Analyse
10:50 Uhr, 15.04.2019

EUR/USD-Wochenausblick: Auf tönernen Füßen

In der aktuellen Phase werden die Weichen für die nahe Zukunft gestellt: Es geht um nicht weniger als die Frage, ob EUR/USD in den kommenden Wochen und Monaten an die starke Aufwärtsbewegung des Jahres 2017 anknüpfen kann.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,13170 $ (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,13170 $ (Commerzbank CFD)

Seit Anfang November 2018 befindet sich EUR/USD in einer volatilen Seitwärtsbewegung und brach in ihrem Verlauf auch auf ein neues Tief innerhalb des seit Januar 2018 dominierenden Abwärtstrends ein. Seit Anfang April konnte sich das Devisenpaar zwar sukzessive von diesem Tief lösen, aber von einer erfolgreichen Bodenbildung ist der Wert nach wie vor weit entfernt.

Das Tief kommt nicht von ungefähr

Bislang konnte sich EUR/USD zweimal erfolgreich über der 1,118 USD-Marke behaupten. Hierbei handelt es sich um das 61,8 %-Retracement der 2017er-Rallyphase von 1,034 bis 1,225 USD. Dieses Retracement trennt die Chance auf eine Wiederaufnahme dieser Aufwärtstrendphase von einem Rückfall auf die nächsttiefere Retracementmarke bei 1,086 USD (76,4 % dieser Aufwärtsbewegung). Damit dürfte klar sein, dass wir inmitten einer weitreichenden Entscheidungsphase stecken. Der zähe und schwankungsreiche Seitwärtsmarkt der letzten Monate unterstreicht die Bedeutung der Marke.

Im kurzfristigen Bild könnte es an dieser Stelle zwar zur Ausbildung eines bullischen Doppelbodens kommen. Doch dafür müsste jetzt mindestens die 1,134 USD-Marke durchbrochen werden. Hierbei handelt es sich um das 61,8 %-Retracement der Verkaufswelle seit Ende März, die bei 1,145 USD eingesetzt war. Erst wenn diese Barriere überwunden wurde, sinkt die Gefahr eines Abverkaufs unter 1,118 USD. Gleichzeitig dürfte der Wert in der Folge wieder an das Hoch bei 1,145 USD ansteigen. Dort könnten die Bären den Versuch einer Bodenbildung erneut vereiteln. Sollte die Hürde dagegen überwunden werden, wäre das erste deutliche Kaufsignal generiert und mit einer mehrtägigen Aufwärtsbewegung bis 1,155 USD zu rechnen. Darüber wäre den Bullen dann ein echter Befreiungsschlag gelungen und ein mittelfristiger Anstieg bis 1,174 USD zu erwarten.

Bären weiter im Vorteil

Die Art und Weise, wie sich die Erholung seit Anfang April vollzieht, lässt jedoch den Schluß zu, dass es sich hierbei nur um eine korrektive Erholung handelt und damit zumindest ein weiterer Test der 1,118 USD-Marke droht. Denn bislang wurde jede Teilstrecke der Erholung - bis auf den Anstieg seit dem 11.April- um mehr als 61,8 % korrigiert. Dies ist kein Zeichen für Trendstärke.

Das nächste interne Ziel der Erholung seit Anfang April liegt bei 1,133 USD. Dort könnten die Bären also bereits wieder übernehmen und das Paar in die Tiefe reißen. Wird zuvor schon die 1,126 USD-Marke unterschritten, wäre die Erholung signifikant gebremst und es könnte die nächste Verkaufswelle bereits begonnen haben.

Unterhalb von 1,118 USD sollte man sich zunächst auf einen Rücksetzer auf 1,106 USD einstellen. Hier kann ein Pullback bis 1,118 USD starten. Wird die 1,106 USD-Marke direkt bzw. nach einem solchen Rücklauf unterschritten, sind weitere Verluste bis 1,092 und 1,085 USD wahrscheinlich. Dort hätten die Käufer erneut die Chance, einen übergeordneten Boden auszubilden.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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