ETF-Anleger im Oktober mit Hebel in die Märkte reingegangen
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Stuttgart (BoerseGo.de) - Der Oktober war vom Auf und Ab des DAX gekennzeichnet. Zu Monatsbeginn lag der deutsche Leitindex noch bei rund 5.500 Zählern. Am Freitag, dem 30. Oktober, ging er mit 5.414 Punkten aus dem Handel. Gerade die letzten Oktobertage waren von extremen Abwärtsbewegungen gekennzeichnet. Verantwortlich hierfür waren negative Wirtschaftsmeldungen. Mit Ausnahme von Südamerika unterlagen die Aktienmärkte weltweit einem negativen Trend. Die Bewegungen an den Märkten wurden auch von den ETF-Anlegern nachvollzogen. „Seit März haben die Börsen starke Kursanstiege verzeichnet und weltweit um rund 60 Prozent zugelegt. Im Oktober schienen viele Privatanleger angesichts der enormen Aufwärtsbewegung des Marktes über die weitere Entwicklung skeptisch zu sein und haben gerade ab Monatsmitte verstärkt Gewinne realisiert", erläutert Rolf Deml, Geschäftsführer der Baden-Württembergischen Wertpapierbörse.
Wie Michael Görgens, Chefhändler der Börse Stuttgart sagt, haben die Anleger die Konsolidierung genutzt, um in die Märkte einzusteigen. Vor allem ETFs, die mit einem Hebel ausgestattet sind und so die Bewegungen ihres Basiswertes verstärkt nachbilden, haben Zuflüsse gesehen. Die Anleger seien "taktisch in die Märkte hineingegangen", sagt Görgens. Beim DAX als Underlying hätte das unter anderem beobachtet werden können: Während Standard-DAX-Produkte starke Abflüsse gesehen hätten, konnten DAX-ETFs mit Hebel Zuflüsse verzeichnen. Auch ETFs auf den Euro STOXX 50 mit Hebel hätten Nettozuflüsse gehabt. ETFs die den Short-DAX abbilden, gehörten abermals zu den am meisten gehandelten Produkte wobei sich hier Käufe und Verkäufe die Waage hielten.
Geld abgezogen haben die ETF-Anleger dagegen aus Produkten auf den russischen und brasilianischen Markt, hier kam es zu Gewinnmitnahmen, da diese Indizes seit Jahresbeginn weltweit ab besten performt hatten. Mit Blick auf die Sektoren konnten ETFs auf den Dow Jones STOXX 600 Technologies Gelder einsammeln. Auch der Sektor Basic Ressources sei rege gehandelt worden. Abflüsse dagegen hätten aus Dow Jones STOXX 600 -Familie die Sektoren Insurance sowie Oil & Gas gesehen. Zudem verzeichneten ETFs auf Anleihen und Gelmarktindizes aufgrund des niedrigen Zinsumfeldes wiederholt Netto-Abflüsse.
Insgesamt lag der Handel mit ETFs und ETCs im Oktober an der Börse Stuttgart bei 302,9 Millionen Euro. Mit einem Plus von 12,5 Prozent ist die Anzahl der ausgeführten Orders gestiegen wobei sich der Umsatz um 14,52 Prozent zum September reduzierte aber immer noch 2,49 Prozent mehr als Oktober 2008, dem Monat der Lehmann-Pleite. Seit Anfang des Jahres lag der Umsatz bei 2,865 Millionen Euro - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Plus von 89,79 Prozent.
Die Börse Stuttgart hat nach eigenen Angaben im Oktober nach Orderbuchstatistik 8,6 Milliarden Euro umgesetzt. Sie steigerte ihr Handelsvolumen damit um über zwölf Prozent zum Vormonat September 2009. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verminderte sich das Handelsvolumen der Börse von Januar bis Oktober 2009 um rund 22 Prozent.
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