Kommentar
12:01 Uhr, 10.04.2014

Euro STOXX 50 stiehlt DAX die Schau

Läuft der Euro STOXX 50 besser als der DAX, freuen sich besonders die Anleger, die zugunsten einer optimierten Zertifikate-Struktur sowieso auf die Dividende verzichten müssen. Zwei interessante Neuprodukte mit Stichtagsprinzip: Ein gut gepuffertes Last-Minute- und ein Top-Bonus-Zertifikat mit hoher Rendite-Chance.

Erwähnte Instrumente

  • Bonus-Zertifikat 05/14-05/19 auf EURO STOXX 50
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
    VerkaufenKaufen
  • TOP Bonus 100/164 05/2014 bis 05/2019 auf EURO STOXX 50
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
    VerkaufenKaufen

Ging der Euro STOXX 50 selbst in der Performance-Variante über viele Jahre gegenüber dem DAX fast immer nur als zweiter Sieger vom Feld, hat sich das Bild in diesem Jahr erst einmal wieder gedreht. So weist die Euroland-Benchmark seit Jahresbeginn ein Plus von 1,7 Prozent auf, während der deutsche Leitindex mit einem leichten Minus von 0,6 Prozent derzeit nicht so ganz mithalten kann. Die höhere Stabilität zeigte sich dabei umgekehrt zu früheren Zeiten gerade in den Abwärtsphasen, was darauf hindeutet, dass die Anleger insbesondere am deutschen Aktienmarkt nach dem gewaltigen Anstiegen der vergangenen beiden Jahre eher „kalte“ Füße bekommen und stattdessen in den südlichen Krisenländern noch Aufholpotential sehen. Kein Wunder, dass Produkte auf die einschlägigen Einzel-Indizes wie das Basket-Zertifikat der Deutschen Bank auf die Leit-Barometer von Frankreich, Italien, Spanien und Portugal (DB2GNK) auf 3-Monatssicht eine Outperformance zeigen. Ob die europäischen Märkte auch im weiteren Jahresverlauf noch die Nase vorne behalten werden, bleibt allerdings abzuwarten.

Moderate Bonus-Chance mit stattlichem Puffer zum Laufzeitende

Nicht unbedingt Abwarten ist dagegen bei Zertifikateanlegern angesagt, die auf Sicht der nächsten fünf Jahre mit einer weiteren Aufwärtsentwicklung an den Märkten rechnen. Wer sich seiner Sache dabei noch nicht ganz so sicher ist, könnte ein bis Mai 2019 laufendes Bonus-Zertifikat der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) auf den Euro STOXX 50 (HLB6AU) ins Kalkül ziehen. Zwar fällt die Seitwärtsrendite bei dem noch bis 2. Mai zeichenbaren Produkt für diesen relativ langen Zeitraum mit zehn Prozent abzüglich des 1-prozentigen Ausgabeaufschlages nicht gerade üppig aus, doch dürfte die zwischen 61 und 66 Prozent des Emissionsniveaus festzulegende Barriere beim Anleger für einige Entspannung sorgen. Da es sich hier außerdem um ein Papier mit europäischer Ausübung, also einer nur am finalen Bewertungstag im Mai 2019 aktiven Kursschwelle handelt, kann er sich sogar relativ bequem zurücklegen und den einen oder anderen Absturz an den Börsen ohne Zähneknirschen überstehen. Wichtig ist nur, dass der Index aus heutiger Sicht bei Fälligkeit nicht unter der runden Marke von 2.000 Punkten notiert. Ansonsten partizipiert das Zertifikat eins zu eins am entstandenen Verlust ebenso wie natürlich auch an einem möglichen und angestrebten Anstieg über den Bonus-Level von 110 Prozent hinaus. Dabei sind dem Euroland-Index keinerlei Grenzen gesetzt.

Tausche Teilschutz gegen finalen „Top“-Bonus

Wer gleich aufs Ganze gehen möchte und ohne einen zusätzlichen Sicherheitspuffer auskommt, könnte zu dem ebenfalls im Mai 2019 endfälligen Top-Bonus der Credit Suisse (CS8ANL) auf den Euro STOXX 50 greifen. Die Zeichnung läuft hier noch bis 24. April. Auch dieses Produkt ist sehr leicht nachvollziehbar, da der Investor im Prinzip nur den Indexstand am finalen Bewertungstag dem 24. April 2019 im Auge behalten muss. Schließt der Index dann mindestens auf Höhe des Ausgangsniveaus vom letzten Zeichnungstag, erhält der Anleger zum Nennbetrag von 100 Euro auch noch eine stolze Extrazahlung von 64 Euro dazu. Um mit einem Direktinvestment den gleichen Erfolg zu erzielen, müsste der Basiswert in den nächsten fünf Jahren schon bis auf einen Indexstand von über 5.200 Punkten ansteigen. Ein zumindest aus aktueller Sicht kaum vorstellbares Szenario. Zwar steht ein halbes Jahr früher im Oktober 2018 noch pro forma ein vorzeitiger Bewertungstag an, der bei Einhaltung des Emissions-Levels nur zur halben Bonuszahlung von 32 Euro führen würde, doch müsste der Euroland-Index dann ein noch viel unvorstellbareres Fantasie-Niveau von 999.999 Prozent des Indexstandes zu Laufzeitbeginn aufweisen. Liegt der Euro STOXX 50 dagegen bei Endfälligkeit unter 100 Prozent, ist die „Top“-Bonus-Chance passé und wegen des fehlenden Teilschutzes auch keine Absicherung verfügbar. In diesem Fall gilt auch hier das schmerzliche Tilgungsprinzip des Direktinvestors: Volle Partizipation am Verlust.

Der Börse Go Tipp:

Anleger können sowohl mit dem einfachen, als auch mit dem Top-Bonus-Papier ganz entspannt in die nächsten fünf Jahre gehen, da in beiden Fällen das Stichtagsprinzip greift. Wer auf jeden Fall mit steigenden Notierungen rechnet, dürfte eher Gefallen an der 64-Prozent-Rendite-Lösung der Credit Suisse finden. Für den Bonus-Klassiker mit hoher Last-Minute-Barriere gilt dagegen eher das Motto: „Lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.“

Die Produkte im Einzelnen:

WKN

Emittent

Basiswert

Bonus-Typ

Barriere

Bonus-Level

Fälligkeit

HLB6AU

HELABA

Euro STOXX 50 

Last-Minute

61-66 % (indikativ)

110 %

09.05.2019 

CS8ANL

CS

Euro STOXX 50 

Top

100 %

(kein Teilschutz)

164 % (Cap)

02.05.2019 

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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