Euroland: Ölpreis drückt auf den Aktienmarkt
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die Wachstumsraten in Euroland dürften auch in den nächsten Monaten nach oben zeigen. Dem überraschend schwachen ZEW-Index, in dem die rund 300 befragten Kapitalmarktexperten offensichtlich dem Risiko einer nachhaltigen Abkühlung der Weltwirtschaft großes Gewicht einräumten, folgte der überraschend positive - weil nahezu unveränderte - ifo-Index . Er signal isiert eine gleich bleibende Stimmung in der deutschen Wirtschaft. Dabei bewerteten die befragten Unternehmen ihre Zukunftsaussichten zwar pessimistischer, ihre aktuelle Lage aber geringfügig besser. Damit ist mit einer Fortsetzung der moderaten Konjunkturerholung in Deutschland zu rechnen.
In Deutschland bleibt die gute Weltkonjunktur die bestimmende Kraft für die Verbesserung des Verarbeitenden Gewerbes, während in anderen Euroland- Staaten wie Frankreich die robuste heimische Nachfrage ein Wachstumstreiber ist. Dennoch ist das Wachstum nicht so überschäumend, dass die EZB hier schon bald zinspolitisch auf die Bremse treten müsste. Schließlich halten die von den Unternehmen eingeforderten Reformen zur Arbeitsmarktflexibilisierung den Kostendruck der Unternehmen trotz des hohen Ölpreises gering.
Aktien: Bewertung weiter attraktiv
Die Aktienmärkte sind weiter das Spiegelbild des Ölpreises. Dennoch hält die im März begonnene Konsolidierungsphase länger als ursprünglich erwartet an, was wir langfristig als gesunde Entwicklung betrachten. Im vierten Quartal sollte es zu einem Ausbruch nach oben aus der gegenwärtigen Trading-Range kommen, obwohl die Risiken hierfür nicht zu vernachlässigen sind. Die technischen Trendindikatoren liefern noch keine klaren Einstiegssignale, haben aber ihre Bodenbildungsphase abgeschlossen und sollten bei leicht steigenden Kursen wieder Kaufsignale generieren. Auch der Pessimismus der Anleger spricht dafür, dass die Risiken bereits weitgehend in den momentanen Kursen eskomptiert sind und eher Überraschungen nach oben zu erwarten sind. Zudem sorgt das weiter moderate Zinsniveau für ein positives Aktienumfeld. Neben dem besonderen Zyklus in USWahljahren, der für ein positives viertes Quartal am amerikanischen Aktienmarkt spricht und sich auch positiv auf die Börsen in Euroland auswirken sollte, deuten auch die attraktiven Bewertungsindikatoren auf weiter steigende Kurse hin. Für besonders aussichtsreich halten wir dabei nach wie vor die Versicherungsaktien. Übergewichtet bleiben wir zudem in Technologie- und Wachstumswerten, deren positive Wachstumsaussichten in den Ergebnissen bestätigt wurden sowie in zyklischen Werten, die von den weiter gut erwarteten Konjunkturdaten profitieren sollten.
Kurzfristig kein signifikanter Zinsanstieg
Im Sog der US-Renditen haben sich auch die Renditen in Euroland im September weiter ermäßigt. Auslöser hierfür waren eine Reihe von enttäuschenden US-Konjunkturdaten, die den Aufschwung in den USA wieder etwas in Frage gestellt haben, sich als übertrieben erwiesene Inflationsängste und insbesondere ein rasant steigender Ölpreis. Trotz unserer Einschätzung einer anhaltenden Konjunkturerholung in Euroland erwarten wir aufgrund der gegenwärtig hohen Verunsicherung der Märkte und der abwartenden Haltung der EZB auf kurze Sicht keinen signifikanten Anstieg der Zinsen. Unsere Positionierung ist deshalb genau wie in den USA gegenüber der Benchmark gegenwärtig neutral.
Quelle: Activest
Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 18,4 Mrd. Euro in 164 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 30,8 Mrd. Euro in 345 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (12/2002). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.