Kommentar
16:29 Uhr, 17.10.2003

EU-Industrieproduktion leicht rückläufig

1. Die Industrieproduktion (ohne Bau) in Euroland fiel im August um 0,4 % gegenüber dem nach oben revidierten Vormonat (1,0 % mom statt 0,6 % mom). Damit wurden die von Bloomberg befragten Analysten noch etwas stärker als wir positiv überrascht (Bloomberg-Median: -0,8 % mom, DekaBank: -0,6 % mom). Das Vorjahresniveau wird nunmehr arbeitstäglich bereinigt um 0,1 % überschritten.

2. In drei der vier großen Länder schrumpfte die Industrieproduktion kräftig: in Deutschland (-2,1 % mom), in Frankreich (-0,9 %) und in Spanien (-0,7 %). Und auch Italien konnte nur mit einem marginalen Zuwachs von 0,1 % aufwarten. Dagegen trumpften die einzigen Länder mit nennenswerten Zuwächsen, Irland (+16,5 %) und die Niederlande (+3,5 %), gleich richtig auf - sie sorgten dafür, dass der Augustrückgang so glimpflich ausfiel.

3. Von den Hauptgruppen konnte nur die Energieproduktion mit +0,9 % gegenüber dem Vormonat einen Zuwachs verbuchen. Die Produktion von Vorleistungsgütern stagnierte und die Verbrauchsgüterproduktion schrumpfte um 0,2 %. Stärkere Rückgänge mussten dagegen die Produzenten von Gebrauchsgütern (-1,8 %) und Investitionsgütern (-1,3 %) hinnehmen. Allerdings hatten diese auch im Vormonat die höchsten Zuwächse verbucht, sodass im Zweimonatsvergleich immer noch ein Anstieg verzeichnet wurde.

4. Der Augustwert ist aufgrund einiger Sonderfaktoren wie den hohen Temperaturen, der untypischen Häufung von Schulferien in Deutschland und dem teilweisen Fertigungsausfall wegen des Modellübergangs in der deutschen Automobilindustrie mit Sicherheit nach unten verzerrt. Für den September rechnen wir in jedem Fall mit einer deutlich steigenden Industrieproduktion. Hierfür sprechen die Stimmungsindikatoren wie das Business Climate, das Industrievertrauen und der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe. Und sogar im Falle einer (unwahrscheinlichen) Stagnation im September hätte die Industrieproduktion in Euroland mit den bisherigen Zahlen im dritten Quartal um 0,4 % zugelegt. Das wäre der stärkste Anstieg der Produktion seit dem zweiten Quartal 2002. So langsam werden also die Hoffnungen auf die moderate Erholung durch die realwirtschaftlichen Daten bestätigt.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.

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