EU verhängt erstmals Sanktionen gegen Russlands LNG-Sektor
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Von Giulia Petroni
LONDON (Dow Jones) - Die Europäische Union hat eine Reihe neuer Sanktionen gegen Russland verhängt, die im Rahmen eines umfassenderen Maßnahmenpakets zum ersten Mal auch Flüssiggaslieferungen (LNG) des Kremls betreffen. Das Sanktionspaket - das 14. seit Ausbruch des Krieges im Jahr 2022 - verbietet die Wiederausfuhr russischer Flüssiggaslieferungen in Drittländer über EU-Häfen, was Russlands Gasexportaktivitäten erschwert und die Energieeinnahmen des Landes beeinträchtigt.
Die Maßnahmen reichen allerdings nicht aus, um die Einfuhr von russischem Flüssiggas einzuschränken, das die EU-Mitglieder trotz des geplanten Ausstiegs aus russischen fossilen Brennstoffen bis 2027 weiterhin kaufen dürfen. Die EU verbietet auch neue Investitionen und die Bereitstellung von Technologie, Waren und Dienstleistungen für die Fertigstellung von im Bau befindlichen LNG-Projekten, wie Arctic LNG 2 und Murmansk LNG.
Die EU-Botschafter einigten sich letzte Woche auf das Paket. Die Genehmigung wurde mehrmals verschoben, da einige Mitgliedstaaten, insbesondere Deutschland und Ungarn, verschiedene Teile des Pakets ablehnten. "Diese Maßnahmen zielen auf hochwertige Sektoren der russischen Wirtschaft ab, wie Energie, Finanzen und Handel, und machen es immer schwieriger, die EU-Sanktionen zu umgehen", erklärte der EU-Rat.
Anfang des Jahres hatte die EU ein Paket verabschiedet, das es den Mitgliedstaaten erlaubt, die Gaseinfuhren aus Russland und Weißrussland zu begrenzen. Russland ist nach den USA der zweitgrößte LNG-Lieferant der EU, so der Datenanbieter Kpler. In diesem Jahr hat die EU bisher 43,11 Millionen Tonnen LNG erhalten, wovon etwa 44 Prozent aus den USA und 21 Prozent aus Russland stammen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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