Europa: Börsen relativ stark
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Nach den schubartigen Kurssteigerungen im Verlauf des 2. Quartals rechneten viele Marktteilnehmer mit einer Konsolidierung. Dennoch konnten die europäischen Börsen auch im Juli beachtliche Zuwächse ausweisen. Während der DJ Euro STOXX 50 mit 4,1 Prozent weiter zulegte, platzierte sich der DAX mit 8,3 Prozent Zuwachs hinter dem niederländischen AEX an zweiter Stelle in der Performanceliste der europäischen Märkte. Diese profitierten damit einmal mehr von einem stabileren US-Dollar, der sich zuvor zum dominierenden Belastungsfaktor entwickelt hatte. Seine unmittelbar positive Wirkung auf das Börsensentiment und der Revisionstrend bei den Unternehmensgewinnen sorgten für eine Fortsetzung der positiven Trendwende.
Spielraum für positive Gewinnrevisionen vorerst noch begrenzt grenzt
Die europäischen Aktienmärkte greifen den Hoffnungen auf künftige Konjunktur- und Gewinnverbesserungen mit ihren dynamischen Kurssteigerungen schon weit vor. Angesichts der wieder etwas optimistischeren Konsensschätzungen wird das Hauptszenario einer zyklischen Erholungsbewegung davon unterstützt. Gleichwohl wird die Einschätzung einer konjunkturellen Belebung bis in 2004 hinein noch nicht hinreichend von harten Fakten wie steigenden Umsätzen oder anziehenden Auftragseingängen bei den Unternehmen unterlegt. Entsprechend spiegelte der bisherige Verlauf der Berichtsperiode zum 1. Halbjahr ein unverändert heterogenes Bild mit teilweise deutlichen Überraschungen in beiden Richtungen wider. Oftmals belasteten die bis zur Jahresmitte eingetretenen ungünstigen Verschiebungen der Währungsrelationen, während die operativen Verbesserungen der Unternehmen durch die vorausgegangenen Restrukturierungen und Kostenoptimierungen durchaus überzeugten. Angesichts der noch gedämpften Erholungsanzeichen der Weltwirtschaft sind die Ausblicke der Unternehmen auf das nächste Halbjahr weiterhin betont vorsichtig. Dadurch dürfte auch der Spielraum für deutlichere Erhöhungen der Gewinnschätzungen für 2004 vorerst begrenzt bleiben.
Robuste Markttechnik
Im Zuge der weit vorgelaufenen Kurserholungen an den Börsen besteht die Korrekturanfälligkeit bei enttäuschenden Börsennachrichten fort. Zudem weist Q3 in empirischen Auswertungen ein ungünstigeres Saisonmuster mit schwächerer Performance gegenüber den anderen Quartalen aus. Die Markttechnik hingegen erscheint mit einer ungewöhnlichen Breite des Kursaufschwunges weiter positiv. Alle etablierten Märkte des MSCI-World übersprangen zur Jahresmitte ihre 200-Tagelinien, während trendkonform ansteigende Umsatzvolumina die Aufwärtsbewegungen stabilisierten. Auch die mittelfristigen Trendindikatoren lassen bislang noch kein Ende der Aufwärtsbewegung erkennen. Üblicherweise zeigen die relativen Stärke/Schwäche-Beziehungen zwischen den Märkten ein über längere Zeiträume stabiles Trendmuster an. Folglich sollte auch die Trendumkehr der zuvor nachhaltigen Underperformance der europäischen Börsen weiter von Bestand bleiben. Jedenfalls zeichnet sich Euroland schon seit einigen Monaten mit einer im internationalen Vergleich relativ großen Aufwärtsdynamik aus. Bonds nach Korrektur vor Erholung Euro-Staatsanleihen konnten sich dem Sog der US-Bonds kaum entziehen, nachdem Treasuries angesichts optimistischerer Konjunkturerwartungen und weichenden Deflationsängsten verstärkt unter Druck standen. In dieser Korrekturphase kehrte sich der Spread zu Treasuries um, so dass die Rendite 10-jähriger Euro-Staatsanleihen bei 4,20 Prozent rund 35 Basispunkte unter Treasuries notiert. Aus fundamentaler Sicht erscheinen die jüngsten Kursrückschläge überzogen. Die Schwankungsbreite des Renditekorridors dürfte sich aber nach einer zwischenzeitlichen Entspannung in den längeren Laufzeitbereichen ausdehnen und ein volatileres Verlaufsmuster von Anleihen ausprägen.
Quelle: Activest
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