Europäische Aktien trotzen dem Ölpreis
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Die europäischen Aktienmärkte trotzten im September den hohen Ölpreisen und präsentierten sich mit einem Plus von 1,76 Prozent im marktbreiten Dow Jones STOXX 600-Index freundlich. Bester Sektor war Technologie; Öl- und Grundstoffwerte profitierten von den hohen Rohstoff-Notierungen. Entsprechend litten Konsum-, Touristik- und Automobilwerte unter den höheren Input-Kosten und Rohstoffpreisen. Das konjunkturelle Umfeld sowohl in Europa als auch in den USA bot weiter ein uneinheitliches Bild; im gesamten Euro-Raum war die Nachfrage des Auslandes nach wie vor stärker als die Binnenkräfte.
Die Gewinner unter den Einzelwerten: Die Aktie des britischen Zementherstellers RMC profitierte von einem Übernahmeangebot seitens der mexikanischen Cemex und legte massiv zu. Gleiches gilt für das britische Pharmaunternehmen Warner Chilcott nach einem Angebot eines Private Equity-Konsortiums. Übernahmegerüchte beflügelten auch die Aktie des französischen Software-Unternehmens Business Objects. Der Biotech-Wert Qiagen verteuerte sich nach besser als erwartet ausgefallenen Ergebnissen im zweiten Quartal. Auch auf der Gewinnerliste: HypoVereinsbank und die französische Werbeagentur Havas.
Unter den Verlierern stach einmal mehr der schweizerische Rückversicherer Converium hervor, nachdem eine Kapitalerhöhung um mehr als 500 Mio. Schweizer Franken bekannt geworden war. Die Aktie des britischen Pharmariesen AstraZeneca verbilligte sich, nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA dem Medikament Exanta die Zulassung verweigert hatte. Und das britische Catering-Untenehmen Compass Group verlor nach einer Gewinnwarnung deutlich. Schwach präsentierten sich auch die Titel der britischen Invensys und der französischen Unternehmensberatung Cap Gemini.
Unserer Einschätzung nach bleibt das Szenario eines weiterhin moderaten Wirtschaftswachstums in Europa mit einer leichten Schwäche im vierten Quartal dieses Jahres intakt. Die Risiken für die Aktienmärkte liegen weiter im hohen Ölpreis, wieder aufkommenden Zinsängsten, geopolitischen Imponderabilien und einer Schwäche des Konsums in den USA. Chancen ergeben sich aus dem stabilen Gewinnwachstum der Unternehmen, den niedrigen Bewertungen und der Vorsicht der Investoren.
Quelle: DWS
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