EU-Erzeugerpreise im Juli +1,3 %
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1. Die Erzeugerpreise in Euroland sind im Juli um 1,3 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Noch im Juni hatten die Produzentenpreise um 1,4 % yoy zugelegt. Im Vergleich zum Vormonat blieben die Preise jedoch unverändert (Juli: +0,0 % mom) nach -0,1 % mom im Juni. Wir hatten wie der Consensus mit einem Anstieg der Erzeugerpreise um 1,6 % yoy (+0,2 % mom) gerechnet. Vor allem der gestiegene Rohölpreis in den Vormonaten sollte für höhere Preise in der Industrie sorgen, so waren zumindest unsere Erwartungen. Verantwortlich für die überraschend niedrige Zuwachsrate war aber auch ein Preisrückgang bei den Vorleistungsgütern.
2. Die Analyse der Einzelkomponenten liefert folgendes Bild: Wie bereits erwähnt, hatten wir mit einem kräftigen Anstieg innerhalb der Energiepreiskomponente gerechnet - aufgrund der höheren Rohölpreise in den Vormonaten auch nicht überraschend. Nach Angaben von Eurostat kletterten die Energiepreise um +0,7 % im Vergleich zum Vormonat bzw. +3,6 % yoy. Was letztlich zu der niedrigen Zuwachsrate beim Gesamtindex geführt hat, waren die Preise der Vorleistungsgüter. Hier gingen die Preise um -0,2 % mom zurück. Die Jahresveränderung verringerte sich dementsprechend von +0,8 % auf +0,4 %. Zu den Vorleistungsgüterproduzenten zählen beispielsweise der Erzbergbau, das Holz- und Papiergewerbe, die Metallerzeugung, aber auch die Recyclingindustrie. Auch das Hoffen auf ein Anziehen der Investitionsgüterpreise, was eine steigende Nachfrage und somit eine Konjunkturerholung anzeigen würde, war vergebens. Wie bereits in den Vormonaten blieben die Preise hier unverändert (+0,0 % mom, +0,3 % yoy) - seit nun schon vier Monaten in Folge. Bei den Ge- und Verbrauchsgütererzeugern erhöhten sich die Preise im Vormonatsvergleich leicht um jeweils +0,1 % (+1,1 % yoy sowie +1,3 % yoy).
3. Von den Mitgliedsstaaten, für die die Daten vorlagen, verzeichneten im Juli 2003 gegenüber dem Juni lediglich die Niederlande (-1,4 % mom), Belgien (-1,9 % mom) und Portugal (-1,3% mom) einen Preisrückgang. Die deutlichsten Preissteigerungen im Vormonatsvergleich verbuchten Deutschland (+0,3 % mom), Spanien und Italien (beide +0,2 % mom). Bis auf Belgien und Portugal lagen die Erzeugerpreise der Industrie im Juli 2003 in allen Mitgliedsstaaten, für die Daten vorlagen, höher als ein Jahr zuvor.
4. Im nächsten Monat erwarten wir eine Zunahme des Erzeugerpreisindex auf 0,3 % mom und 1,4 % yoy. Bis zum Jahresende werden aber aufgrund der schwachen konjunkturellen Situation in Euroland eher stagnierende Erzeugerpreise das Bild prägen, sodass die Jahresveränderungsraten weiter sinken sollten. Im vierten Quartal werden diese unserer Erwartung nach unter 1 % und im ersten Quartal 2004 unter die Nulllinie fallen. Eine Normalisierung findet voraussichtlich erst gegen Mitte 2004 statt. Die Preisaussichten bleiben folglich längere Zeit sehr günstig.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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