Analyse
13:56 Uhr, 12.02.2014

Euro bricht deutlich ein – Spekulationen über negativen Einlagenzins belasten

Spekulationen über einen negativen Einlagenzins in der Eurozone haben den Euro am Mittwochmittag deutlich unter Druck gesetzt. Der charttechnische Ausbruch ist damit auch im zweiten Anlauf gescheitert.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,3576 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,3576 $ (FOREX)

Nach Aussagen von EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Cœuré denkt die EZB „ernsthaft“ über einen negativen Einlagenzins für die Banken nach. Bereits in der Vergangenheit war wiederholt über die Möglichkeit negativer Einlagenzinsen spekuliert worden. Nach Angaben von EZB-Präsident Mario Draghi wurde dies auch bereits auf EZB-Ratssitzungen diskutiert.

Der Einlagenzinssatz ist der Zins, den die Geschäftsbanken erhalten, wenn sie überschüssige Liquidität über Nacht bei der EZB parken. Bei einem negativen Einlagenzinssatz würden die Banken für das bei der EZB deponierte Geld keine Zinsen mehr erhalten, sondern müssten Strafzinsen zahlen. Eine Senkung in den negativen Bereich könnte dazu führen, dass die Banken möglichst wenig Geld bei der EZB halten und – so die Hoffnung – stattdessen mehr Kredite an die Realwirtschaft vergeben oder die überschüssige Liquidität auf dem Interbankenmarkt anderen Geldhäusern zur Verfügung stellen. Aktuell steht der Einlagensatz auf dem Rekordtief von 0,0%.

Aus technischer Sicht ist EUR/USD heute erneut nicht der charttechnische Ausbruch über einen wichtigen Abwärtstrend auf Tagesbasis gelungen. Wie heute Morgen bereits geschildert, führte der Bruch der wichtigen Marke von 1,3600 USD zu einem Sell-off. Unterstützungen im Stundenchart liegen bei 1,3555 und 1,3540 USD. Hier könnten die Bullen die Notierung wieder auffangen. Kurse unter 1,3540 USD könnten indes direkt zu einem Test der 1,3500-USD-Marke führen. Für Bewegung bei EUR/USD dürfte heute auch die Rede des EZB-Präsidenten Mario Draghi in Brüssel sorgen.

Kursverlauf vom 05.02.2014 bis 12.02.2014 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Stunde)

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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