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15:29 Uhr, 03.06.2003

EU - Leichter Rückgang der Erzeugerpreise

Innerhalb der Eurozone sind im April die Erzeugerpreise um 0,4 % gegenüber dem Vormonat gefallen. Auf Vorjahresbasis legte der Produzentenpreisindex lediglich 1,7 % zu. Die Erwartung der Marktteilnehmer, hier die von Bloomberg befragten Analysten, hatten mit -0,5 % mom (1,6 % yoy) auf einen etwas stärkeren Rückgang gesetzt. Wie schon im Vormonat beeinflussten vor allem die Preise für Energie den Gesamtindex - diesmal jedoch mit umgekehrten Vorzeichen. Seit der beginnenden Irakkriegsdiskussion im Herbst des vergangenen Jahres und dem damit einhergehenden Anstieg des Rohölpreises kletterte die Energiekomponente unaufhörlich nach oben. Im April haben wir nun erstmals seit November 2002 im Monatsvergleich einen Rückgang der Energiepreise in Höhe von -2,9 % gesehen. Alle anderen Komponenten des Gesamtpreisindex behielten das Niveau des Vormonats bei oder legten nur marginal zu.

Vergleicht man die Veränderungsraten gegenüber dem Vorjahreszeitraum, so wird der Trend von deutlich abnehmendem Inflationsdruck bestätigt. Noch im März verteuerten sich die Produzentenpreise gegenüber dem Vorjahr um 2,4 %, im April legten die Preise lediglich um 1,7 % zu. Den deutlichsten Rückgang der Zuwachsrate verzeichnete auch hier die Energiepreiskomponente - von 7,0 % im März auf jetzt 3,4 %. Bis auf die Preise für Investitionsgüter konnten alle anderen Komponenten im April schwächere Zuwachsraten aufweisen. Sollte sich der Trend von zunehmenden Veränderungsraten bei den Investitionsgüterpreisen fortsetzen, so könnte das als erstes Zeichen für eine konjunkturelle Stabilisierung oder gar einen beginnenden Aufschwung in Euroland gewertet werden.

Von den Mitgliedstaaten des Währungsraumes, für die die Aprildaten bereits vorlagen, verzeichneten lediglich Belgien, Luxemburg und Portugal mit jeweils 0,3 % mom Preissteigerungen. Auf Basis der Vorjahresveränderungsraten wiesen aber alle Mitgliedsstaaten höhere Erzeugerpreise aus. Den deutlichsten Anstieg verbuchten im April die Niederlande (5,1 % yoy) und Luxemburg (4,7 % yoy). Am geringsten verteuerten sich die Produzentenpreise in Finnland (0,3 % yoy) und Frankreich (1,0 %).

Nachdem am Montag die vorläufigen Schätzungen zu den Verbraucherpreisen in Euroland für Mai mit 1,9 % yoy bekannt gegebnen wurden, sollten die heutigen Produzentenpreise für April mit 1,7 % yoy die Entscheidung der EZB für eine Zinssenkung am Donnerstag unterstützen. Beide Preisindizes notieren damit unterhalb des von der europäischen Zentralbank angestrebten Inflationsziels. Aufgrund unserer Prognosen mit weiterhin abnehmenden Zuwachsraten im Jahresvergleich, sowohl bei den Verbraucher- als auch bei den Produzentenpreisen, rechnen wir für Donnerstag mit einem Zinsschritt in Höhe von 50 Basispunkten nach unten.

Quelle: Deka

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