Europäische Value-Aktien stehen vor einer Erholung

Europäische Value-Aktien stehen der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge vor einer Erholung. „Wir schätzen europäische defensive Aktien, die zurzeit unterbewertet sind, positiv ein“, schreibt Europa-Aktienfondsmanager Paul Doyle in einem aktuellen Kommentar. „Europäische Substanzwerte sind verglichen mit Wachstumsaktien so niedrig bewertet wie seit 2000 nicht mehr.“

Columbia Threadneedle verweist auf die Gewinnrückgänge europäischer Unternehmen im laufenden Jahr. Auch die Gewinnerwartungen seien gesunken. Nach dieser Entwicklung liege die Schwelle für positive Überraschungen jetzt niedriger. „Wenn sich die aktuell schwachen Daten stabilisieren oder sogar verbessern, könnten Substanzwerte zum Jahresende hin anziehen“, schreibt Doyle. Er verweist darauf, dass in den vergangenen zehn Jahren drei Mal ähnliche Entwicklungen stattgefunden hätten – 2009, 2013 und 2016.

Generell deuten Frühindikatoren nach Ansicht von Columbia Threadneedle derzeit auf eine konjunkturelle Erholung hin. Dies könne zu einer positiven Kehrtwende am Kapitalmarkt führen. „Der Pessimismus wird nachlassen, sodass ein Turnaround zu einer kräftigen Erholung in den gebeutelten Bereichen führen könnte“, schreibt Doyle. Eine Stabilisierung oder Verbesserung der Konjunkturdaten dürfte insbesondere Europa zugutekommen, allen voran überverkauften europäischen Substanzaktien. „Wenn der Markt auf eine Erholung der Einkaufsmanagerindizes reagiert, dürften die konjunktursensitiveren Aktien am meisten profitieren.“

Der Experte verweist darauf, dass internationale Anleger in Europa aktuell noch stärker untergewichtet seien als im Vereinigten Königreich. „Angesichts der aktuellen Positionierung und Bewertung rechnen wir im Falle einer Konjunkturerholung mit kräftigen Kursgewinnen.“