Europäische Fondsmärkte haben Nachholbedarf

In den Reformen der betrieblichen und staatlichen Altersvorsorge sieht die DWS Investment GmbH, Frankfurt, das zukünftige Wachstumspotenzial der Fondsanlage in Europa. Hinzu komme, dass die zukünftigen Investoren der "Erbengeneration" angehörten, von der nach in den kommenden Jahren erhebliche Liqiuiditätszuflüsse zu erwarten seien, heißt es in einer DWS-Analyse der internationalen Fondsmärkte. Ein Vergleich des weltweiten Pro-Kopf-Fondsvermögens per Ultimo Juni zeige einen Nachholbedarf in Europa. An der Spitze liege die USA mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Fondsvermögen von 29.833 EUR, in Frankreich dagegen würden pro Kopf nur 13.577 EUR investiert, in Deutschland sogar nur 4.780 EUR. Das weltweite Fondsvermögen sei im ersten Halbjahr 2001 trotz der turbulenten Börsen um 6,8 Prozent auf 13,4 Bill EUR gestiegen. Die Zuflüsse seien allerdings deutlich niedriger als in den Vorjahren ausgefallen und überwiegend auf Einzahlungen in Geldmarktfonds zurückzuführen. Verhalten habe sich auch der europäische Fondsmarkt entwickelt, dessen Fondsvolumen in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahr laut Studie um 0,8 Prozent auf 4,1 Bill EUR stieg. Gründe für das schwache Wachstum sei die vorsichtigere Anlagepolitik der Investoren in schwierigen Börsenzeiten. Einen Rückgang der Fondsvolumen im ersten Halbjahr gegenüber Ende Dezember 2000 habe unter anderem Deutschland zu verzeichnen. Ende Juni 2001 verringerte sich den Angaben zufolge diese trotz neuer Mittelzuflüsse um 2,2 Prozent auf 12,6 Mrd EUR, wobei den Aktienfonds mit 6,2 Mrd EUR der Großteil der Mittel zugeflossen sei. Damit seien per Ultimo Juni 60,3 Prozent des Fondsvolumens in Deutschland in Aktien- und Mischfonds investiert.