Kommentar
10:30 Uhr, 05.11.2007

ETFs - Das sind die Vorteile - Deshalb sollten Sie ETFs handeln

Sie handeln einen Sektor wie eine Aktie, Sie handeln ein ganzes Land wie eine Aktie, Sie handeln "Strategien" wie eine Aktie. ETFs werden im Universum der Investment- und Tradingvehikel eine ähnlich prominente Rolle spielen wie Fonds und Zertifikate. In den USA boomt die ETF Industrie. Es gibt dort bereits gehebelte ETFs.

Sie handeln ein ETF wie eine Aktie über Ihr ganz normales Wertpapierdepot.

Ihre Anlagestrategie in den einzelnen Anlageklassen Ihrer Asset Allocation lässt sich mit ETFs äußerst kostengünstig umsetzen. Zudem ist der Arbeitsaufwand minimal. Besonders die psychologische Belastung der permanenten Beobachtung und der ständigen Zwang, laufende Informationen zu erhalten, werden bei der Anlage in ETFs auf ein Minimum reduziert. Die Produkte bieten ein Höchstmaß an Transparenz in einem systematisch bestens strukturierten Anlageportfolio. Die Vorteile im Einzelnen:

undefined

Spezielle Vorteile von ETFs, Quelle: Rödl & Partner, Köln

Äußerst geringe Kostenstruktur

ETFs zeichnen sich gegenüber traditionellen, aktiv gemanagten Fonds durch äußerst geringe Kosten aus. Denn aufgrund der exakten Abbildung der Indizes, auf denen die Exchange Traded Funds beruhen, kommt es zu deutlich weniger Aktivität (Umschlagshäufigkeit) im Portfolio. Die permanenten Umschichtungen unterbleiben, und dies reduziert die Transaktionskosten auf ein Minimum. Die Gesamtkostenvorteile ergeben sich aus den folgenden vier Positionen:

Ausgabeaufschlag und Rücknahmegebühren

Grundsätzlich wird beim Kauf eines Investmentfonds ein einmaliger Ausgabeaufschlag fällig. Dieser ist vom Anlageschwerpunkt des jeweiligen Fonds abhängig und liegt in der Regel zwischen vier und sechs Prozent. Er dient hauptsächlich der Deckung von Vertriebs- und Beratungskosten. Bei Verkauf der Fondsanteile kann es zu zusätzlichen Rücknahmegebühren kommen.

Beim Kauf von Exchange Traded Funds fällt weder ein einmaliger Ausgabeaufschlag an, noch kommt es beim Verkauf zu Rücknahmegebühren.

Verwaltungsgebühren

Die Verwaltungsgebühren, die sich in Managementgebühren und Transaktionskosten untergliedern, sind aufgrund des passiven Managementstils sehr niedrig. Zudem werden bei ETFs keine Kosten für die Lizenzen sowie die Prospekterstellung in Rechnung gestellt. Auch die automatische Portfolioanpassung als Reaktion auf Veränderungen der Indexgewichtung sowie das Management von Dividendeneinnahmen sind bei ETFs kostenlos!

Die durchschnittlichen Verwaltungsgebühren der ETFs auf dem deutschen Markt liegen in etwa bei 0,15 bis 0,58 Prozent pro Jahr. Die Verwaltungsgebühren für Renten-ETFs belaufen sich auf jährlich rund 0,15 bis 0,25 Prozent.

Die Gebühren werden anteilig für jeden Tag errechnet und vom Sondervermögen automatisch abgezogen. Die Verwaltungskosten werden auch als Total Expense Ratio (TER) bezeichnet. Die TER gibt die jährlichen Kosten eines Fonds an, die zusätzlich zum Ausgabeaufschlag anfallen. Sie wird jeweils für das vergangene Geschäftsjahr ermittelt. In der auf das durchschnittliche Fondsvermögen bezogenen Gesamtkostenquote sind Managementkosten, Verwaltungskosten und andere Kosten enthalten. Aufwendungen, die aus Käufen und Verkäufen innerhalb des Fondsvermögens entstehen, werden nicht berücksichtigt.

Total Expense Ratio (TER) für Aktien-ETFs:

ISIN

ETF

Emittent TER in % (p.a.)
DE0005933931 DAX ® EX Indexchange 0,15
DE0005318463 Deutsche Bank DAX DVG DVG 0,15
DE005318463 DJ Stoxx Select Div. 30 Indexchange 0,3
DE0002635273 Div DAX EX Indexchange 0,3
DE0005933923 MDAX Indexchange 0,520
DE0005318448 DJ EURO STOXX DVG DVG 0,15
DE0005933956 DJ EURO STOXX SM 50 EX Indexchange 0,352
FR0007054358 DJ EURO STOXX 50 MASTER UNIT Lyxor International Assets 0,25
DE0005933949 DJ STOXX 50 SM EX Indexchange 0,519
DE0006289408 FTSE 100 ™ EX Indexchange 0,522
LU0136234654 UBS DJ Industrial Average UBS ETF 0,50
LU0147308422 UBS DJ GERMANY TITANS 30 UBS ETF 0,50
FR0010168765 Lysor ETF MSCI EMU Growth Lyxor International Assets 0,40
FR0007063177 Lysor ETF MSCI EMU Value Lyxor International Assets 0,40
IE0008471009 ISHARE DJ EURO STOXX 50 Barclays Global Investor 0,15*
DE000A0DPMZ2 ISHARE DJ EURO STOXX SMALL CAP Barclays Global Investor 0,40
DE000A0DPMX7 ISHARE DJ EURO STOXX MID CAP Barclays Global Investor 0,40
LU0140540492 UNICO I-TRACKER MSCI EUROPE Unico Asset Management 0,50
LU0154139132 XMTCH (Lux) ON MSCI Credit Suisse Asset Mgt. 0,58
DE000A0D8Q49 Dow Jones US Select Div. Indexchange k.A.

Quelle: Rödl & Partner

* iShares DJ Euro STOXX 50: Die effektive Gesamtkostenquote ist die Differenz zwischen der Managementgebühr des Fonds (bis zu 0,35%) und der vom Fonds eingenommenen Wertpapierleiherträge. Der Fonds und der Anlageverwalter des Fonds haben vereinbart, dass dieser Betrag für einen Zeitraum von zwei Jahren ab dem 16. Februar 2005 auf 0,15% begrenzt wird.

Total Expense Ratio (TER) für Renten-ETFs:

ISIN

ETF

Emittent TER in % (p.a.)
FR0006289465 eb.rexx Government Germany EX Indexchange 0,156
FR0006289473 eb.rexx Government Germany 1.5-2.5 EX Indexchange 0,156
FR0006289481 eb.rexx Government Germany 2.5-5.5 EX Indexchange 0,156
FR0006289499 eb.rexx Government Germany 5.5-10.5 EX Indexchange 0,155
DE0002635265 eb.rexx Jumbo Pfandbrief EX Indexchange 0,039
DE000A0D8Q31 e.rexx Gov. Germany 10,5 Indexchange k.A.
DE0002511243 iBoxx Liquid Corporates Barclays Global Investor 0,20
DE000A0DPYY0 iShares USD Corporate Bond Barclays Global Investor 0,20
DE000A0HG2S8 iShares EUR Inflation Inked Bond Barclays Global Investor 0,25

Quelle: Rödl & Partner

Handelskosten

Zusätzlich zeichnen sich ETFs durch niedrige Handelskosten aus. Denn bei den meisten ETFs ist der Spread, also der Unterschied zwischen dem Geld- und dem Briefkurs eines Titels, sehr gering. Dies führt dazu, dass der An- und Verkauf der ETFs sehr preiswert ist. Die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis ist mit Spreads, wie Sie es bei Aktien gewohnt sind, zu vergleichen.

Sehr liquide ETFs zeigen an den Börsen Bid/Ask-Spreads von nur rund zehn Basispunkten beziehungsweise 0,10 Prozent.

Weitere Kosten

Darüber hinaus fallen börsenübliche Gebühren, wie Courtagen, an. Diese bewegen sich, wie Sie es bei Ihren Aktienkäufen oder –verkäufen gewohnt sind, etwa bei 0,02 bis 0,08 Prozent. Weiterhin werden die üblichen Depotführungsgebühren Ihres Kreditinstitutes oder der Kapitalanlagegesellschaft erhoben. Die Depotgebühr wird u. a. verwendet für die Verwaltung Ihrer ETF-Anteile bzw. ETF-Sparplänen, die Verwaltung von steuerlichen Freistellungsaufträgen und die Ermittlung der durch Sie zu versteuernden Zwischengewinne. Diese Kosten bewegen sich bis zu einem Prozent und sind in der Regel verhandelbar.

Im Gegensatz zu Indexfonds liegen die Kosten der aktiven gemanagten Fonds viel höher. Nach einer Untersuchung von Financial Webworks greifen die Fondsgesellschaften den Anlegern immer noch und vor allem bei den Ausgabeaufschlägen für Aktienfonds tiefer in die Taschen. Der Erhebung zufolge stieg der Ausgabeaufschlag bei Aktienfonds vom Jahr 2002 bis Jahr 2005 um 0,58 Prozentpunkte auf einen Durchschnittswert in Höhe von 4,86 Prozent. Neben den Aktienfonds zählen Immobilienfonds zu den teuersten Fondsprodukten. Doch auch bei Mischfonds drehten die Fondsgesellschaften an der Kostenschraube. Ein Anstieg von 3,96 auf 4,27 Prozent macht dies deutlich.

Es gibt natürlich mittlerweile auch eine Reihe von Fonds ohne Ausgabeaufschlag, bei denen aber dafür die jährliche Verwaltungsvergütung höher ist. Diese Fonds sind unter Kostengesichtspunkten eher für kurz- bis mittelfristiges Handeln, aber nicht für langfristige Investments zu empfehlen.

Die Verwaltungs- und Managementvergütung bleibt fast unverändert gegenüber 2004, derzeit bei Aktienfonds etwa bei 1,43 Prozent per anno, keine Veränderung gegenüber 2003. Die Managementgebühren von Immobilienfonds sind höher geworden (von 0,75 auf 0,81 Prozent p.a.). Auch die Mischfonds sind gestiegen (von 1,13 auf 1,15 Prozent). Im Gegensatz dazu sind die Dachfonds (1,23 auf 1,20 Prozent) niedriger geworden. Darüber hinaus berechnet die Depotbank häufig auch noch einen festen jährlichen Satz, der bei etwa 0,1 bis 0,2 Prozent liegt. Neben diesen festen jährlichen Vergütungen, die im Verkaufsprospekt ausgewiesen sind, gibt es noch die Transaktionskosten für die Wertpapierkäufe und -verkäufe. Diese Transaktionskosten können den einen oder anderen Prozentpunkt betragen, je nachdem, wie häufig gehandelt wird.

Einen objektiven Einblick in die Kostenstruktur liefert die Kennzahl "Total Expense Ratio", kurz TER genannt. Das TER weist die Summe aller wesentlichen Fondskosten im Verhältnis zum Fondsvolumen aus. Diese Kosten umfassen neben den Managementgebühren die Aufwendungen für Prüfungs- und Beratungsgesellschaften, Anwälte, Verwaltung, Verkaufsprospekte, Rechenschaftsbericht etc. Diese Kosten bekommen Sie als Anleger in der Regel nicht zu sehen. Spüren können Sie hohe Kosten langfristig am ehesten an der immer weiter abweichenden Performance des Fonds vom Index. Bei der TER wurden die allgemeinen Aktienfonds im Schnitt ein wenig günstiger, der Durchschnitt sank von 1,71 Prozent im Jahr 2004 auf 1,66 Prozent im Jahr 2005. Im Jahr 2005 ist die TER bei Rentenfonds um 0,01 Prozentpunkte auf 1,01 Prozent gesunken.

Wenn Sie nur 1,5 Prozent nehmen, so fehlen Ihnen nach zehn Jahren durch den Zinseszinseffekt etwa 20 Prozent alleine aufgrund der Gebühren im Vergleich zum Index, der ja keine Kosten zu tragen hat. Das muss durch eine gute Aktienauswahl oder ein gutes Markttiming erst einmal wettgemacht werden.

Die Ergebnisse der Untersuchung über die jährliche Entwicklung der Ausgabeaufschlag- und Managementgebühren werden in nachfolgender Abbildung zusammengefasst:

Gebührenverlauf beim Ausgabeaufschlag:

Angaben in Prozent

2000

2001 2002 2003 2004 2005
Aktienfonds 4,28 4,32 4,32 4,79 4,88 4,86
Dachfonds 3,79 3,78 3,98 3,95 4,14 4,13
Geldmarkt-/nahe Fonds 1,22 1,20 1,32 1,29 2,77 2,70
Immobilienfonds 4,01 5,13 5,11 4,93 4,90 4,87
Mischfonds 3,96 4,07 3,80 4,22 4,25 4,27
Rentenfonds 3,20 3,20 3,20 3,24 3,83 3,82

Quelle: fondsweb factbook 2005, Financial Webworks

Gebührenverlauf bei Managementgebühr:

Angaben in Prozent

2000

2001 2002 2003 2004 2005
Aktienfonds 1,28 1,31 1,27 1,27 1,43 1,43
Dachfonds 1,16 1,22 1,00 1,06 1,23 1,2
Geldmarkt-/nahe Fonds 0,56 0,58 0,49 0,47 0,46 0,45
Immobilienfonds 0,93 0,69 0,58 0,77 0,75 0,81
Mischfonds 1,05 1,08 0,90 0,97 1,13 1,15
Rentenfonds 0,79 0,79 0,73 0,74 0,82 0,83

Quelle: fondsweb factbook 2005, Financial Webworks

Weitere Vorteile wie hohe Transparenz, fortlaufende Handelbarkeit an der Börse, hohe Flexibilität, hohe Liquidität, hohe Diversifikationsmöglichkeiten, u.vm. können Sie im ETF Wissensbereich von BörseGo nachlesen.

Anbei der zugehörige Link: http://www.boerse-go.de/wissen/etfs/

World of Trading 2024: Triff die stock3-Experten live vor Ort

Am 22. & 23.11. findet die World of Trading in Frankfurt statt & stock3 ist mit dabei. Wir laden Dich ein, uns & unsere Experten näher kennenzulernen. Mit dabei sind u.a. Bastian Galuschka, Sascha Gebhard u.v.m.

Jetzt kostenloses Ticket sichern!

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

Mehr über Harald Weygand
  • Prozyklisches Breakout-Trading
  • Pattern-Trading
  • Makro-Trades
  • Intermarketanalyse
Mehr Experten