Ethereum wird zum deflationären Asset
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Erwähnte Instrumente
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Der Monat Januar war für die Kryptomärkte von Erholung und Aufwind geprägt – nicht zuletzt aufgrund des Rückgangs der Inflationsrate in den USA im gleichen Zeitraum und trotz einiger, die Aussicht trübende Entwicklungen. Dazu gehörte die Insolvenz der Kryptobörse Genesis und die Verhaftung des CEO der Krypto-Plattform Bitzlato wegen des Vorwurfs der Geldwäsche. Im Laufe der letzten 30 Tage sind Bitcoin und Ethereum um fast 40 bzw. 30 Prozent im Wert gestiegen. Ein (positiver) Ausreisser des vergangenen Monats war Solana, das um 140 Prozent zulegte, was auf den Hype um den zugehörigen Meme-Token BONK zurückzuführen ist. Unter den grossen Skalierbarkeitslösungen stach Optimism mit einem Anstieg von 132 Prozent hervor. Bei den dezentralen Anwendungen legte die Staking-as-a-Service-Plattform Lido im vergangenen Monat um 117 Prozent zu – und stellten ihr Konzept in der Praxis unter Beweis: Lido-Nutzer setzten Milliarden ein, um Belohnungen in Form von Staking-Prämien zu erhalten.
Entwicklung nach TVL und Renditen der wichtigsten Kryptoassets
Spot- und Derivatemärkte
Gesamtliquidierungen
Im Laufe der Woche erlebte die Krypto-Welt den grössten Short Squeeze seit Monaten: Auf den Kryptobörsen Binance, OKX und Bybit wurden mehr als 2,5 Milliarden US-Dollar liquidiert – ein Hinweis darauf, dass mit grossen Geldmengen darauf spekuliert wurde, dass der Bitcoin weiter fällt. Nach unserer Ansicht ist diese jüngste Entwicklung des Bitcoin jedoch nichts weiter als eine Regression zur Mitte – die aktuellen Kurse sind auf einem Level, der mit der Zeit nach dem Kollaps von LUNA und vor der FTX-Affäre vergleichbar ist.
On-Chain-Indikatoren
Inflationsraten und Bitcoin und Ethereum
Der “Merge” im September 2022 brachte dem zweitgrössten Kryptoasset Ethereum einen Umstieg auf das Proof-of-Stake-Verfahren und leitete damit auch den Wandel Ethereums zu einem deflationären Asset ein. Das zeigen auch zugehörige Daten: Seit dem Merge gibt es rund 3.000 weniger verfügbare Ether (ETH) als zuvor, da mit dem neuen Transaktionsmechanismus mit jeder Transaktion ein Teil ETH verloren geht. Einen Vergleich dazu bietet Bitcoin, bei dem durch das sogenannte „Halving“ – die Belohnung für das Schürfen neuer BTC-Blöcke wird regelmässig halbiert. Die Tatsache, dass die ursprüngliche, unveränderte, zugrunde liegende Technologie von Bitcoin die Inflation senkt, ist sehr bezeichnend für das zentrale Wertversprechen dieser Kryptowährung, das mit dem von Gold vergleichbar ist: Knappheit.
Krypto-Regulierung in Europa, Marokko, Israel
Regierungsbehörden in mehreren Ländern arbeiten gegenwärtig an unterschiedlichen Strukturen zur effektiven Regulierung der Kryptomärkte – Unterfangen, die Erfolge unterschiedlichen Ausmasses zeigen. So erfährt das europäische „Markets in Cryptoassets“ (MiCA)-Paket Verzögerungen aufgrund notwendiger Übersetzungsmassnahmen. Zugleich haben Marokko und Israel jüngst eigene Gesetzesentwürfe für Kryptowährungen veröffentlicht. Auch Kapitalgewinne waren in diesem Monat Teil der Lobbyarbeit. In seinem Bestreben, eine Krypto-Drehscheibe zu werden, gewährt das Vereinigte Königreich Ausländern, die lokale Dienstleistungen nutzen, eine Steuerbefreiung für Kryptowährungen. Im Gegensatz dazu genehmigte das italienische Parlament die 26-prozentige Kapitalertragssteuer auf Kryptoassets im Wert von mehr als 2.000 EUR. In El Salvador wurde ein neues, wegweisendes Gesetz über digitale Wertpapiere verabschiedet, das den Weg für Bitcoin-Anleihen ebnet.
Ein globaler Standard für die Regulierung von Kryptowährungen wäre ein angemessener Schritt – das haben die Entwicklungen des Jahres 2022 unter Beweis gestellt. In einem Bloomberg-Interview forderte Caroline Pham, Kommissarin der US-Behörde CFTC (Commodity Futures Trading Commission), einen solchen Standard. Japanische Regulierungsbehörden wiederum fordern, dass die USA und Europa Kryptowährungen wie traditionelle Banken behandeln. In Dubai ist die Virtual Assets Regulatory Authority (VARA) für die Regulierung der Kryptomärkte zuständig und hat mit Henson Orser – dem ehemaligen Präsidenten des Krypto-Bankprojekts Komainu – nun einen Krypto-Insider als CEO.
Banken und Kreditfonds entnehmen Kapital von MakerDAO
Die französische Grossbank Societe Generale hat zum ersten Mal sieben Millionen US-Dollar von MakerDAO abgezogen. Der Vorgang beweist, dass die auf digitale Vermögenswerte ausgerichtete Tochtergesellschaft (SG-Forge) ihren Vault (eine Art Tresor für digitale Assets) auch für reale Vermögenswerte nutzt, die durch tokenisierte Wertpapiere in Form von Wohnungsbaudarlehen besichert sind. Die Bank startete ihren Vault im August 2022, nachdem die MakerDAO-Community der Governance-Abstimmung zugestimmt hatte, die Bank in ihr Ökosystem aufzunehmen und mit einer 30-Millionen-Dollar-Kreditobergrenze zu versorgen.
Auf der gleichen Linie scheint der institutionelle Kreditfonds Block Tower zu liegen, als er begann, Kapital von MakerDAO aufzunehmen. Zur Erinnerung: Block Tower und MakerDAO haben im vergangenen Dezember zusammengearbeitet, um über Centrifuge - ein Kreditfinanzierungsprotokoll, das die Tokenisierung von festverzinslichen Produkten aus der realen Welt ermöglicht - Vermögenswerte im Wert von 220 Millionen US-Dollar auf die Blockchain zu bringen. Das Projekt nutzt hierfür Tinlake, DeFi-Protokoll und Handelsplatz für RWA. Block Tower nutzte Tinlake, um strukturierte Kreditprodukte, darunter Verbraucher-ABS, Auto-ABS und CLO, in Token zu umzuwandeln, die einen Eigentumsanspruch darstellen. Obwohl die ersten beiden On-Chain-Finanzierungen in der letzten Dezemberwoche durchgeführt wurden, hat der Kreditfonds gerade erst damit begonnen, das RWA-gesicherte Kapital zu nutzen, das sich im BlockTower-Pool der Serie 4 auf MakerDAO befindet, der mit dem DeFi-Protokoll Centrifuge (CFG) integriert ist. Zum Vergleich: Mehr als 50 Prozent der vom MakerDAO-Geldmarktprotokoll generierten Einnahmen stammen nun aus der Nutzung von Real-World-Assets, was eine bedeutende strukturelle Veränderung darstellt, die zur Schaffung von echtem inhärenten Wert beiträgt.
Layer 1-Blockchains
Fantom: Das Blockchain-Projekt hat ein neues Tool vorgestellt, das bei der Finanzierung der Entwicklung von Projekten auf seiner Blockchain helfen soll. Unter dem Namen "Ecosystem Vault" soll ein On-Chain-Fonds geschaffen werden, der einen Anteil von 10 Prozent der Transaktionsgebühren des Netzwerks einnehmen und diese an die vorgesehenen Projekte weiterverteilen. Projekte, die sich eine Finanzierung durch den Vault wollen, müssen die Zustimmung von 55 Prozent der Community einholen, wobei mindestens 55 Prozent der Staker des Netzwerks anwesend sein müssen. Dies ist eine lobenswerte Entwicklung, da sie der Community hilft, sich direkt am Aufbau ihres Ökosystems zu beteiligen und weitere transparente Systeme einzuführen, die die Interessen sowohl der beteiligten Nutzer als auch der Entwickler in Einklang bringen. Das Tool ist Teil des neu eingeführten Programms zur Monetarisierung von Gas, mit dem die Burn-Rate von FTM reduziert und umverteilt wird, um Buildern (Erbauern) durch subventionierte Gaskosten einen Anreiz zu geben, auf das Netzwerk umzusteigen.
Metaverse und NFTs
Entwicklung der wichtigsten NFTs-Marktplätze im Januar
Der makroökonomische Gegenwind im vergangenen Monat traf die NFT-Branche hart. So entliess der auf Ethereum basierende NFT-Marktplatz SuperRare ein Drittel seiner Belegschaft. Magic Eden wurde am 4. Januar Opfer einer Manipulation, als über 25 gefälschte NFTs auf dem NFT-Marktplatz verkauft wurden. Der Verlust belief sich auf etwa 15.000 US-Dollar, den der Marktplatz zu erstatten versprach. Die Entwickler deaktivierten vorübergehend Tools und Schlupflöcher, die den Exploit ermöglichten, der die auf Solana basierenden Sammlungen ABC und y00ts betraf. Darüber hinaus wurde bekannt, dass y00ts und DeGods drei Millionen Dollar erhalten haben, um sie dazu zu bewegen, von Solana auf Polygon zu wechseln.
Das Polygon-Ökosystem hat sich buchstäblich weiterentwickelt, als der NFT-Marktplatz Rarible die Erweiterung seines White-Label-Marktplatz-Erstellungstools auf seine Blockchain ankündigte. Synergy Land, ein auf Solana basierendes Web3-Spiel, wechselt ebenfalls zu Polygon, das nach eigenen Angaben Xternity zur Optimierung der Migration des Spiels hinzugezogen hat. Xternity wird von Fireblocks betrieben und ist eine eigens abgesicherte Wallet, die sowohl für die Selbstverwahrung als auch für die direkte Verwahrung speziell für Gamer entwickelt wurde. Web 2-Unternehmen scheinen die Früchte ihrer Integration ins Web3 im letzten Jahr zu ernten. So war die auf Polygon basierende NFT-Kollektion Aku’s Dream Lab auf Instagram in sage und schreibe 11 Sekunden ausverkauft.
Weitere Informationen: https://21.co
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