Analyse
11:38 Uhr, 08.04.2019

EUR/USD-Wochenausblick: Am seidenen Faden

Die Lage bei EUR/USD spitzt sich weiter zu und die Bären drängen auf eine Entscheidung. Bisherige Erholungsversuche wurden frühzeitig zunichte gemacht und damit der sich abzeichnende Boden im Bereich von 1,120 USD immer löchriger. Kommt der große Knall - und wenn ja: Wo liegen die nächsten Abwärtsziele?

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,12370 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,12370 $ (FOREX)

Das Währungspaar EUR/USD steuert auf eine mittelfristige Weichenstellung zu. Zwar waren die vergangenen Wochen von etlichen Erholungsversuchen der Käuferseite geprägt, doch konnten diese von den Bären immer wieder gekontert werden. An einer essentiellen Unterstützungsmarke kommt es jetzt zum offenen Schlagabtausch.

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EUR/USD Chartanalyse (Wochenchart)

Auf die 1,118 USD-Marke kommt es an

Im Januar 2017 startete bei EUR/USD ausgehend von einem neuen Verlaufstief bei 1,034 USD eine fulminante Aufholjagd, die das Paar binnen eines Jahres auf ein neues Mehrjahreshoch bei 1,255 USD katapultierte. Auf diesem Niveau bildete sich eine Dreiecksformation aus, die nach unten verlassen wurde und damit den Auftakt für eine massive Korrektur bildete. Seither brach das Währungspaar in einer zunächst dynamischen und ab Mitte 2018 hochvolatilen Abwärtsbewegung bis an die Unterstützung bei 1,118 USD ein. Hierbei handelt es sich um das 61,8 %-Retracement der Rallyphase von 1,034 bis 1,225 USD. Diese Marke bildet die Trennlinie zwischen der Fortsetzung des Aufwärtstrends der vergangenen Jahre und einer deutlichen Ausweitung der Korrektur und ist entsprechen hart umkämpft.

Erstmals wurde dieser Unterstützungsbereich im Dezember des vergangenen Jahres attackiert, von der Käuferseite jedoch verteidigt. Allerdings gelang es den Bullen in den folgenden Wochen nicht, den Widerstand bei 1,155 USD aus dem Weg zu räumen und damit ein erstes Kaufsignal auszubilden. Seit dem Scheitern an der Marke setzte sich ab Januar eine weitere, schwankungsreiche Abwärtsbewegung in Gang, die EUR/USD im März erneut an den Bereich um 1,118 USD einbrechen ließ. Dort griffen die Bullen beherzt zu und sorgten zunächst für eine steile Erholung, die das Paar an die Kurshürde bei 1,145 USD antrieb. Doch so rasch der Wert zum damaligen Zeitpunkt an diesen Widerstand klettern konnte, so schnell wurde er in den letzten Tagen, erfasst von einer weiteren Verkaufswelle, wieder an den Ausgangspunkt der Erholung abverkauft.

Abwärtswelle der letzten Tage könnte Entscheidung bringen

Die Bullen stehen bei EUR/USD vor einer echten Belastungsprobe. Sollte es in den kommenden Tagen nicht zu einer nachhaltigen Trendwende kommen, wäre ein weitreichendes Verkaufssignal kaum mehr aufzuhalten. Noch besteht zwar die Chance auf die Ausbildung eines kurzfristigen Doppelbodens. Doch bislang weist vor allem die Tatsache, dass die Bären im gesamten Korrekturverlauf immer tiefere Tiefpunkte generieren und markante Kursbarrieren verteidigen konnten und insbesondere die hohe Geschwindigkeit der Verkaufswelle der letzten Tage auf die Fortsetzung des übergeordneten Abwärtstrends hin. Damit könnte es bei Kursen unterhalb von 1,130 USD jederzeit zu einem Bruch der Unterstützungen bei 1,120 und vor allem bei 1,118 USD kommen und sich die Baisse zunächst bis 1,106 USD fortsetzen. An dieser mittelfristigen Unterstützung wäre mit einer weiteren Erholung zu rechnen, die wieder an die 1,120 USD-Marke zurückführen kann. Sollte die 1,106 USD-Marke direkt oder nach einer solchen Zwischenerholung unterschritten werden, stünde bereits ein Einbruch bis 1,092 USD und darunter bis 1,085 USD auf der Agenda. Dort müssten die Bullen zwingend wieder aktiv werden und eine starke Erholung einleiten. Denn diese Unterstützung, das 76,4 %-Retracement der Rallyphase von 1,034 bis 1,225 USD, wäre die letzte Chance, einen mittelfristigen Abverkauf bis 1,045 und 1,034 USD aufzuhalten.

Sollte das Paar dagegen in den nächsten Tagen über 1,130 USD ansteigen, wartet bereits bei 1,135 USD eine Barriere, an der eine Erholung abrupt enden und die nächste Verkaufswelle einsetzen kann. Erst darüber könnte der Widerstand bei 1,145 USD angelaufen werden. Und nur ein nachhaltiger Ausbruch über diese Marke würde aktuell für eine erfolgreiche Bodenbildung und den Beginn eines mittelfristigen Anstiegs sprechen. Die nächsten Ziele auf der Oberseite lägen dann bei 1,151 und 1,155 USD.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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