Euro-Rettungsschirm: Es könnte noch teurer werden...
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Brüssel (BoerseGo.de) - Für den deutschen Steuerzahler könnten bald neue Hiobsbotschaften aus Brüssel kommen. In Europa werden Stimmen lauter, den 750 Milliarden Euro schweren Euro-Rettungsschirm entweder aufzustocken oder den verschuldeten Mitgliedsstaaten eine neue Quelle zur Refinanzierung zu verschaffen – auf Kosten Deutschlands. Berichten zufolgen fordern Belgien und der IWF eine Aufstockung des Euro-Rettungsschirms, während die Bundesregierung dagegen ist.
Der luxemburger Premierminister und Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker hat sich laut einem "Spiegel"-Bericht erneut für gemeinsame Anleihen der Euro-Länder ausgesprochen. Damit könnten die angeschlagenen Schuldenstaaten in den Genuss niedriger Zinsen kommen, während Deutschland unter Umständen für seine Schulden deutlich mehr zahlen müsste als bisher. Die Anleihen sollen von einer neu zu schaffenden europäischen Schuldenagentur begeben werden. Unterstützung findet Juncker für seinen Vorschlag allerdings bislang nur bei Italien, berichtet der "Spiegel".
Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) kritisierte den Vorschlag scharf. "Jeder Staat auch in der Eurozone muss primär seine Dinge selbst in Ordnung halten. Selbst gut zu leben und die anderen zahlen zu lassen - das wird auch in Zukunft nicht gehen", sagte Kauder zur "Bild am Sonntag". Deshalb könne es auch keine gemeinsamen Anleihen der Euro-Länder geben. Dies wäre "schlicht verfassungswidrig". Auch die Niederlande lehnen gemeinsame Anleihen aller Euro-Länder ab.
Der "Spiegel" hatte weiter berichtet, es werde innerhalb der EU auch eine generelle Garantie für Staatsanleihen erwogen. Demnach würde die Gesamtheit der Euro- Länder versprechen, für die Anleihen jedes Mitgliedslandes in unbeschränkter Höhe einzustehen. Dies wurde von der Bundesregierung allerdings inzwischen dementiert. Solche Pläne gebe es nicht, hieß es aus Berlin.
Die Finanzminister der Eurozone kommen heute in Brüssel zu Beratungen über die Schuldenkrise zusammen. Es müssen noch Details der 85 Milliarden Euro schweren Irland-Hilfe geklärt werden, insbesondere der Zinssatz, zu dem der Inselstaat die Darlehen erhält. Es könnte bei den Gesprächen aber auch um Griechenland, Portugal und Spanien gehen, wie Diplomaten sagten.
World of Trading 2024: Triff die stock3-Experten live vor Ort
Am 22. & 23.11. findet die World of Trading in Frankfurt statt & stock3 ist mit dabei. Wir laden Dich ein, uns & unsere Experten näher kennenzulernen. Mit dabei sind u.a. Bastian Galuschka, Sascha Gebhard u.v.m.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.