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08:53 Uhr, 06.12.2010

Euro-Rettungsschirm: Es könnte noch teurer werden...

Brüssel (BoerseGo.de) - Für den deutschen Steuerzahler könnten bald neue Hiobsbotschaften aus Brüssel kommen. In Europa werden Stimmen lauter, den 750 Milliarden Euro schweren Euro-Rettungsschirm entweder aufzustocken oder den verschuldeten Mitgliedsstaaten eine neue Quelle zur Refinanzierung zu verschaffen – auf Kosten Deutschlands. Berichten zufolgen fordern Belgien und der IWF eine Aufstockung des Euro-Rettungsschirms, während die Bundesregierung dagegen ist.

Der luxemburger Premierminister und Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker hat sich laut einem "Spiegel"-Bericht erneut für gemeinsame Anleihen der Euro-Länder ausgesprochen. Damit könnten die angeschlagenen Schuldenstaaten in den Genuss niedriger Zinsen kommen, während Deutschland unter Umständen für seine Schulden deutlich mehr zahlen müsste als bisher. Die Anleihen sollen von einer neu zu schaffenden europäischen Schuldenagentur begeben werden. Unterstützung findet Juncker für seinen Vorschlag allerdings bislang nur bei Italien, berichtet der "Spiegel".

Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) kritisierte den Vorschlag scharf. "Jeder Staat auch in der Eurozone muss primär seine Dinge selbst in Ordnung halten. Selbst gut zu leben und die anderen zahlen zu lassen - das wird auch in Zukunft nicht gehen", sagte Kauder zur "Bild am Sonntag". Deshalb könne es auch keine gemeinsamen Anleihen der Euro-Länder geben. Dies wäre "schlicht verfassungswidrig". Auch die Niederlande lehnen gemeinsame Anleihen aller Euro-Länder ab.

Der "Spiegel" hatte weiter berichtet, es werde innerhalb der EU auch eine generelle Garantie für Staatsanleihen erwogen. Demnach würde die Gesamtheit der Euro- Länder versprechen, für die Anleihen jedes Mitgliedslandes in unbeschränkter Höhe einzustehen. Dies wurde von der Bundesregierung allerdings inzwischen dementiert. Solche Pläne gebe es nicht, hieß es aus Berlin.

Die Finanzminister der Eurozone kommen heute in Brüssel zu Beratungen über die Schuldenkrise zusammen. Es müssen noch Details der 85 Milliarden Euro schweren Irland-Hilfe geklärt werden, insbesondere der Zinssatz, zu dem der Inselstaat die Darlehen erhält. Es könnte bei den Gesprächen aber auch um Griechenland, Portugal und Spanien gehen, wie Diplomaten sagten.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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