Kommentar
12:04 Uhr, 22.08.2024

Europäische Unternehmen sind besser als ihr Ruf

Europäische Unternehmen wachsen langsamer als US-Firmen. Das ist ein Grund für die Underperformance europäischer Aktien. Die Underperformance ist allerdings übertrieben. Die Gewinnentwicklung ist in Europa besser als man vielleicht meint.

In den USA stiegen die Unternehmensgewinne in den vergangenen 25 Jahren von 822 Mrd. auf 3,8 Billionen USD. Das entspricht einem Anstieg von 362 % oder jährlich 6,3 %. In der EU stiegen die Gewinne lediglich um 145 %. In der Eurozone lag der Anstieg bei 130 %. Es liegen Welten dazwischen. Dennoch können die Gewinne in den meisten Ländern kontinuierlich gesteigert werden.

Vor 25 Jahren erwirtschafteten deutsche Unternehmen 110 Mrd. EUR Gewinn, heute sind es 260 Mrd. EUR. Grafik 1 zeigt dazu die Maximalgewinne jeweils vor den Markthochs zur Jahrtausendwende, 2007/08, vor Pandemiebeginn und den aktuellen Gewinn. Im europäischen Vergleich wird in Deutschland am meisten Gewinn erwirtschaftet. Selbst um die Anzahl der Einwohner bereinigt bleibt es fast ausnahmslos der Fall.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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