Euro erreicht neues Rekordhoch
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Wie erwartet beließ die EZB die Leitzinsen unverändert bei 2,0 Prozent. Der Euro erreichte mit 1,28 US-Dollar ein neues Rekordhoch. Überraschend schwache Arbeitsmarktdaten sorgten zum Wochenschluss für deutliche Kursgewinne an den Rentenmärkten. Beginnende Quartalsberichtssaison und US-Konjunkturdaten dürften in dieser Woche das Geschehen an den Kapitalmärkten bestimmen.
Entsprechend den Erwartungen der Marktteilnehmer hat der Rat der Europäischen Zentralbank die Leitzinsen nicht verändert. Der maßgebliche Hauptrefinanzierungssatz liegt damit weiterhin bei 2,0 Prozent. Inflationsgefahren werden von den Notenbankern trotz des kräftigen Geldmengenwachstums in letzter Zeit als gering eingestuft. Für 2004 wird eine Teuerungsrate unterhalb des Zielwerts von zwei Prozent prognostiziert. Zu dieser Einschätzung trägt auch die fortgesetzte Euro-Aufwertung bei, welche den Inflationsdruck zusätzlich vermindert. Am Freitag überstieg die Gemeinschaftswährung deutlich den Wert von 1,28 US-Dollar, was einem neuen Rekordhoch entspricht. Zwar sieht EZB-Präsident Jean-Claude Trichet die Konkurrenzfähigkeit der europäischen Unternehmen auf den Weltmärkten davon beeinträchtigt. Durch die anstehende Belebung der Weltkonjunktur wird dieser Effekt jedoch teilweise kompensiert. Das Thema Zinserhöhung kann angesichts dieser jüngsten Entwicklungen für die nächsten Monate jedenfalls erst einmal ad acta gelegt werden. Frühestens im zweiten Halbjahr könnte es zu einer sehr moderaten Anhebung kommen. Damit sollte am Geldmarkt in nächster Zeit Stabilität vorherrschen. Das Risiko von Kursverlusten bei Renten-Kurzläufern ist damit weiterhin sehr gering.
Kurszuwächse konnten in der Vorwoche jedoch auch am langen Ende verzeichnet werden. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten im Wochenvergleich 19 Basispunkte niedriger. Auslöser für die daraus resultierenden Kursgewinne waren die unerwartet schwachen Arbeitsmarktdaten aus den USA. Entgegen den Prognosen, die von 150.000 neuen Stellen ausgingen, konnte die Beschäftigung im Dezember nicht nennenswert erhöht werden. Leichte Zweifel an der konjunkturellen Dynamik führten zu Verlusten an den Aktienmärkten und zu kräftigen Kursgewinnen an den Rentenmärkten beiderseits des Atlantiks.
Die in der Vorwoche in der Eurozone veröffentlichten Konjunkturzahlen entsprachen dagegen weitgehend den zuvor geäußerten Erwartungen. Trotz geringfügiger Verluste blieb der EWU-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor mit 56,6 Punkten (November: 57,5 Punkten) deutlich über der wichtigen 50-Punkte-Marke. Eine leichte Abschwächung verzeichnete auch der von der EU-Kommission ermittelte Sentimentindex. Vorsichtig positive Signale gibt es vom deutschen Arbeitsmarkt, wo die Arbeitslosenquote saisonbereinigt zum vierten Mal in Folge sank. Hier dürften die Arbeitsmarktreformen erste kleine Erfolge zeigen, wenngleich eine durchgreifende Wende bei den Beschäftigtenzahlen noch in weiter Ferne zu liegen scheint. Positiv zu bewerten ist auch der abermalige Anstieg der Auftragseingänge der deutschen Industrie, wozu sowohl eine Zunahme der Inlands- als auch der Auslandsorders beitrug.
Ausblick: Die jetzt in Gang kommende Quartalsberichtssaison dürfte in nächster Zeit die Situation an den Kapitalmärkten bestimmen. Gute Zahlen von Unternehmensseite gepaart mit freundlichen Konjunkturmeldungen könnten die Rentenmärkte, die sich in den letzten Wochen sehr fest präsentierten, etwas unter Druck bringen.
Im Wochenverlauf stehen vor allem amerikanische Wirtschaftszahlen auf der Agenda. Neben den Konjunkturberichten aus den Fed-Bezirken (Beige Book) und regionalen Frühindikatoren (New York-Fed-Index, Philly-Fed-Index) dürften insbesondere Daten zur Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung sowie die Einzelhandelsumsätze die Märkte bewegen. Aufschluss über die Stimmung unter den US-Konsumenten sollte der am Freitag zur Veröffentlichung anstehende Verbrauchervertrauensindex der Universität Michigan geben.
An den Bondmärkten findet traditionell im Monat Januar eine rege Emissionstätigkeit statt. Dies gilt für Staats- wie Unternehmensanleihen. Im Corporate-Sektor sind vor allem die Telekomgesellschaften aktiv. Nach France Télécom in der Vorwoche begibt in diesen Tagen Telecom Italia eine großvolumige Anleihe.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 110 Milliarden Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Juni 2003. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 3,9 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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