EU-Kommission rechnet mit Wirtschaftserholung ab 2013
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Brüssel (BoerseGo.de) – Die EU-Kommission hat am heutigen Mittwoch ihr Herbstgutachten für die EU-Wirtschaft vorgelegt. Demnach kann immer noch keine Entwarnung für die Wirtschaft des Kontinents gegeben werden. Jedoch gibt es erste Lichtblicke für das kommende Jahr 2013. „Der kurzfristige Ausblick für die EU-Wirtschaft bleibt unsicher, doch wird für 2013 eine allmähliche Rückkehr des Wachstums erwartet, das sich 2014 weiter festigen soll“, so die EU-Kommission in ihrer Herbstprognose.
Im laufenden Jahr 2012 rechnen die Experten aus Brüssel mit einem BIP-Rückgang um 0,3 Prozent in der gesamten EU und um 0,4 Prozent (Frühjahrsprognose 0,3 Prozent) in der Eurozone im Vergleich zum Vorjahr 2011. Für 2013 wird aber mit einem BIP-Wachstum von 0,4 Prozent in der EU und 0,1 Prozent (zuvor 1,0 Prozent) im Euroraum gerechnet. Im Jahr 2014 dürfte die Wirtschaft im Euroraum dann um 1,4 Prozent zulegen. Im Jahr 2011 wurde ein BIP-Wachstum von 1,4 Prozent und im Jahr 2010 von 2,0 Prozent im Euroraum im Jahresvergleich notiert.
Für Deutschland rechnet die Kommission nun mit einem BIP-Wachstum von 0,8 Prozent im Jahr 2012, nachdem im Frühjahr nur 0,7 Prozent erwartet wurden. Für das kommende Jahr 2013 wurde die Wachstumsprognose allerdings von 1,7 Prozent auf 0,8 Prozent gesenkt. Für Frankreich rechnet die EU-Kommission nun mit einem BIP-Wachstum von 0,2 Prozent (zuvor 0,5 Prozent). Im kommenden Jahr dürfte das BIP in Frankreich nur noch um 0,4 Prozent zulegen (zuvor 1,3 Prozent).
Für das angeschlagene Euro-Land Spanien rechnet die EU-Kommission im Jahr 2012 mit einem BIP-Minus von 1,4 Prozent (zuvor minus 1,8 Prozent) und für 2013 mit einem BIP-Minus von 0,3 Prozent (zuvor minus 1,4 Prozent). Für Italien wird mit einem BIP-Minus von 2,3 Prozent gerechnet (zuvor minus 1,4 Prozent).
Die Arbeitslosenquote wird von der EU-Kommission im Währungsraum für 2012 bei 11,3 Prozent, im Jahr 2013 bei 11,8 Prozent und im Jahr 2014 bei 11,7 Prozent gesehen. Dabei dürften die Unterschiede der einzelnen Mitgliedsstaaten aber sehr hoch bleiben. In den beiden Vorjahren, 2011 und 2010, lag die Arbeitslosenquote in der Eurozone bei jeweils 10,1 Prozent.
„Europa durchläuft eine schwierige Phase des Abbaus makroökonomischer Ungleichgewichte, die noch eine Weile andauern wird. Unsere Projektionen deuten darauf hin, dass sich die Wachstumsaussichten für Europa ab Anfang nächsten Jahres allmählich aufhellen werden“, so EU-Kommissionsvizepräsident Olli Rehn. „Durch wichtige politische Weichenstellungen wurde der Grundstein für ein wieder erstarkendes Vertrauen gelegt. Die Spannungen an den Märkten wurden gelindert, doch Selbstzufriedenheit wäre fehl am Platze. Europa muss auch in Zukunft eine solide Finanzpolitik mit Strukturreformen verknüpfen, um die Voraussetzungen für ein nachhaltiges Wachstum zu schaffen, das eine Senkung der Arbeitslosigkeit von ihrem derzeit untragbar hohen Stand ermöglicht“, kommentierte Rehn den jüngsten Konjunkturbericht.
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