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15:39 Uhr, 25.02.2011

Europäische Randstaaten bleiben die Sorgenkinder

London (BoerseGo.de) - Die finanzielle Situation der Euro-Peripherieländer bleibt auch 2011 angeschlagen. "Die Last der Staatsverschuldung werden entweder die Steuerzahler oder die Anleihengläubiger schultern müssen", schreibt Rentenexperte David Scammell vom britischen Investmenthaus Schroders in einem aktuellen Marktkommentar. Entscheidend für den weiteren Verlauf der Schuldenkrise sei, wie sich Ratingagenturen und die Märkte gegenüber den Staaten mit hoher Verschuldung verhielten und ob europäische Politiker und die Europäische Zentralbank (EZB) zu weiteren Stützungsmaßnahmen bereit seien.

Deutschland als wirtschaftlich stärkstes Land der Eurozone lehne Transferzahlungen an überschuldete Euro-Länder oder einen massenhaften Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB zumindest derzeit noch ab. "Die EZB verfügt über die nötige Feuerkraft, doch das Anwerfen der Notenpresse und die Monetarisierung weiterer Schulden würden das politische Establishment in Deutschland erzürnen", so Scammell. Ein massives Anleihenkaufprogramm werde deshalb wohl nur gestartet, wenn die Renditen von Staatsanleihen aus Randstaaten weiter merklich steigen.

Obwohl 2011 weniger Anleihen emittiert werden dürften als im Vorjahr, bestehe für die Länder der EU-Peripherie aufgrund der deutlich gesunkenen Nachfrage nach wie vor ein Finanzierungsrisiko. "Wenn sich die internationalen Investoren von Peripherieanleihen abwenden, werden sich die betroffenen Staaten verstärkt auf die Binnennachfrage nach ihren Anleihen verlassen müssen", schreibt Scammell. Länder wie Italien, deren Anleihen zu einem großen Teil im Inland gehalten werden, seien dadurch im Vorteil.

Im Jahr 2011 dürften sich Renditespreads von Staatsanleihen aus Randstaaten gegenüber Bundesanleihen weiter ausweiten. Auch französische Anleihen beurteilt Schroders aufgrund einiger struktureller Anfälligkeiten vorsichtig. "Im Rahmen unserer Strategie gewichten wir Deutschland daher über, während wir Frankreich untergewichten und uns von Peripherieanleihen ganz fernhalten", so Scammell.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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