Europäische Wirtschaft hat mit Gegenwind zu kämpfen
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London (Fonds-Reporter.de) - Vor dem Einsetzen der weltweiten Kreditkrise hatte Europa alle nötigen Faktoren für rasantes Wachstum vorzuweisen. Dies betont Gary Clarke, Leiter Aktien Europa bei der britischen Investmentgesellschaft Schroders. Fusions- und Übernahmeaktivitäten seien in vollem Gange gewesen und die Unternehmensgewinne hätten eine besonders starke Schwungkraft entfaltet.
Auf diese nachhaltige Wachstumsperiode habe notwendigerweise eine Umkehrung folgen müssen. So sei zur Zeit zu erleben, dass das Umfeld von starkem Wachstum auf Vorsicht umschwenke, da die weltweite Finanzkrise nun auf die Realwirtschaft übergreife und Europa vor einer einsetzenden Rezession stehe, so Clarke. Nach dem herausragenden Gewinnwachstum der vergangenen Jahre sei nun eine Zeit rückläufigen Wachstums und sinkender Rentabilität zu erwarten.
"In den letzten vier Rezessionen gingen die Unternehmensgewinne in Europa vom Scheitelpunkt bis zur Talsohle zwischen 35 und 40 Prozent in den Keller. Doch wenn eine Finanzkrise und eine Rezession zusammenfallen, so ist die Rezession tendenziell doppelt so lang und tief. Das macht es umso schwieriger, den Tiefpunkt des Gewinntales zu ermitteln", so die Experten.
Die Konsensgewinnschätzungen seien auch nach den jüngsten Anpassungen noch zu optimistisch. "Nach den allgemeinen Schätzungen wird für 2008 nun ein Gewinnrückgang von neun Prozent prognostiziert. Doch für 2009 liegen die Gewinnprognosen übereinstimmend immer noch bei einem Wachstum von sieben Prozent." Der Markt habe allerdings bereits einen großen Teil der Gewinnrezession eingepreist und handele bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8,4, dem niedrigsten Stand seit Anfang der 1970er Jahre. "Auch wenn man dies mit einem Blick in die Zukunft betrachtet und von einem Gewinnrückgang von 40 Prozent, ausgeht, so kommt dabei doch nur ein KGV von 14 für den Markt heraus, was dem langfristigen Durchschnitt entspricht", betont der Experte.
Die Märkte befänden sich langsam an einem Punkt, ab dem es sich lohnen könne, auf "Schnäppchenjagd" zu gehen. "Devise: Genau hinschauen und clever aussuchen. Das größte Marktrisiko besteht in weiteren Gewinnkorrekturen nach unten", so Gary Clarke.
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