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11:05 Uhr, 15.05.2024

EU-Kommission lässt Wachstumsprognosen nahezu unverändert

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones) - Die EU-Kommission hat ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum des Euroraums 2024 und 2025 nahezu unverändert gelassen und ihre Inflationsprognosen etwas gesenkt. Wie aus der aktuellen Frühjahrsprognose hervorgeht, wurden die Wachstumsprognosen Italiens und Spaniens für das laufende Jahr etwas angehoben und die Deutschlands und Frankreichs leicht gesenkt. Die Kommission rechnet damit, dass das Wachstum trotz einer weiter hohen Sparneigung vor allem vom Privatkonsum getragen sein wird, während für das Wachstum der Investitionen eine Abschwächung erwartet wird. Die Kommission prognostiziert, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraums 2024 um 0,8 (bisher: 0,8) Prozent steigen wird und 2025 um 1,4 (1,5) Prozent.

"Das Wachstum der Wirtschaftstätigkeit in diesem und im nächsten Jahr dürfte weitgehend von einer stetigen Expansion des privaten Verbrauchs getragen werden", heißt es in dem Bericht. Beschäftigung und real verfügbare Einkommen stiegen, wobei eine starke Sparneigung den privaten Verbrauch teilweise noch bremse. Dagegen scheine sich das Investitionswachstum abzuschwächen. "Belastet durch den negativen Zyklus im Wohnungsbau, dürfte es sich nur allmählich erholen", prognostiziert die Kommission.

Vor dem Hintergrund einer robusten Weltwirtschaft dürfte laut Kommission ein Aufschwung des Handels die EU-Exporte stützen. Da jedoch wegen der anziehenden Binnennachfrage auch die Importe steigen sollte, dürfte es kaum einen positiven Wachstumsbeitrag der Nettoexporte geben.

Gesenkt wurden erneut die Wachstumsprognosen der beiden größten Volkswirtschaften des Euroraums: Deutschland traut die Kommission 2024 nur noch 0,1 (0,3) Prozent Wachstum zu, das sich 2025 auf nur noch 1,0 (1,5) Prozent verstärken soll. Für Frankreich werden Wachstumsraten von 0,7 (0,9) und 1,3 (1,3) Prozent prognostiziert. Italiens Wachstumsprognosen ändert die Kommission auf 0,9 (0,7) und 1,1 (1,2) Prozent und Spaniens auf 2,1 (1,7) und 1,9 (2,0) Prozent.

Die Verbraucherpreise im Euroraum werden laut Kommissionsprognose nur noch um 2,5 (2,7) und 2,1 (2,2) Prozent steigen.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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