Lockdown dürfte verlängert werden - Finanzministerium plant rekordhohe Neuverschuldung
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Erwähnte Instrumente
- EU-Sanktionen: China schlägt zurück
- Kampagne will Wirtschaft komplett runterfahren
- US-Wirtschaftsindex sinkt im Februar deutlich
- Bundesbank: Deutsche Wirtschaft schrumpft im ersten Quartal
- Chef der Schweizer Finanzaufsicht neuer Bafin-Präsident
- Kanzleramt will Shutdown bis 18. April verlängern
- EU plant Sanktionen gegen China
- Fed-Notenbanker: US-Wirtschaft kurz vor vollständiger Erholung
- Bundesnetzagentur: Internet-Datenvolumen steigt rasant
- Trump plant nach Twitter-Rauswurf eigene Plattform
- Siemens Energy ab heute im DAX gelistet
DAX & Wall Street
- Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt bleibt grundsätzlich positiv, allerdings lassen es die Anleger nach der jüngsten Rekordjagd und und des vermutlich andauernden Lockdowns in Deutschland ruhiger angehen. Der DAX beendete den Xetra-Handel am Montag mit einem Plus von 0,25 Prozent bei 14.657,21 Punkten. Die Blicke der Anleger richten sich auf die Corona-Gipfelrunde zwischen Bund und Ländern, die am Nachmittag beginnt. Wegen der erneut stark steigenden Infektionszahlen setzt ein erster Entwurf aus dem Kanzleramt auf eine Verlängerung der Maßnahmen bis zum 18. April. Dass der Lockdown hierzulande erneut verlängert wird, davon sind die meisten Börsianer inzwischen überzeugt, man fragt sich nur, wie hoch der wirtschaftliche Schaden für die Unternehmen in der Folge sein wird. Nach Einschätzung der Bundesbank führt der anhaltende Lockdown zu einem erneuten Konjunkturdämpfer. Die deutsche Wirtschaftsleistung werde im ersten Quartal 2021 wohl kräftig zurückgehen, heißt es im jüngsten Monatsbericht der Bundesbank.
- Der unspektakuläre US-Handel wurde am Montag hauptsächlich von Rebalancing-Trades der großen Akteure bestimmt, wobei der Nasdaq 100 (+1,7 %) deutlich besser abschnitt als der breite Markt (+0,7 %). Das Geld floss dabei hauptsächlich in Mega-Growth-Caps wie Apple (+2,8 %) oder Tesla (+2,3 %), sowie Anleihen. Von fundamentaler Seite lagen heute nur die Existing Home Sales an, die im Februar zum Vormonat um 6,6 Prozent auf 6,22 Millionen Einheiten zurückliefen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Verkäufe allerdings um 9,1 Prozent an.
Chartanalysen und Artikel des Tages
- DAX-Tagesausblick: Überkauftzustand zeigt Wirkung
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Unternehmen & Branchen
- Der Chef des Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA, Stefan Oschman, kann Exportbeschränkungen für Impfstoffe aus der EU wenig Gutes abgewinnen. „Das ist eine sehr gefährliche Entwicklung, über die ich mir große Sorgen mache. Ein Impfstoffkrieg wird allen schaden", sagte Oschman dem „Handelsblatt“. Dass die USA Millionen Impfdosen von AstraZeneca lagern, obwohl ihn die US-Arzneimittelbehörde FDA noch gar nicht zugelassen hat, verteidigte Oschmann: „Mit Blick auf eine erwartete Markteinführung für ein solches Produkt ist das durchaus rational." Merck produziert unter anderem Einweg-Reaktoren und Filter für die Biotech- und Impfstoffproduktion überwiegend in den USA. „Wenn die EU jetzt anfängt, Exportverbote in die USA zu verhängen, könnte die US-Regierung darauf leicht reagieren und vieles in der europäischen Pharma- und Biotechindustrie lähmen", befürchtet der Merck-Chef. Die Europäische Union lässt bisher die Ausfuhr von Corona-Impfstoffen zu, obwohl in der EU selbst Mangel herrscht. Das könne man den Bürgern kaum noch erklären, hatte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen kürzlich gesagt und Exportbeschränkungen ins Spiel gebracht.
- Die Sicherheitslücken im Kommunikationssystem Exchange von Microsoft stehen noch immer bei jedem zweiten betroffenen Server offen. Auf weniger als 50 Prozent seien die entsprechenden Sicherheitspatches eingespielt worden, ergab eine am Montag veröffentlichte Analyse des finnischen Softwareunternehmens F-Secure. „Es könnte es sein, dass deswegen die Anzahl der Angriffe in den nächsten Tagen und Wochen stark steigt", sagte F-Secure-Experte Rüdiger Trost. „Das Ausmaß des Schadens - also nicht nur finanziell, sondern auch datenschutzrechtlich - wäre katastrophal."
- Die Aktien des Industriegaseherstellers Linde und T-Mobile US sind ab diesem Montag im S&P 100 gelistet. Zudem wird der Halbleiterhersteller Broadcom in den Index aufgenommen. Dafür müssen laut dem Indexanbieter S&P der Versicherer Allstate, der Energiekonzern Kinder Morgan und der Öl-Dienstleister Schlumberger ihre Plätze räumen.
- Die US-Billigfluggesellschaft Jetblue will eine vorrangige Wandelanleihe mit Fälligkeit 2026 im Gesamtnennbetrag von 650 Mio. Dollar begeben. JetBlue beabsichtigt außerdem, den Erstkäufern der Anleihen eine Option einzuräumen, innerhalb eines Zeitraums von 13 Tagen ab dem Datum der ursprünglichen Emission Anleihen bis zu einem Gesamtnennbetrag von 100 Mio. Dollar zusätzlich zu erwerben. Der Nettoerlös soll in allgemeine Unternehmenszwecke fließen, wozu auch die Rückzahlung von Schulden gehören soll.
- Der kanadische Eisenbahnkonzern Canadian Pacific Railway will die Kansas City Southern für 25 Mrd. Dollar in Aktien und bar übernehmen. So soll das erste Bahnnetz eines einzigen Anbieters entstehen, das Kanada, die USA und Mexiko miteinander verbindet.
- Der an der Nasdaq gelistete Biotechkonzern CureVac erweitert die klinischen Studien für seinen Covid-19-Impfstoffkandidaten. Nun soll auch dessen Wirksamkeit bei den neuen Virus-Varianten mit überprüft werden, wie das Unternehmen mitteilte. CureVac führt derzeit Gespräche mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), um möglicherweise zusätzliche Endpunkte im Zusammenhang mit bestimmten Virusstämmen aufzunehmen.
- Der Gründer von BioNTech, Ugur Sahin, rechnet mit einem Ende der Lockdown-Politik, allerdings erst in diesem Herbst. „In vielen Ländern in Europa und in den USA, werden wir wahrscheinlich Ende des Sommers in der Situation sein, nicht mehr in einen Lockdown zu müssen", sagte Sahin der „Welt am Sonntag". „Es wird natürlich weiterhin lokale Ausbrüche geben, das wird ein Hintergrundrauschen bleiben. Es wird Mutationen geben. Aber diese werden mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Schrecken verbreiten", erwartet der Unternehmer.
- Die Deutsche Post will bis 2030 rund sieben Milliarden Euro investieren, um Emissionen des Klimagases CO2 zu erreichen. Die Gelder sollen vor allem für alternative Kraftstoffe im Luftverkehr, den Ausbau der emissionsfreien E-Fahrzeug-Flotte und in klimaneutrale Gebäude ausgegeben werden, teilte der Konzern am Montag mit.
- Das Luftverkehrsbündnis Star Alliance hat ein neues Kompetenzzentrum für Digitalfragen in Singapur geschaffen. Bislang waren die Aufgaben in Frankfurt konzentriert. Künftig sollen sich die beiden Zentren gemeinsam um die Fortentwicklung kümmern, wie am Montag mitgeteilt wurde. In Singapur soll es vor allem um digitale Angebote an die Passagiere gehen. Vor einigen Wochen waren Hacker über den IT-Dienstleister Sita an eine Vielzahl von Kundendaten aus der Star Alliance gekommen.
- Der Energietechnikkonzern Siemens Energy hat seit seinem Börsengang Ende September bis einschließlich 18. März 2021 insgesamt 16.933.496 eigene Aktien für 393 Mio. Euro zurückgekauft, wie das Unternehmen mitteilte. Dies entspricht 2,33 Prozent des Grundkapitals. Das Aktienrückkaufprogramm ist damit abgeschlossen.
- Die britische Baumarktkette Kingfisher hat im vergangenen Jahr Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Das Unternehmen konzentrierte sich schon früh in der Corona-Pandemie auf den Online-Handel, führte aber auch exklusive Eigenmarken ein und verordnete sich ein Sparprogramm.
- Die VW-Nutzfahrzeugholding Traton fährt die Investitionen in die Entwicklung von Elektroantrieben in den kommenden Jahren kräftig hoch. Bis 2025 seien nun statt einer Mrd. Euro insgesamt 1,6 Mrd. für Forschung und Entwicklung in diesem Bereich vorgesehen, wie Traton am Montag mitteilte. Die Ausgaben für konventionelle Antriebe werden dagegen verringert, 2025 soll weniger als ein Fünftel der Investitionen in der Produktentwicklung auf diese Antriebe entfallen. „Traton setzt klar auf den Elektro-Lkw", sagte Vorstandschef Matthias Gründler laut Mitteilung. Bei der Marke MAN sollen 2025 die Hälfte der neuen Busse einen alternativen Antrieb haben. 2030 werden mindestens 60 Prozent der Lkw für den Lieferverkehr und 40 Prozent der Lkw für Fernverkehr emissionsfrei sein, so die Planungen des Konzerns.
- Siemens Energy ist ab heute im DAX gelistet. Das erst im Jahr zuvor von Siemens abgespaltene Energietechnik-Unternehmen ersetzt im Leitindex den Konsumgüter- und Kosmetikhersteller Beiersdorf, der wiederum nun im MDAX notiert. Dort ist zudem nun die VW-Holding Porsche SE zu finden. Und aus dem Nebenwerte-Index SDAX sind der Energieparkbetreiber Encavis und der Windkraftanlagenhersteller Nordex in den Index der mittelgroßen Werte aufgestiegen. In den SDAX verdrängt wurden durch diese Neuzugänge die Aareal Bank, die Metro AG und der Lichtkonzern Osram.
- Der Online-Lieferdienst Deliveroo strebt an die Börse in London. Nun hat das Unternehmen die Preisspanne für die Anteilsscheine festgelegt. Demach werden die Papiere in einer Spanne von 3,90 bis 4,60 Pfund (4,54 bis 5,35 Euro) angeboten, wie Deliveroo am Montag mitteilte. Das Unternehmen will bis zu rund 385 Mio. Aktien ausgeben. Dies entspreche einer geschätzten Marktkapitalisierung von 7,6 bis 8,8 Mrd. Pfund, hieß es. Dabei rechnet das Unternehmen Mehrzuteilungsaktien nicht mit ein.
- Von diesem Montag an wird die Aktie des Chipherstellers Infineon auch im EuroStoxx 50 gelistet. Sie ersetzt im Leitindex der Eurozone das Papier des finnischen Netzwerkausrüsters Nokia. Zugleich wird unter anderem der Medikamenten-Versandhändler Shop Apotheke im Stoxx Europe 600 vertreten sein.
- Das Biotech- und Forschungsunternehmen Evotec geht mit dem japanischen Pharmakonzern Takeda eine Partnerschaft zu RNA-Medikamenten ein. Die Unternehmen wollen in der Kooperation RNA-Sequenzen (Ribonukleinsäure) identifizieren, die sich zu möglichen Therapeutika weiterentwickeln lassen, wie Evotec am Montag mitteilte. Im Rahmen der Vereinbarung erhält Evotec Forschungszahlungen und hat Anspruch auf Meilensteinzahlungen von bis zu 160 Mio. US-Dollar.
- Der Heizungs- und Klimaanlagenbauer Viessmann hat im vergangenen Jahr Rekordumsätze erzielt. Die Erlöse stiegen um 6 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro, wie das Familienunternehmen am Montag berichtete. Zum Gewinn wurden keine Angaben gemacht.
- Der saudische Ölkonzern Saudi Aramco setzt für das kommende halbe Jahrhundert auf China als wichtigsten Abnehmer. „Die stetige Versorgungssicherheit für Chinas Energiebedarf bleibt unsere höchste Priorität, nicht nur in den nächsten fünf Jahren, sondern in den nächsten 50 Jahren und darüber hinaus", sagte Saudi-Aramco-Chef Amin Nasser.
Politik & Konjunktur
- Das Finanzministerium unter Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hat am Montag den Referentenentwurf für eine geplante Unternehmenssteuerreform vorgelegt. Kernpunkt des Entwurfs ist eine Option zur Körperschaftsteuer, die es Personenhandelsgesellschaften und Partnerschaftsgesellschaften ermöglichen soll, künftig wie eine Kapitalgesellschaft besteuert zu werden. Die Union kritisierte allerdings, dass in dem Entwurf Verbesserungen bei der Begünstigung nicht entnommener Gewinne (Thesaurierungsbegünstigung) fehlten.
- Finanzminister Olaf Scholz (SPD) will im laufenden Jahr wegen der anhaltenden Corona-Krise mit Lockdowns, Gesundheitskosten und Unternehmenshilfen rund 60,4 Mrd. Euro mehr Schulden machen als zunächst geplant. Die Neuverschuldung für 2021 steigt damit auf den Rekordwert von 240,2 Mrd. Euro. Für das kommende Jahr 2022 steht noch einmal eine Neuverschuldung von rund 81,5 Mrd. Euro zu Buche, wie die dpa berichtete. „Wir wollen nichts schönreden, die Nettokreditaufnahme ist hoch", hieß es demnach im Finanzministerium. Auch im kommenden Jahr solle dafür noch einmal die Ausnahmeregel der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse genutzt werden. Man sei aber optimistisch, dass die Auswirkungen der Pandemie dann nicht mehr so tief zu spüren und etwa nicht mehr so hohe Corona-Hilfen für die Wirtschaft nötig seien wie jetzt.
- Die EU hat erstmals seit mehr als 30 Jahren wieder Sanktionen wegen Menschenrechtsverletzungen in China verhängt. Die Außenminister beschlossen in Brüssel Strafmaßnahmen gegen Verantwortliche für die Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren. Die Sanktionen sehen demnach vor, dass sämtliche Vermögenswerte der betroffenen natürlichen oder juristischen Personen eingefroren werden. Als Gegenreaktion hat die Regierung in Peking ihrerseits Strafmaßnahmen verhängt. Auf deutscher Seite wurden der europäische Grünen-Abgeordnete und China-Experte Reinhard Bütikofer, der CDU-Europa-Abgeordnete Michael Gahler, der Uiguren-Forscher Adrian Zenz und das Mercator-Institut für China-Studien (Merics) in Berlin genannt. Das Außenministerium in Peking warf ihnen vor, „Chinas Souveränität und Interessen schwer zu schaden und bösartig Lügen und Desinformationen zu streuen“. Ihnen und Unternehmen oder Institutionen, die mit ihnen in Verbindungen stünden, werde untersagt, Geschäfte in China zu machen, teilte das Ministerium mit. „Die chinesische Seite drängt die EU, die Ernsthaftigkeit ihres Fehlers klar zu erkennen und ihn wieder gut zu machen", hieß es. „Sie soll aufhören, andere über Menschenrechte zu belehren und sich in deren interne Angelegenheiten einzumischen". Die EU solle davon absehen, „weiter den falschen Weg zu gehen“. Anderenfalls werde China „entschlossen weitere Gegenmaßnahmen ergreifen“.
- Die Europäische Zentralbank (EZB) setzt ihre Ankündigung erhöhter Wertpapierkäufe offenbar in die Tat um. In der vergangenen Woche zogen die Käufe spürbar an, wie Daten der EZB von Montag zeigen. Demnach beliefen sich die gesamten Wertpapierkäufe auf 28,7 Mrd. Euro. Die Käufe über das Corona-Kaufprogramms PEPP betrugen 21,1 Mrd. Euro. Das sind jeweils die höchsten Werte seit Anfang Dezember.
- Der US-Häusermarkt zeigt im Februar eine sich abkühlende Tendenz. Die Verkäufe bestehender Häuser fielen im Monatsvergleich um 6,6 Prozent auf annualisiert auf 6,22 Millionen, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) mitteilte. Analysten hatten einen deutlich geringeren Rückgang um lediglich 2,9 Prozent erwartet. NAR-Chefökonom Lawrence Yun führte den Rückgang auch auf die geringen Bestände an Immobilien zurück - ein Zeichen für eine hohe Nachfrage.
- Die ZeroCovid“-Kampagne will die deutsche Wirtschaft zur Bekämpfung der Corona-Pandemie drastisch runterfahren. „Wir brauchen dringend eine Notbremse für die Wirtschaft: Während die Menschen seit Monaten massiv in ihrem Privatleben eingeschränkt werden, hat man die Wirtschaft einfach weiter laufen lassen", teilte Sprecherin Gizem Fesli (Linke) mit. Laut einem Positionspapier sollen alle gesellschaftlich nicht zwingend erforderlichen Dienstleistungs- und Produktionsbereiche für mindestens drei Wochen bei vollem Lohnausgleich und finanzieller Unterstützung" geschlossen werden. Zudem sollen demnach Homeoffice-Regelungen ausgeweitet und Hygieneregeln verbessert werden.
- Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) ist im Februar auf -1,09 Punkte gefallen, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Ökonomen hatten einen Wert von im Schnitt +0,68 Zähler erwartet. Für den Januar wurde der Indexstand auf +0,75 Punkte revidiert, nachdem zunächst ein Wert von +0,66 ermittelt worden war.
- Die Impfungen in den USA gehen deutlich rascher vonstatten als geplant. US-Präsident Joe Biden hatte als Zeitraum für die Verimpfung von 100 Mio. Dosen die ersten 100 Tage seiner Amtszeit und damit Ende April angepeilt. Doch seit seinem Amtsantritt vor knapp zwei Monaten sind bereits deutlich mehr als 100 Mio. Menschen den USA geimpft worden.
- Der anhaltende Corona-Lockdown führt nach Einschätzung der Bundesbank zu einem erneuten Konjunktureinbruch. Die deutsche Wirtschaftsleistung wird im ersten Quartal 2021 wohl kräftig zurückgehen, heißt es im jüngsten Monatsbericht der Bundesbank. Insbesondere in den kontaktintensiven Dienstleistungsbranchen dürfte die Aktivität nochmals stark sinken. So seien die Einzelhandelsumsätze im Januar erheblich zurückgegangen. Die Fachleute gehen davon aus, dass hier neben den Eindämmungsmaßnahmen auch die seit Jahresbeginn wieder höheren Mehrwertsteuersätze eine Rolle spielten. „Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie fallen im Mittel des laufenden Quartals strikter aus als im Vorquartal. Dagegen dürfte die Industrie die Wirtschaftsentwicklung nach Einschätzung der Notenbank stützen. Sie profitiere vor allem von einer dynamischen Auslandsnachfrage.
- Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) wies der Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums im Januar saisonbereinigt einen Wert von 30 Mrd. Euro nach einem Positivsaldo von 37 Mrd. Euro im Vormonat auf. Der Handelsbilanzüberschuss erhöhte sich dabei auf 39 (38) Mrd. Euro.
- Der Chef der Schweizer Finanzaufsicht Finma, Mark Branson, soll neuer Präsident der deutschen Finanzaufsicht Bafin werden. Das teilte das Bundesfinanzministerium am Montag mit. Nach dpa-Information soll er spätestens am 1. August anfangen. Übergangsweise soll der Chef der Bankenaufsicht Raimund Röseler die Bafin leiten. „Ich bin hocherfreut, dass es uns gelungen ist, mit Mark Branson einen erfahrenen, international hoch anerkannten Fachmann für die deutsche Finanzaufsicht zu gewinnen", sagte Finanzminister Olaf Scholz laut Mitteilung. „Mit ihm an der Spitze wollen wir die Reform der Bafin fortsetzen, damit die Finanzaufsicht mehr Biss erhält. Das Vertrauen in den Finanzplatz Deutschland ist wichtig und die Bafin ist ein zentraler Vertrauensfaktor."
- Über Ostern sollen die strengen Kontaktregeln für Verwandtenbesuche womöglich gelockert werden. Vor der Bund-Länder-Runde am Nachmittag (14.00 Uhr) ist ein neuer Vorschlag aufgetaucht, der Treffen mit vier über den eigenen Hausstand hinausgehenden Personen zuzüglich Kindern im Alter bis 14 Jahre aus dem engsten Familienkreis erlauben würde. Dieser wurde am Montagvormittag vom Kanzleramt verschickt und enthält Vorschläge und Forderungen von Seiten der SPD- wie der Union.
- Bund und Länder beraten heute wieder darüber, welche Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie in den kommenden Wochen gelten sollen. Angesichts steigender Infektionszahlen wird es wohl keine weiteren Lockerungen geben, so viel steht fest. Strittig sind dagegen Themen wie Osterurlaub und Ausgangssperren. Das Bundeskanzleramt strebt laut mehreren Nachrichtenagenturen nach einer Beschlussvorlage für das heutige Treffen an, den bestehenden Lockdown bis zum 18. April zu verlängern. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen binnen eines Tages 7.709 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 50 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 6.604 Neuinfektionen und 47 neue Todesfälle verzeichnet.
- Das genutzte Datenvolumen im Internet ist weiter nach oben geschnellt, wie Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen. Das genutzte Datenvolumen im Internet ist weiter nach oben geschnellt. Im Jahr 2020 lag es bei circa 76 Mrd. Gigabyte und damit 16 Mrd. höher als 2019. Wegen der Corona-Pandemie sind die Menschen mehr daheim und surfen im Netz oder streamen Filme, auch weil es an Ausgehmöglichkeiten mangelt, begründete die Bonner Behörde den rasanten Anstieg. Zum Vergleich: 2015 nutzten die Bundesbürger im Schnitt noch nicht mal ein Viertel des Datenvolumens, was sie heute verbrauchen.
- Drama in der Türkei: Der Präsident Recep Tayyip Erdogan hat zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate den Chef der Zentralbank vor die Tür gesetzt. Der im Amtsblatt veröffentlichte Beschluss wurde ohne weitere Begründung erlassen. Neuer Notenbankchef und Nachfolger des gefeuerten Naci Agbal wird Sahap Kavcioglu, ehemaliger Abgeordneter von Erdogans Regierungspartei AKP und Wirtschaftskolumnist der regierungsnahen Zeitung "Yeni Safak". Kavcioglu kündigte am Sonntag an, die Zentralbank werde weiter geldpolitische Instrumente einsetzen, um „ihr Hauptziel, einen dauerhaften Rückgang der Inflation", zu erreichen. Der Präsident dringt immer wieder auf niedrige Zinsen. Erst am Donnerstag hatte die türkische Notenbank den Leitzins aber unerwartet deutlich angehoben.
- Die Europäische Union will China wegen Menschenrechtsverletzungen erstmals seit mehr als 30 Jahren wieder mit Sanktionen belegen. Die EU-Außenminister sollen heute bei einem Treffen in Brüssel Strafmaßnahmen gegen Verantwortliche für die Unterdrückung der Minderheit der Uiguren in der Region Xinjiang beschliessen.
- Fed-Notenbanker Thomas Barkin sieht die Wirtschaft der USA nach dem Einbruch infolge der Corona-Pandemie „kurz vor der vollständigen Erholung“. „Auch das Konjunkturpaket in Höhe von 1,9 Billionen Dollar habe einen Anstieg der Haushaltseinkommen und Ersparnisse bewirkt, der helfe, den massiven Arbeitsplatzverlust auszugleichen, sagte der Währungshüter der Notenbank von Richmond am Sonntagabend. „Überschüssige Ersparnisse und fiskalische Anreize sollten dazu beitragen, die aufgestaute Nachfrage der Verbraucher zu finanzieren, die durch die Impfstoffe und das wärmere Wetter freigesetzt wird".
- Nach mehrmonatigen Schließungen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens wird über eine schrittweise Wiederbelebung des Gastgewerbes diskutiert. Hotels, Restaurants und Cafés leiden seit März 2020 unter den Folgen der Corona-Pandemie. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lag der Umsatz im Gastgewerbe insgesamt im Zeitraum von März 2020 bis Januar 2021 preisbereinigt um 47,1 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche ging in der Pandemie-Zeitspanne um 19,2 Prozent zurück.
- Ex-US-Präsident Donald Trump plant nach Angaben eines Beraters nach seiner Suspendierung auf Twitter anderen Internet-Diensten eine eigene Plattform. Trump werde in zwei bis drei Monaten mit einer eigenen, neuen Plattform in den Bereich Social Media zurückkehren, sagte Berater Jason Miller dem Sender Fox News. Das werde „das Spiel komplett neu definieren“.
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