rund 16 Milliarden, weit weniger als Analysten erwartet hatten.
  • Der S&P 500 konnte am Montag auf breiter Basis 1,6 Prozent an Wert gewinnen, während Small-Caps (Russell 2000) sogar ein Plus von 2,4 Prozent verbuchen konnten. Alle Sektoren angeführt von Energie und Finanzen (jeweils +2,3 %) beendeten den Tag mit positiven Vorzeichen. Treibend wirkten diverse Rating-Upgrades der Analysten, ein positives Impfstoff-Update von Johnson & Johnson und M&A-Aktivitäten. / Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen

  • Der Insolvenzverwalter des Zahlungsdienstleisters Wirecard hat das Rumänien-Geschäft der Wirecard Sales International Holding GmbH an den Zahlungsdienstleister SIBS verkauft. "Mit dem Verkauf von Wirecard Romania haben wir einen weiteren Erfolg bei der Verwertung von Wirecard-Beteiligungen im Interesse der Gläubiger erzielen können", sagte Insolvenzverwalter Michael Jaffe. "Auch für weitere internationale Tochtergesellschaften gibt es erhebliches Interesse." Ein Kaufpreis für das Rumänien-Geschäft wurde nicht genannt.
  • Die Österreich-Tochter der Erste Group Bank bereitet sich angesichts der Corona-Krise auf einen Anstieg der Insolvenzen und damit auf höhere Kreditausfälle vor. „Wir gehen davon aus, dass die 'non-performing-loans' gegen Jahresende und im ersten Quartal 2021 zunehmen werden", sagte Erste-Bank-Privatkundenvorstand Thomas Schaufler am Montag. Die Bank sei aber gut vorbereitet, die Gruppe habe Rückstellungen gebildet.
  • Der kriselnde Leasingkonzern Grenke hat die Sonderprüfung durch die Finanzaufsicht Bafin begrüßt und umfassende Kooperation zugesagt. „Es ist im Interesse der Grenke AG, ihrer Mitarbeiter, Geschäftspartner und Investoren, dass die im Raum stehenden, haltlosen Anschuldigungen rasch aus der Welt geschafft werden", sagte die Vorstandschefin Antje Leminsky. „Dazu wird auch diese Untersuchung beitragen." Das Unternehmen sieht sich unberechtigten Anschuldigungen eines Shortsellers ausgesetzt und hat diese mehrfach zurückgewiesen.
  • Der Vorstandschef des Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzerns Merck, Stefan Oschmann, übergibt sein Amt zum 1. Mai 2021 an seine Stellvertreterin Belén Garijo. Oschmanns Amtszeit ende planmäßig Ende April 2021, teilte der Konzern mit. Er verlasse das Unternehmen nach zehn Jahren in der Geschäftsleitung, fünf davon als Vorsitzender und CEO, um sich anderen Aufgaben zuzuwenden.
  • Das US-Biotechunternehmen Inovio kann seine geplante Studie der Phase 2/3 seines Corona-Impfstoffkandidaten vorerst nicht in Angriff nehmen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA habe von dem Unternehmen weitere Informationen zu der Studie angefordert, teilte Inovio am Montag mit. Man arbeite daran, die Fragen der FDA bis Oktober zu beantworten, so das Unternehmen. Nebenwirkungen in der Phase-I-Studie mit dem Impfstoff seien nicht der Grund für die Aussetzung.
  • Die Deutsche Bank überträgt die Verantwortung für ihr Privatkundengeschäft nach der Berufung von Manfred Knof zum Commerzbank-Chef mit sofortiger Wirkung in die Hände von Konzernvize Karl von Rohr. Das bestätigte eine Sprecherin des Frankfurter Konzerns am Montag.
  • WPX Energy übernimmt für einen Kaufpreis von 2,56 Mrd. Dollar den Konkurrenten Devon Energy. Durch einen Aktientausch wird WPX rund 57 % an dem neuen Konzern halten, welcher einer der größten Schieferölproduzenten in den USA sein wird.
  • Der Fahrdienstvermittler Uber darf einem Gerichtsurteil zufolge in London weiter seine Dienste anbieten. Der Westminster Magistrates' Court entschied damit zugunsten des Unternehmens, das gegen den Entzug seiner Lizenz in der britischen Hauptstadt Berufung eingelegt hatte.
  • Der Stahlkonzern ArcelorMittal kündigte an, sein Geschäft in den USA an den dortigen Bergbaukonzern Cleveland-Cliffs verkaufen zu wollen. Dieser will dafür rund 1,4 Mrd. Dollar zahlen. Der Kaufpreis werde in eigenen Aktien und Bargeld bezahlt, teilte Cleveland-Cliffs mit. Inklusive der Übernahme von Pensionsverpflichtungen und anderen Posten liege der Wert des übernommenen Unternehmens bei rund 3,3 Mrd. Dollar.
  • Der Schnaps- und Bierkonzern Diageo startete dank einer Erholung des US-Geschäfts gut in das laufende Geschäftsjahr. Die Aussichten auf das bis Ende Dezember laufende erste Halbjahr hätten sich verbessert, erklärte Diageo. Im Vergleich zum zweiten Geschäftshalbjahr 2019/2020 dürften sich Umsatz und operativer Gewinn erhöht haben.
  • Am Freitag hatte ein Bericht, wonach der Finanzinvestor Apollo am britischen Wettenanbieter William Hill interessiert ist, dessen Aktienkurs bis auf 313 Pence angetrieben. Nun sorgte der US-Konkurrent und Joint-Venture-Partner Caesars Entertainment mit einer Offerte von 2,9 Mrd. Pfund bzw. 272 Pence je Aktie für Ernüchterung. Wegen des Einflusses von Caesars über das Gemeinschaftsunternehmen seien konkurrierende Angebote unwahrscheinlich, sagte ein Experte.
  • Der Volkswagen-Konzern will zusammen mit seinen Partnerunternehmen in China bis zum Jahr 2024 insgesamt rund 15 Mrd. Euro vor allem in den Ausbau der E-Mobilität investieren. Wie VW am Montag in Peking mitteilte, sollen innerhalb von fünf Jahren 15 neue Elektroauto-Modelle in China auf den Markt kommen. Die Investitionssumme komme zu geplanten Investitionen in Höhe von 33 Mrd. Euro hinzu, die der Konzern im Zuge seiner Elektrifizierungsstrategie im selben Zeitraum weltweit ausgeben will, hieß es. Das Land ist weltweit einer der wichtigsten Märkte für Volkswagen, mit einem Anteil von fast 40 Prozent am Gesamtabsatz.
  • Die Volkswagen-Tochter Audi will in China mit einem neuen Joint-Venture für Elektro-Fahrzeuge präsenter werden. Die Ingolstädter führten dazu Gespräche mit dem chinesischen Autokonzern FAW, berichtet die "Automobilwoche". Die Verhandlungen seien bereits weit fortgeschritten und sollen bis Jahresende abgeschlossen sein. Audi wolle 75 Prozent an dem Joint Venture halten.
  • Die spanische Großbank Santander gilt laut der „Süddeutschen Zeitung" als Favorit für den Kauf des Kerngeschäfts der Wirecard AG. Unterschrieben sei aber noch nichts. Dem hauseigenen Geldinstitut des Zahlungsdienstleister droht statt eines Verkaufs auch die Abwicklung, so die Zeitung.
  • Der Lichtkonzern Osram erwartet für das Geschäftsjahr 2021/22 ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit), wie aus einem Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC zur Ermittlung der Abfindung für die Osram-Aktionäre hervorgeht, das auf der Osram-Homepage veröffentlicht wurde. Bis 2024/25 soll der Umsatz um gut die Hälfte auf 4,56 Mrd. Euro steigen, das Ebit soll dann einschließlich Synergieeffekten 647 Mio. Euro betragen.
  • Beim Autozulieferer Norma Group haben sich Unternehmen und die Gewerkschaft IG Metall bei der geplanten Sanierung auf einen Kompromiss geeinigt. Danach bleibt es zwar bei der für Ende 2022 vorgesehenen Schließung des Thüringer Werks Gerbershausen. Unter Beteiligung der Landesregierung soll nun aber eine Strukturentwicklungsgesellschaft Investoren suchen und Perspektiven für die Arbeitsplätze über 2022 hinaus entwickeln, wie beide Seiten nach dem Verhandlungsende am Sonntag mitteilten.
  • Siemens Energy, das abgespaltene Energiegeschäft von Siemens, hat am heutigen Montag sein Debüt an der Börse gefeiert. Der erste Preis für die Papiere auf Xetra lag bei 22,01 Euro. Aktionären von Siemens wurden sie automatisch in ihre Depots gebucht. Sie halten 55 Prozent am neuen Unternehmen. 35,1 Prozent der Anteile bleiben zunächst bei Siemens, weitere 9,9 beim Pensionsfonds des Konzerns.
  • Der ehemalige Daimler-Chef Dieter Zetsche wird nicht in den Daimler-Aufsichtsrat einziehen. Zetsche will nach eigener Aussage nicht länger Nachfolger von Manfred Bischoff werden, der 2021 als Vorsitzender des Gremiums ausscheidet. Der 67-Jährige begründete das zum Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung mit Kritik von Investoren und Medien an seinem Wirken als Daimler-Vorstandschef. Zetsche sagte, er habe im Sommer lange darüber nachgedacht, ob sein ursprünglicher Entschluss, kommendes Jahr in den Daimler-Aufsichtsrat zurückzukehren, noch gelte. „Natürlich hätte ich diese Aufgabe gerne gemacht. Ich glaube auch, dass ich sie gut gemacht hätte", sagte er. „Ich habe mich gefragt, ob ich wirklich dem Unternehmen einen Dienst tue. Und ob ich mir einen Gefallen tue, wenn ich diese Aufgabe jetzt übernehme." Zetsche wird unter anderem vorgeworfen, wichtige Weichenstellungen vor allem für den Umstieg auf die Elektromobilität verschlafen zu haben. Die derzeitige Krise (unabhängig von Corona) sei hausgemacht. Als Favorit für den Daimler-Aufsichtsratsposten wird nun der scheidende Siemens-Chef Joe Kaeser gehandelt.
  • Der Deutsche-Bank-Manager Manfred Knof wird neuer Commerzbank-Chef. Der 55-Jährige übernimmt den Posten jedoch erst im Januar vom jetzigen Amtsinhaber Martin Zielke, der Anfang Juli seinen Rückzug angekündigt hatte. Die Personalien weckt Hoffnungen auf einen erfolgreichen Umbau des Geldhauses. Der derzeitige Leiter des Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank sei „ein erfahrener und umsetzungsstarker Topmanager, der sich in unterschiedlichsten Aufgaben in der Finanzdienstleistungsindustrie bewiesen hat", begründete Commerzbank-Aufsichtsratschef Hans-Jörg Vetter in einer Mitteilung vom Samstagabend die Wahl. „Die Commerzbank hat viel Gutes, aber in Sachen Effizienz und Profitabilität gibt es noch Luft nach oben. Es gibt noch viele althergebrachte Strukturen, die den heutigen Anforderungen und der Größe der Bank nicht mehr angemessen sind."
  • Der Autobauer BMW sieht eine Erholung auf dem wichtigen chinesischen Automarkt und rechnet in diesem Jahr dort mit Wachstum. Zwar verzeichnete man im ersten Quartal einen Absatzrückgang von rund 30 Prozent, sagte China-Chef Jochen Goller. Aber im zweiten Quartal sei eine Erholung um 17 Prozent zu verzeichnen gewesen, und dieses Quartal „läuft wirklich gut".
  • Die Video-App Tiktok bekommt mehr Zeit eingeräumt, ihre Zukunft in den USA zu regeln. Ein Gericht in Washington setzte mit einer einstweiligen Verfügung den Download-Stopp aus, der heute ansonsten in Kraft getreten wäre. Zugleich lehnte der Richter aber den Antrag von Tiktok ab, auch gegen das zum 12. November drohende Komplett-Aus für die App in den USA vorzugehen. Tiktok gehört dem chinesischen Konzern Bytedance. US-Präsident Trump hatte die App deswegen als Sicherheitsrisiko bezeichnet.
  • Der zweitgrößte Speicherchiphersteller der Welt, Kioxia, hat seinen eigentlich für den 6. Oktober geplanten IPO auf unbestimmte Zeit verschoben. Zwar sei das Interesse groß gewesen, aber der jetzige Zeitpunkt mit schwankungsanfälligen Märkten und der Angst vor einer zweiten Welle der Coronavirus-Pandemie sei nicht der beste für die Investoren, teilte Kioxia-Chef Nobuo Hayasaka am Montag mit. Die Firma (früher Toshiba Memory) werde einen Börsengang zu einem geeigneteren Zeitpunkt prüfen.

Konjunktur & Politik

  • Die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone verläuft nach Einschätzung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde "unvollständig, unsicher und ungleichmäßig". Der weitere Verlauf werde vom Verlauf der Pandemie abhängen, sagte Lagarde bei einer Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments. Die EZB-Präsidentin betonte erneut, dass die EZB die Wechselkursentwicklung des Euro im Auge behalten werde. Zudem sei die EZB bereit, sämtliche Instrumente falls nötig anzupassen. Einen konkreten Hinweis auf eine bevorstehende Lockerung gab es allerdings nicht. Die EZB prüfe derzeit die Möglichkeit "grüner" langfristiger, gezielter Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO), so Lagarde. Dazu werde die EZB relativ bald einen Bericht veröffentlichen.
  • Wie aus einem Reuters-Bericht hervorgeht, welcher sich auf die Befragung von EZB-Insidern stützt, treten innerhalb der Notenbank Risse auf, welche den konsensorienterten Ansatz von Präsidentin Christine Lagarde auf den Prüfstand stellen. Während sogenannte "Falken" argumentieretn, dass die EZB gute Nachrichten herunterspiele, forderten die "Tauben" angesichts der schwachen Inflation eine entschlossenere Haltung der Notenbank.
  • Großbritannien plant bis Mitte 2021 ein Handelsabkommen mit den USA. Die britische Handelsministerin Liz Truss sagte am Montag bei einer Veranstaltung, für das geplante Abkommen gebe es von beiden Seiten bereits Formulierungsvorschläge, die nun aber noch gegenseitig abgestimmt werden müssten. „Natürlich wollen wir so viel Fortschritte wie möglich vor den US-Wahlen machen." Diese stehen Anfang November an.
  • Die "New York Times" hatte berichtet, US-Präsident Trump habe in den Jahren 2016 und 2017 lediglich 750 Dollar Einkommenssteuern auf Bundesebene bezahlt. Basis für den Bericht seien Steuererklärungen von Trump und hunderter Firmen seiner Unternehmensgruppe aus mehr als zwei Jahrzehnten. Nach dem Bericht hat sein Sohn und Geschäftspartner der Zeitung vorgeworfen, sich gezielt Informationen herauszupicken. „Sie bringen zwei Tage vor der Debatte dieses selektive Bild heraus, um jemandem wie Joe Biden eine Angriffsfläche zu bieten", sagte Donald Trump Jr. am Montag zu Fox News. Trump und Herausforderer Biden treffen am Mittwoch während ihrer ersten Fernsehdebatte aufeinander. Der Bericht lasse Eigentumssteuern, Sozialabgaben oder Immobiliensteuern aus.
  • Die überraschende Zinserhöhung der türkischen Zentralbank vergangene Woche ist am Devisenmarkt verpufft. Die türkische Lira hat am Montag im Handel mit dem US-Dollar und dem Euro Rekordtiefs erreicht. Marktbeobachter erklärten den aktuellen Kursrutsch mit geopolitischen Risiken durch die jüngste Eskalation in der Konfliktregion Berg-Karabach zwischen den Nachbarländern Armenien und Aserbaidschan. Zwischen beiden Staaten gilt mittlerweile der Kriegszustand. Die Türkei hat sich als Schutzmacht des islamisch geprägten Aserbaidschan geriert.
  • Im deutschen Maschinenbau bleibt die Stimmung angeschlagen. Nur 18 Prozent der Unternehmen erwarten eine Rückkehr auf das Umsatzniveau von 2019 bereits im kommenden Jahr, erklärte der Branchenverband VDMA am Montag nach einer Umfrage unter 522 Mitgliedsfirmen. Mitte Juni waren es noch mehr als 30 Prozent gewesen. „Zuletzt hat sich die konjunkturelle Dynamik im Maschinenbau wieder etwas abgeschwächt, ein "V" scheint zunehmend unwahrscheinlich", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. „Viele Unternehmen rechnen mit einem länger andauernden, fragilen Weg aus der Krise und richten ihre Unternehmensstrategie danach aus."
  • Die Stimmung am Arbeitsmarkt hat sich laut dem Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im September allgemein verbessert. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer notiert erstmals seit Monaten wieder über die 100-Punkte-Marke, wie das IAB am Montag mitteilte. „ Ein halbes Jahr nach dem Shutdown verbessern sich die Aussichten, Arbeitslosigkeit wieder abzubauen", sagte der Leiter des Forschungsbereiches Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen beim IAB, Enzo Weber. „Der Arbeitsmarkt hat sich gefangen", sagte Weber. Derzeit werde weniger entlassen als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer basiert auf den Prognosen aller deutschen Arbeitsagenturen für die bevorstehenden drei Monate und besteht aus zwei Komponenten - Arbeitslosigkeit und Beschäftigung.
  • Die Bundesregierung ermahnt Unternehmen, stärker in nachhaltige Geschäftsmodelle zu investieren. „Klimaschutz und Umweltschutz sind die großen Herausforderungen unserer Zeit, die können wir nur gemeinsam stemmen. Dazu müssen wir das Geld in die richtigen Bahnen lenken und dem Finanzmarkt einen nachhaltigen Impuls geben", sagte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am Montag. Banken, Versicherungen und Investoren hätten hier eine besondere Verantwortung.
  • Der Umsatz der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland (Industrie, Bau, Handel und Dienstleister) ist im August saison- und kalenderbereinigt um 1,3 Prozent zum Vormonat gesunken, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. „Nach dem Tiefpunkt im April 2020 und der anschließenden dreimonatigen Erholungsphase zeichnet sich erstmals wieder ein Umsatzrückgang ab“. Der August-Wert liegt zudem um 4,7 Prozent niedriger als im Februar, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.
  • Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen in Deutschland lagen im zweiten Quartal um 2,0 Prozent höher als im entsprechenden Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Gegenüber dem ersten Quartal fielen die Veränderungen mit durchschnittlich 0,4 Prozent eher moderat aus.
  • Immer mehr deutsche Unternehmen in Deutschland nehmen Neueinstellungen ins Visier. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im September auf 96,3 Punkte gestiegen, von 95,4 Punkten im August. „Die wirtschaftliche Erholung spiegelt sich mehr und mehr auch in der Beschäftigung wider“, kommentierte das ifo Instiut. In der Industrie konnte das ifo-Barometer seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Insgesamt werden jedoch immer noch eher Mitarbeiter entlassen als eingestellt. Die Dienstleister planen mehr Personal einzustellen, insbesondere die IT-Dienstleister. Im Handel hat das Barometer einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Auch im Bauhauptgewerbe planen die Unternehmen nun, ihr Personal aufzustocken.
  • Die europäische Wirtschaft schlägt Alarm. Sollte es nicht zu einem Handelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien kommen, werde es verheerende Folgen für Unternehmen geben, die schon jetzt mit den Auswirkungen von Covid-19 kämpften, sagte der Generaldirektor des Arbeitgeberverbands Business Europe, Markus Beyrer. Morgen soll die letzte offizielle Verhandlungsrunde zwischen Londone und Brüssel beginnen. Die Übergangsphase endet in drei Monaten.
  • Ein Bericht der "New York Times" wirft Fragen zu den Finanzen von US-Präsident Donald Trump auf. Die Zeitung schrieb, dass der US-Präsident in den Jahren 2016 und 2017 jeweils nur USD 750 Einkommenssteuer auf Bundesebene bezahlt habe. Trump bezeichnete den Bericht als "totale fake news". Er werde seine Steuererklärungen veröffentlichen, wenn die Buchprüfung der Steuerbehörde IRS abgeschlossen sei.
  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet einen weiteren starken Anstieg der Todeszahlen durch das Coronavirus auf bis zu zwei Mio. Diese Zahl sei zwar unvorstellbar, „aber nicht unmöglich", sagte der Nothilfekoordinator Mike Ryan. Die WHO rechnet damit, dass die Zahl von einer Million gemeldeten Covid-Todesfällen in der kommenden Woche erreicht wird. Der weitere Anstieg sei abwendbar, meinte Ryan. Sämtliche Maßnahmen müssten dafür weltweit und strikt umgesetzt werden: Hygiene, Masken tragen, Abstand halten, Testen, Kontaktverfolgung, Quarantäne und mehr.
  • Die Begrenzungsinitiative der rechtskonservativen SVP in der Schweiz, welche die Personenfreizügigkeit beenden wollte, ist gescheitert. An der Urne fiel die Inititative „Für eine massvolle Zuwanderung" mit 61,7 Prozent Nein-Stimmen durch. Die Gegner hatten vor den negativen volkswirtschaftlichen und finanziellen Folgen einer Annahme der Initiative gewarnt.
  • Armenien und Aserbaidschan setzen ihre Kämpfe um die Region Bergkarabach fort. Zwischen beiden Seiten gab es nach Angaben der jeweiligen Verteidigungsministerien schweres Artilleriefeuer. Am Sonntag sind zahlreiche Menschen getötet worden. Armenien verhängte ebenso wie Aserbaidschan Kriegsrecht, Armenien ordnete zudem die Mobilmachung der männlichen Bevölkerung an. Beide Länder streiten seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion über die Zugehörigkeit von Bergkarabach, das hauptsächlich von Armeniern bewohnt wird und sich 1991 von Aserbaidschan lossagte.

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