Kommentar
12:24 Uhr, 18.10.2004

Euroland - Inflationsrate sinkt auf 2,1 %

1. Die vorläufige Schätzung von Eurostat für die Inflationsentwicklung in Euroland im September wurde mit 2,1 % yoy bestätigt. Im Monatsvergleich ergibt sich eine Erhöhung um 0,2 %. Haupttreiber der Jahresinflationsrate im September waren die Gesundheitspflege (+8,5 % yoy), Alkohol und Tabak (+8,0 % yoy) und Verkehr (+4,0 % yoy). Vor allem im Bereich Alkohol und Tabak wirkten sich die Erhöhungen von Steuern und administrierten Preisen stark aus. Diese Anstiege konnten teilweise durch geringere Kosten für die Nachrichtenübermittlung (-2,7 % yoy) sowie Nahrungsmittel, und Freizeit und Kultur (jeweils -0,2 % yoy) kompensiert werden.

2. Ein Blick in die einzelnen Produktgruppen zeigt weiterhin, dass die preissteigernden Effekte im wesentlichen auf wenige Bereiche beschränkt bleiben. Den stärksten preistreibenden Effekt im Jahresvergleich wiesen Kraftstoffe und flüssige Brennstoffe auf, die gemeinsam den Preisindex um 0,42 Prozentpunkte in die Höhe drückten. Auch höhere Tabakpreise (+0,26 Prozentpunkte) waren erneut ein erwarteter Inflationstreiber. Dagegen sorgten Gemüse (-0,18 Prozentpunkte) und Telekommunikation (-0,15 Prozentpunkte) für die größte Entlastung.

3. Die stark schwankende Energiekomponente und auch die Steuererhöhungen für Tabakprodukte verschleiern derzeit den Blick auf den längerfristigen Inflationstrend. Ein Maß für diesen Trend lässt sich am besten an der Kernrate in der Abgrenzung HVPI ex Energie, Lebensmittel, Tabak und Alkohol ablesen. Wie die Grafik oben zeigt, bewegt sich die Kerninflationsentwicklung bereits seit einigen Monaten unterhalb von 2 % yoy. Diese sollte sich in den nächsten Monaten auch weiterhin günstig entwickeln. Allerdings erwarten wir aufgrund unserer höheren Rohölpreisprognose, dass die Gesamtinflationsrate in den kommenden Monaten bis in das erste Quartal 2005 hinein wieder einen leicht ansteigenden Trend aufwiesen dürfte. Im November rechnen wir mit einer leichten Beschleunigung der Inflationsrate auf 2,2 % yoy.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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