ETF-Handel im Juli: Risk on, Risk off
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Frankfurt/Stuttgart/München (BoerseGo.de) – Die Schuldenkrise in Europa und den USA hat dazu geführt, dass die ETF-Handelsumsätze im Juli sehr unterschiedlich verlaufen sind. „Je nachdem, wie die Schuldenkrisen dies- und jenseits des Atlantik für Nervosität sorgten, verzeichneten Aktien-Indexfonds mal Zu- und mal Abflüsse“, teilt die Redaktion boerse-frankfurt.de mit. Ausverkaufsstimmung habe sich allerdings nie eingestellt – trotz vieler Hiobsbotschaften. „Risk on- Risk off war an der Tagesordnung. In fast allen Assetklassen haben wir ähnliche Mittelzuflüsse und Abflüsse registriert. Großer Gewinner waren eindeutig Tracker auf den DAX, in denen wir enorme Mittelzuflüsse wahrgenommen haben. Tatsächlich ist dabei der iShares DAX mit vier Milliarden Euro an Mittelzuflüssen am stärksten gewachsen. Starke Verkäufe sahen wir hingegen im Euro Stoxx 50 über alle Anbieter hinweg“, sagt Oliver Kilian, ETF-Experte des Market Makers UniCredit. Chef-ETF-Händler Michael Görgens von der Börse Stuttgart sagt, viele Privatanleger auf einen fallenden DAX Richtung 7.000 Punkte spekuliert hätten. „Gehebelte DAX-ETFs und Short-DAX-ETFs wurden daher gekauft. Nachdem der DAX auf 7.000 gefallen war, gab es kurzfristig Neupositionierungen durch Privatanleger“, sagt Görgens.
Die ETF-Anleger waren insgesamt sehr pessimistisch. „Hier spielte vor allem die Griechenlandthematik eine große Rolle. Die Problematik um die US-Neuverschuldung machte sich erst gegen Ende des Monats bemerkbar. Der DAX hat sich im Juli in einer Seitwärtsbewegungbewegt – der DAX-Future lag zwischen 7.000 und 7.419 Zählern. Das lieferte kaum Impulse und die Anleger waren entsprechend zur��ckgehalten. Die Privatanleger tendierten in der Mehrheit eher zum Verkaufen. Das Verhältnis von Kauf- und Verkauforders lag bei 45 zu 55. Durch die Bewegungen nach unten an den Märkten wurden im Juli viele Stopp-Loss-Schwellen aktiviert, was ebenfalls ein Grund für die Verkäufe war“, erläutert Görgens.
„Wenn auf Unternehmen gesetzt wurde, dann vorzugsweise auf deutsche, wie Händler berichteten. Investoren erwarteten, dass Deutschland aus der Krise die wenigsten Blessuren davon tragen werde und die Lokomotive für die europäische Wirtschaft bleibe. Aber auch ETFs mit deutschen Staatsanleihen waren gefragt. Angesichts der anhaltendenden Unsicherheiten griffen Anleger weiter gerne zu als sicher geltenden Rentenfonds“, schreibt die Redaktion boerse-frankfurt.de. Wie Kilian sagt, gab es bei den Schwellenländern überwiegend Käufe – hauptsächlich auf den MSCI Emerging Markets, aber auch auf Osteuropa und Emerging Asia. „Auf der Fixed-Income-Seite, sahen wir die Inflows in Corporate Bond Produkte – vor allem jene ohne Finanztitel. Zudem waren wieder deutsche Staatsanleihen als Safe Haven gefragt“, berichtet Kilian. In diesem Zusammenhang sei auch Gold in Form des ETFS Physical Swiss Gold gefragt gewesen. Görgens berichtet ähnliches: „Wegen der Unsicherheit an den internationalen Kapital- und Devisenmärkten haben sich viele Anleger in physisch hinterlegte Gold-ETCs geflüchtet. Dort haben wir hohe Zuflüsse beobachtet. ETFs auf breit diversifizierte Rohstoff-Indizes wurden dagegen eher verkauft. Auch die breiten Renten-ETFs wurden veräußert.“
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