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16:47 Uhr, 18.04.2012

EU-Kommission: Griechenland erhielt bisher Zahlungen über EUR 380 Mrd.

Athen/Brüssel (BoerseGo.de) – Die Finanzspritzen für Griechenland zur Abwendung der Staatspleite belaufen sich bis dato auf ein Volumen von 380 Milliarden Euro. Das teilte die EU-Kommission in einem am heutigen Mittwoch veröffentlichten Bericht mit. Das entspricht einer Summe von 33.600 Euro pro Kopf, hieß es aus Brüssel. Die Berechnung berücksichtigt dabei Beihilfen, Kredite und den Schuldenerlass privater Investoren. Von weiteren Finanzhilfen an Griechenland war in dem Bericht nicht die Rede. "Die Krisensituation hat sich stabilisiert", hieß es.

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso vergleicht die Hilfen für Griechenland mit dem Marshallplan nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Marschallplan hatte ein Volumen von 2,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Empfängerländer. Die Zahlungen für Griechenland belaufen sich bis dato auf 177 Prozent des BIPs. „Dies zeigt, dass wir handeln. Und dass wir enorme Anstrengungen unternehmen, um Griechenland zu helfen, auf eigenen Füßen zu stehen. Wir werden das fortsetzen“, so Barroso.

Zugleich sprach sich Barroso erneut für die Vergemeinschaftung von Staatsschulden der Euroländer aus. „Die EU-Kommission und ich sind überzeugt davon, dass wir für wahre Haushaltsdisziplin und Übereinstimmung eine Vergemeinschaftung der öffentlichen Schulden brauchen“, so Barroso. Deutschland lehnt dies seit längerem ab. Berlin befürchtet in einem solchen Fall nachlassende Sparbemühungen finanziell angeschlagener Euro-Länder.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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