Euroland: Industrie mit mehr Zuversicht
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1. Die wirtschaftliche Stimmung (Economic Sentiment) in Euroland hat sich im Oktober leicht von 95,4 auf 95,6 Punkte verbessert. Das entsprach weitgehend den Erwartungen (Bloomberg: 95,6 Punkte, DekaBank: 95,7 Punkte).
2. Keine der vier Teilkomponenten weist dabei eine Verschlechterung auf. Die Stimmung im Einzelhandel und in der Bauwirtschaft verbesserte sich und liegt nun knapp unter beziehungsweise knapp über dem langjährigen Durchschnitt (seit Januar 1991). Das Industrievertrauen hat sich um einen Punkt auf -8 Punkte verbessert und liegt nun etwas deutlicher über dem langjährigen Durchschnitt. Die Stimmungsaufhellung resultierte allein aus einer besseren Beurteilung der Auftragsbestände. Die Lagerbestände wurden dagegen unverändert beurteilt, die Produktionserwartungen sogar geringfügig zurückgeschraubt. Die konjunkturelle Erholung hat die europäische Industrie zwar erreicht, eine kräftige Aufwärtsbewegung in der kurzen Sicht ist aus dem Industrievertrauen derzeit aber noch nicht abzuleiten.
3. Sorgen bereiten nach wie vor die europäischen Konsumenten. Das Konsumentenvertrauen liegt im dritten Monat in Folge auf dem niedrigen Niveau von -17 Punkten und weit unter dem langjährigen Durchschnitt. Mit Ausnahme Deutschlands hat sich in den fünf nächstkleineren großen Volkswirtschaften Eurolands die Verbraucherstimmung eingetrübt. Eurolandweit dämpften eine schlechtere Beurteilung der finanziellen Situation und die Sparabsichten in den kommenden zwölf Monaten das Konsumentenvertrauen. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten wird unverändert gesehen, die Arbeitsmarktentwicklung dagegen etwas besser.
4. Am eindrucksvollsten zeigt sich die Verbesserung im Business Climate, einem aus dem Industrievertrauen abgeleiteten Indikator für die Industrieproduktion. Indikatorwerte über -0,5 Punkte signalisieren ein Wachstum der industriellen Erzeugung gegenüber dem Vorjahr. Das Business Climate verbesserte sich im Oktober von -0,42 Punkten auf -0,18 Punkte und zeigt an, dass die industrielle Erzeugung wieder zunehmend an Schwung gewinnt.
5. Fügt man alles zusammen, so zeigt sich folgendes Bild: Zunehmende Auftragseingänge, vor allem aus dem Ausland, schieben derzeit die Industrie an. Von der Binnennachfrage kommen bislang (noch) nur verhaltene Impulse. Die Chancen stehen jedoch gut, dass die Binnenwirtschaft mit der expansiven Ausrichtung der Geldpolitik und mit einer im kommenden Jahr expansiveren Fiskalpolitik nachzieht.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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